Vandalen verwüsten Gelände der Bergwacht auf dem Feldberg

Mit den durchdrehenden Reifen ihres Fahrzeugs hinterlassen die Vandalen, die vor der Bergwachthütte wüten, Spuren der Zerstörung auf dem Gelände. Foto: Bergwacht

Hochtaunus (how). Durch die zahlreichen Besucher im Taunus wurde die Bergwacht in diesem Jahr so viel gefordert wie nie. In den ersten zwölf Dezembertagen gingen bereits zehn Alarmierungen für die ehrenamtlichen Helfer der Bergwacht ein. Die körperlich teils anstrengenden Einsätze im Gelände werden durch das Tragen des FFP2-Mundschutzes noch erschwert.

Als die Dienstbesatzung am Samstag an der Dienststation auf dem Großen Feldberg eintraf, mussten die Helfer feststellen, dass Unbekannte in der Nacht davor auf das Gelände der Bergrettungstation eingedrungen waren und dort randaliert hatten. Augenscheinlich hatten die Randalierer das Tor vor der Bergwachthütte geöffnet und waren mit einem Fahrzeug den Waldweg herunter und auf die Wiese vor der Hütte gefahren. Der Rasen wurde von den durchdrehenden Reifen beschädigt. Weiterhin wurde eine Sitzgarnitur um- und in den Zaun des Bergwacht-Geländes geworfen. Weitere Gegenstände wurden aus einem Unterstand am Rand der Hütte entnommen und auf der Wiese vor der Hütte verteilt.

Nach einer arbeitsreichen Sommersaison mit insgesamt 50 Alarmierungen startete auch die Wintersaison für die ehrenamtlichen Helfer einsatzreich: Am 1. Dezember musste ein verletzter Schüler einer Wandergruppe von den Helfern der Bergwacht über eine Strecke von rund einem Kilometer bei Schnee mit der Gebirgstrage von der Bürgelplatte bei Kronberg aus dem Gelände zu einem Rettungswagen transportiert werden. Am zweiten Adventswochenende wurden insgesamt drei Besucher am Großen Feldberg nach Rodelunfällen oder Stürzen mit dem Akja, einem Wannenschlitten, gerettet.

Auch unter der Woche war die Bergwacht mehrfach gefordert: Am 9. Dezember verletzte sich ein Wanderer auf dem vereisten ersten Rundweg um den Großen Feldberg und wurde von den Helfern mit Steigeisen und Akja zum Rettungswagen an den Parkplatz Windeck verbracht. Am Nachmittag des 10. Dezember gingen sogar parallel zwei Notrufe über ein verletztes Kind sowie einen nach der ersten Meldung lebensbedrohlich verletzten Rodler im Feldberggebiet ein. Die Helfer der Bergwacht teilten sich auf, um beide Patienten zeitgleich versorgen zu können. Bereits wenige Minuten nach der Alarmierung konnte der schwer verletzte Rodler durch einen Arzt der Bergwacht erstversorgt werden. Dieser Einsatz gestaltete sich durch die einbrechende Dunkelheit und das steile Gelände, in dem sich der Rodelunfall ereignet hatte, schwierig.

„In diesen Zeiten ist es äußerst ärgerlich für ehrenamtliche Helfer, wenn außer dem hohen Einsatzaufkommen zusätzlich noch der Schaden von Vandalismus auf dem Gelände der Bergrettungswache beseitigt werden muss“, heißt es in einer Mitteilung der Bergwacht.



X