Die Diskussion um Kita-Plätze geht weiter

ORT:

Schwalbach (MS). Die Möglichkeiten, Belegungsrechte für Kita-Plätze außerhalb der bestehenden Einrichtungen zu bekommen, sind offenbar doch nicht so groß. Das geht aus den Antworten auf eine Anfrage der CDU-Fraktion hervor. Auch sonst erscheint es offenbar schwierig, auf die Plätze der Kita St. Pankratius zu verzichten.

Hintergrund ist die Debatte um den bereits beschlossenen Neubau der Kita St. Pankratius. Im vergangenen Sommer hatte der Magistrat vorgeschlagen, auf den Neubau zu verzichten und stattdessen die bestehenden Einrichtungen in Schwalbach voll auszulasten und gegebenenfalls Belegungsrechte bei private Kitas „einzukaufen“. Im Blick hatte der Magistrat dabei vor allem die evangelische Kita „Am Park“, die wegen Personalmangels zu nicht einmal zwei Dritteln ausgelastet ist. Ferner gab es die Idee Plätze in der privaten Kinderzeit-Kita und in der Kita der Obermayr-Schule durch Belegungsrechte zu sichern.

Die Christdemokraten wollten mit ihrer Anfrage nun wissen, wie konkret diese Möglichkeiten sind. Bezüglich der Kinderzeit-Kita am Kronberger Hang hält der Magistrat eine Gruppe mit zwölf Plätzen für „denkbar“. Die Obermayr-Schule möchte laut der Vorlage des Magistrats keine verbindlichen Belegungsrechte einräumen.

Auch die Verbesserung der Auslastung der „Kita am Park“ scheint nur langsam voran zu gehen. Zwar listet der Magistrat ausdrücklich die Bemühungen der Evangelischen Friedenskirchengemeinde auf, weiteres Personal zu finden und es ist auch die Rede von „neuen Fachkräften“, die gewonnen worden seien.Konkret wird die Einrichtung bis zum Sommer aber nur neun weitere Kinder aufnehmen, obwohl noch 48 U3-Plätze belegt werden könnten.

Größeres „Tausendfüßlerhauses“

Ein weiterer Punkt der CDU-Anfrage war, ob nicht dauerhaft Kita-Plätze im Obergeschoss des „Tausendfüßlerhauses“ untergebracht werden können, das zurzeit mit zwei Gruppen provisorisch von der Kita St. Pankratius genutzt wird. Grundsätzlich hält die Verwaltung eine fünfte Gruppe in der städtischen Einrichtung für denkbar. Allerdings müsste dann ein neues Betriebserlaubnisverfahren für die gesamte Einrichtung angestrengt werden. Wie das ausgeht, vermag der Magistrat nicht zu sagen. „Auskünfte werden aus diesem Grund nur sehr unverbindlich erteilt“, heißt es in der Vorlage.

Kaum Chancen auf Realisierung scheint die Idee zu haben, dass die Katholische Gemeinde und die Evangelische Friedenskirchengemeinde die Einrichtung „Am Park“ quasi gemeinsam betreiben, um die Räume optimal auszulasten. Die Stadtverwaltung konnte kein einziges Beispiel für eine gemeinsame Trägerschaft finden.

Die letzte Frage der CDU zielte darauf, ob es möglich sei, dass die Stadt die Trägerschaft für die Kita „Am Park“ von der Friedenskirchengemeinde übernehmen kann. Schließlich gehört der Stadt das Gebäude und übernimmt sie bereits jetzt fast die gesamten laufenden Kosten.

Laut Magistrat hat die Friedenskirchengemeinde erklärt, dass sie die Kita gerne selbst weiterbetreiben würde. Im Zuge der Neuorganisation der evangelischen Gemeinden im Zuge der „Agenda ekhn 2030“ seien aber „neue Überlegungen“ möglich. Grundsätzlich könne die Stadt den Vertrag mit einer Frist von zwölf Monaten zum Jahresende kündigen.

Welche Schlüsse die CDU-Fraktion aus den Antworten des Magistrats für die Zukunft des Neubaus der Kita St. Pankratius zieht, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Wie berichtet hat sich die SPD-Fraktion bereits festgelegt und spricht sich dafür aus auf einen Neubau in der Friedrich-Ebert-Straße zu verzichten und stattdessen Räume auf dem Moos-Gelände langfristig zu mieten. Die Schwalbacher Grünen dagegen plädieren dafür, am rund acht Millionen Euro teuren Neubau der Kita St. Pankratius festzuhalten.

Zurzeit sind die städtische Kita „Tausendfüßlerhaus“ und die katholische Kita St. Pankratius im gleichen Gebäude in der Badener Straße untergebracht.Foto: Schlosser

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