Viel Handwerk und Kulinarisches

Hochtaunus (js). „Hammer, Speis und Trank und Historisches“ haben die Ausstellungs- und Veranstaltungsmacher im Römerkastell Saalburg ihr Jahresprogramm für 2020 überschrieben. Speis und Trank sind ganz wichtig während der „Culinaria“ am Pfingstwochenende. Dann öffnet mal wieder die I. Römercohorte aus Opladen ihr Versorgungszelt, und in den Töpfen wird es zwei Tage lang heiß hergehen. Die Backöfen im Kastell werden rauchen, es brodelt und brutzelt in allen Töpfen und Pfannen. Brot wird im Lehmkuppelofen gebacken, über dem offenen Feuer werden verschiedene Gerichte zubereitet.

Den Getreideeintopf empfiehlt Museumsdirektor Carsten Amrhein („Ich bin fürs Essen zuständig“), auch wenn die „Ingredienzen gewöhnungsbedürftig“ seien. Wer sich für die Kochtheorie interessiert, kann am Pfingstsonntag einem Vortrag zum Thema „Kochen wie die Römer – gar nicht so einfach“ lauschen, wer es ohnehin lieber à la carte mag, kann sich im Museumsrestaurant „Taberna“ verköstigen lassen.

Ums Essen nach Römerart geht es auch bei den kulinarischen Führungen an den Freitagen 22. Mai, 4. September und 2. Oktober unter dem Motto „Den Römern auf den Geschmack kommen“. Immer wieder samstags sind „Römische Abende für Weinliebhaber, Feinschmecker und Wissensdurstige“ vorgesehen. Dazu gehört am 28. März, 25. April, 24. Oktober und 21. November eine Führung, ein mehrgängiges Menü nach römischen Rezepten und Informationen zum Weinbau und Weinkonsum der Römer. Für die kulinarischen Abende an diesen speziellen Tagen ist aufgrund begrenzter Platzkapazität eine Anmeldung zwingend erforderlich.

Ein Klassiker, so Amrhein, sind die sonntäglichen Führungen der „Römer vom Dienst“ zwischen März und Oktober. „Gute Leute, die wir auf die Besucher loslassen können“, heißt es, bei der Besucherbefragung haben sie meist Bestnoten bekommen. Die Römer vom Dienst führen Handwerke vor, präsentieren Spiele, Kleidung und „römische Sachkultur“, zeigen den Besuchern das Kastell und führen manchmal zu Begegnungen mit exerzierenden Soldaten, die ihr Publikum gerne ins ernste Spiel einbeziehen. Antike Techniken im Bogenbau vermitteln Workshops für Jungs und Mädchen an einem Erlebniswochenende mit Übernachtung im Strohlager. „Apollos Söhne“, also Väter und Söhne, sind vom 19. bis 21. Juni dran, „Diana, Apollo und ihre Kinder“ können vom 4. bis 6. September Bögen bauen.

Zum großen Programm gehören im gesamten Jahreslauf Themenführungen von der „Römischen Badekultur“ bis hin zu „Latein lebt“, womit das Lateinische und Relikte davon im heutigen Sprachgebrauch gemeint sind. „Mit der Taschenlampe in die Römerzeit“ geht es am 9. Oktober und 20. November, in den Sommerferien lockt eine Grabung im „Archäologo-Camp“. Das ausführliche Programm kann im Römerkastell angefordert oder von der neu gestalteten Homepage heruntergeladen werden. Zu finden ist es unter www.saalburgmuseum.de.



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