Ukraine-Spenden werden jetzt im Gluckensteinweg gesammelt

Erster Kreisbeigeordneter Thorsten Schorr übergibt den ehrenamtlichen Helfern als Dankeschön Kapuzenpullis, die mit der ukrainischen Flagge und dem Logo des Hochtaunuskreises bedruckt sind. Foto: Rogalski

Hochtaunus (mr). Die Hochtaunus-Kliniken haben in Kooperation mit dem Hochtaunuskreis und dem gemeinnützigen Verein „Gemeinsam für die Ukraine“ das Spendenzentrum für die Ukraine, das bis vor Kurzem im Bad Homburger Impfzentrum in Ober-Eschbach zu finden war, neu eröffnet. Im Gluckensteinweg 101 in Bad Homburg-Kirdorf können in der Sammelstelle Spenden abgegeben werden. Das Spendenzentrum für Menschen aus der Ukraine sei dringend nötig, betonte Klinik-Geschäftsführerin Julia Hefty.

Während in Kirdorf vereinzelte Schneeflocken fielen, herrscht in der Ukraine weiterhin eisiger Winter. Durch die Angriffe der Russen auf Wohnhäuser und die Energieversorgung der Städte ist die Situation zusätzlich angespannt. Auch sonst fehle es an allem. Nicht nur Kleidung, auch Medikamente, Lebensmittel und Powerbanks zur Stromversorgung während Blackouts werden gebraucht. Bisher sind 212 Tonnen an Hilfsgütern in elf Transportern über die ukrainische Grenze gebracht worden, derzeit transportiert der Verein Spenden nach Dnipro.

„Die Hilfe geht nicht an eine Stelle, sondern dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht wird“, erklärte die Vorsitzende Tetyana Fischer, die seit 22 Jahren in Deutschland lebt. Im Moment ist das Dnipro, das an der Front liegt und Haupt-Knotenpunkt für die medizinische Versorgung in der Ost-Ukraine ist. Ein Teil der Spenden bleibt in Deutschland und wird den Ukrainern, die in den Taunus geflüchtet sind, übergeben.

Das Spendenzentrum, das zuvor Kleiderkammer hieß, war aus einer ehrenamtlichen Initiative der Hochtaunus-Kliniken entstanden und im Impfzentrum angesiedelt. Nach dessen Schließung stellt der Hochtaunuskreis die Räume des neuen Spendenzentrums kostenlos zur Verfügung. „Es ist nicht selbstverständlich, dass der Hochtaunuskreis uns in dieses Gebäude lässt“, bedankte sich Erwin Paske, der ebenfalls Vorsitzender des Vereins ist. Aber ein Gebäude allein reicht noch nicht, um die Spendenaktionen für die Ukraine zu organisieren. „Mein großer Dank gilt den Ehrenamtlichen“, würdigte der Erste Kreisbeigeordnete Thorsten Schorr das Engagement der vielen Freiwilligen.

Zusammen mit der Kreisbeigeordneten Katrin Hechler und Klinik-Geschäftsführerin Hefty überreichte er den Ehrenamtlichen als Dankeschön Kapuzenpullis, die mit der ukrainischen Flagge und dem Hochtaunus-Logo bedruckt sind. Unter den Ehrenamtlichen sind auch viele ukrainische Flüchtlinge, die ihre Landsleute unterstützen wollen. Eine Frau bedankte sich im Namen der ukrainischen Helfer beim Kreisbeigeordneten Schorr und versprach, dass sie schnell Deutsch lernen werden, um ihren Beitrag in Deutschland zu leisten. Franziska Frerk-Kretschmer, die Koordinatorin des Spendenzentrums, würde sich über weitere ehrenamtliche Helfer freuen. Melden können sich Interessierte per E-Mail an spendenzentrum[at]hochtaunuskliniken[dot]de.

Zusammen mit Hechler vertrat Schorr den Hochtaunuskreis bei der Einweihung des Spendenzentrums. Hechler warb dafür, sich an den Spendensammlungen für die Ukraine zu beteiligen. „Dort wird für unsere Demokratie gekämpft. Das ist unser Beitrag zu helfen.“ Die Vorsitzende des Vereins, Fischer, ergänzte, dass die Hilfe die Solidarität mit den Ukrainern zeige.

Eva Schreiner-Trippel vom Verein merkte an, dass Medikamente und Verbandsmaterial dringend gebraucht werden. Spender könnten auch angebrochene oder vor Kurzem abgelaufene Medikamentenpackungen vorbeibringen sowie alte Verbandskästen aus dem Auto. Die Ehrenamtlichen baten darum, die Spenden nicht vor der Tür stehen zu lassen, sondern sie während der Öffnungszeiten vorbeizubringen.

!Geöffnet hat das Spendenzentrum im Bad Homburger Gluckensteinweg 101 dienstags von 10 bis 13 Uhr, donnerstags von 15 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 13 Uhr.



X