Der Taunus von Oben: „Feldberg Heli-Event“ begeisterte die Fluggäste

Hochtaunus
(mg) – Der erste Samstag im September sollte nach einem sehr trockenen und heißen Hochsommer der erste etwas kühlere und bedecktere Tag seit vielen Wochen werden. Während der vorhergesagte Regen für Wald und Wiesen nicht früh genug kommen konnte, sorgte er bei Sonja Thomsen für etwas zusätzliche Aufregung.

Schon zum siebten Mal organisierte Thomsen an diesem ersten Septemberwochenende das „Feldberg Heli-Event“ auf dem Plateau des Großen Feldbergs. Viele Interessenten hatten bereits ihre Plätze für einen der Rundflüge über das Taunus- und Rhein-Main-Gebiet reserviert, ausgerechnet an diesem Samstag jedoch drohte nun das Wetter nicht mitzuspielen.

Feststimmung auf dem Feldbergplateau

Als die Rotorblätter nach dem Anflug zum Stehen kamen und der Lärm sich legte, bot sich auf dem Plateau ein sehr gemütliches Bild: Neben dem improvisierten Landeplatz fanden sich die nach und nach ankommenden Gäste in Zelten mit zahlreichen Stühlen und Sesseln ein und wurden von Sonja Thomsen und ihrem Team, gut erkennbar an ihren grünen Fliegerjacken, mit Sekt oder anderen Getränken sowie leckeren Häppchen empfangen. Die Rundflüge, die von 13 Uhr bis 17 Uhr einberaumt und schon im Vorfeld weitestgehend ausgebucht waren, sollten den Gästen eine neue Perspektive auf ihre Heimatregion geben: Die etwa zehnminütigen Flüge boten Platz für jeweils vier Fluggäste, die Route konnte nach Absprache mit dem Piloten sogar etwas individualisiert werden.

Entsprechend aufgeregt waren die Gäste, während sie auf ihren Flug warteten. Dann ging es endlich los: Nach etwas mehr als zehn Minuten Rundflug mit Skylineblick, über Kronberg und den Opel-Zoo sowie Schloßborn, Glashütten und Oberems schwebte die Bell wieder auf dem Plateau ein und Traudel Fuchs, die gleich zu Beginn dabei war, stieg begeistert aus: „Super war es!“, so berichtet die Dame strahlend. Der spektakuläre Flug bot ihr auf eigenen Wunsch sogar einen Heimatblick auf Schmitten.

Große Begeisterung

Die Begeisterung über die Flüge wurde von allen Gästen des Events geteilt: Egal ob jung oder alt, die Rundflüge boten Familien, Freunden und Paaren ein unvergleichliches Erlebnis, sogar ein Hochzeitspaar nutzte das Angebot, Liebe verleiht ja bekanntlich Flügel.

Zahlreiche Fluggäste, so war zu vernehmen, waren schockiert über den Zustand des Waldes, denn das Ausmaß der gerodeten Flächen war aus der Luft in neuer, besorgniserregender Perspektive sichtbar. Pilot Holinghaus landete vor noch nicht langer Zeit mit Flugschülern noch in engen Waldschneisen, Orte, die seiner Aussage nach kaum noch zu finden sind.

Neben den Gästen waren auch andere Feldbergbesucher fasziniert von der Show, die das Event bot: Jeder Start und jede Landung war ein neues Happening, das Spaziergänger und Wanderer in seinen Bann zog. Kameras wurden gezückt und Kinder sowie Erwachsene ins Staunen versetzt.

Als Folge dieser Begeisterung wurden die wenigen freien Plätze an Bord der Bell schnell von begeisterten Spontanbuchern aus weit und fern besetzt: Organisatorin Thomsen hatte fast keine freie Sekunde und schafft es mit bemerkenswertem Können, möglichst viele Interessenten – wenn auch nicht alle – auf Rundflügen unterzubringen.

Wetterglück

Nachdem ein Großteil der Gäste zu ihrem Flug gekommen und der Stress für Sonja Thomsen somit ein wenig nachgelassen hatte, konnte die Eppenhainerin Resümee ziehen. Sie freute sich über das Wetterglück sowie den ungebremsten Enthusiasmus der Fluggäste, der dem Event eine so lockere und freudige Atmosphäre verliehen hatte. Vor allem aber war Thomsen begeistert über die Vielzahl an spontanen Interessenten, mit der sie und ihr Team beinahe einen ganzen weiteren Flugtag hätten füllen können. „Das ist einfach der Hammer.“, so Thomsen sichtlich leicht erschöpft.

Auch sie konnte sich dem Bann des Hubschraubers nicht entziehen und flog beim letzten Rundflug des Events auf dem Co-Pilotenplatz mit, eine Erfahrung, die offensichtlich niemals an Zauber verliert.

Zufrieden kann Thomsen allemal sein: Das besondere Event auf dem Großen Feldberg war auch in diesem Jahr nichts anderes als ein voller Erfolg, der Fluggäste und Zuschauer zugleich faszinierte und für viele sicherlich Lust auf einen Wiederholungsflug machte. Ein Termin für das nächstjährige, achte „Feldberg Heli-Event“ steht deshalb auch schon fest: Am 2. September 2023 kann die Taunusregion und der Feldberg wieder aus der Luft erkundet werden, Reservierungen sind bei Thomsen Heli-Service jetzt schon möglich.

Es dämmerte schon und das Team des Heli-Events befand sich mitten in den Abbauarbeiten, als die Bell sich zum letzten Mal für dieses Jahr sanft vom Feldbergplateu erhob und, mit der ruhigen Hand von Robin Holighaus am Steuerknüppel, über die dunklen Wipfel des Feldbergs hinweg gen Heimat-Hangar schwebte.

Ein wirklich begeisterndes Gefühl und ein einmaliges Erlebnis, das keiner der Fluggäste jemals vergessen wird.

Das spektakuläre Setting des Events auf dem Feldbergplateau war schon eine Attraktion für sich.
Fotos: Jette Faber

Die Bell 206 B-3 „JetRanger“ im Anflug auf das Feldbergplateau.

Weitere Artikelbilder



X