Wo Tieren in Not geholfen wird, ist man selbst in höchster Not

Hochtaunus (how). Das Tierheim Hochtaunus in Oberursel, das so vielen armen, manchmal kranken, manchmal gequälten oder herrenlosen und oft lange einsitzenden Tieren seit über einem halben Jahrhundert Aufnahme, Futter, Sicherheit, Training, ärztliche Versorgung, Zuwendung und im besten Fall ein neues, liebevolles und artgerechtes Zuhause bietet, ist in die Jahre gekommen und braucht dringend Hilfe.

1964 wurde es als „Tierheim Obertaunus“ eingeweiht. Seitdem wurden die beiden Hundehäuser und auch das Katzenhaus neu gebaut oder erweitert, das Verwaltungsgebäude und auch die Hundequarantäne, in der jeder neu ankommende Hund die ersten beiden Wochen seines Aufenthalts verbringen muss, sowie die Kleintierstation blieben hingegen bisher „im Originalzustand“. Immer wieder einmal haben die Tierpfleger selbst kleinere Verschönerungen und Reparaturen vorgenommen, Wände gestrichen, Risse zugeschmiert. Jetzt allerdings ist ein Zustand erreicht, wo das Dach undicht ist und bei Regen im Foyer Eimer das eintretende Wasser auffangen, wo montags im Arztzimmer die Kanalisation hochkommt, wo viele Wände feucht und voller schwarzem Schimmel, die Zwinger der Hundequarantäne kalt und naß, der Fliesenboden gesplittert, das Kanalsystem gebrochen sind.

Es zieht durch die Ritzen an der Wand, die Toilettenanlage stammt aus dem Jahr 1964. Fast fünf Wochen war jetzt das Tierheim nicht zu erreichen: Die telefonische Versorgung war zusammengebrochen, da die Leitungen überlastet waren. Kurz: Es ist eine Situation erreicht, in der das alte Verwaltungsgebäude mit der Hundequarantäne und dem Kleintierbereich nicht mehr zu retten ist und nach 57 Jahren ersetzt werden muss. Der Verein Tierheim Hochtaunus, der das Tierheim betreibt und in dem mehrheitlich alle Hochtaunusgemeinden, aber auch drei Tierschutzvereine (Bad Homburg, Oberursel und Kronberg) vertreten sind, hat nun einen Neubau planen lassen, der – obwohl Umfang und Ausführung vom Einfachsten sein werden – viel Geld kostet. An diesen Kosten muss sich auch das Tierheim selbst beteiligen. Doch es hat kaum finanzielle Mittel zur Verfügung.

Pandemiebedingt mussten im vergangenen Jahr sowohl das Sommerfest als auch der Weihnachtsmarkt ausfallen, es kamen keine Besuchergruppen, keine Schulklassen mehr, die immer Spenden mitbringen. Da schließlich im vorigen Jahr fast niemand Urlaub gemacht hat und auch jetzt nicht macht, fielen zusätzlich die Einnahmen der Urlaubs- beziehungsweise Ferienbetreuung von Hunden und Katzen weg, die immer einen großen Teil der Tierheimeinnahmen darstellen. Last but not least erhielt das Tierheim, weil fast niemand hinein durfte, auch praktisch keine privaten Zuwendungen. So kann das Tierheim selbst seinen Anteil am Neubau dieses Verwaltungsgebäudes nicht leisten.

Renate Echterdiek, Vorsitzende des Tierschutzvereins Bad Homburg und Stellvertretende Vorsitzende des Vereins Tierheim Hochtaunus, und alle Mitstreiter bitten deshalb eindringlich um Spenden – auch gerne helfende Hände bei der Ausführung der Arbeiten – damit die Verwaltung, die Qurantänehunde und die Kleintiere wieder ein trockenes, warmes und angenehmes (Arbeits-)Zuhause bekommen. Wer spenden möchte, findet alle weiteren Informationen im Internet unter www.tierheim-hochtaunus.de.



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