ORT:
Schwalbach (sz). Die Becken des Schwalbacher Naturbads musste am Montagnachmittag erneut auf Anordnung des Gesundheitsamtes geschlossen werden. Trotz der Schließung der beiden Hauptbecken bleibt das Naturbadgelände mit dem Kleinkindbereich und seinen Spiel- und Sportflächen weiterhin geöffnet. Der Eintritt ist für die Dauer des sehr eingeschränkten Betriebs frei.
Die Stadt und Betreiber WMT hoffen, dass die beiden großen Becken in den nächsten Tagen wieder geöffnet werden können. Wann das der Fall sein wird, stand bei Redaktionsschluss noch nicht fest. Wenn die Werte wieder im empfohlenen Bereich liegen, soll das Baden sofort wieder freigegeben werden. Die Stadt informiert darüber über ihre Internetseite schwalbach.de und über verschiedene Social-Media-Kanäle.
Nachdem das Schwimmerbecken bereits seit Montag vergangener Woche geschlossen war, musste nun auch das Nichtschwimmerbecken gesperrt werden. Zwar sind die Qualitätsanforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie für beide Becken weiterhin erfüllt, jedoch wurde der strengere Empfehlungswert des Umweltbundesamts hinsichtlich der Wasserqualität überschritten.
„Für uns hat es oberste Priorität, dass für unsere Besucher kein höheres Infektionsrisiko als in den letzten Jahren besteht,“ sagt Kai-Torsten Lorenz, der Geschäftsführer der WMT. Zur aktuellen Schließung der beiden Becken erläutert er: „Insbesondere die Tatsache, dass sich die Werte im bereits seit einer Woche geschlossenen Schwimmerbecken nicht erholen, spricht dafür, dass nicht allein die starke Beanspruchung in der Hochsaison die Ursache für die hohen Messwerte ist. Vielmehr besteht inzwischen der Verdacht, dass sich die zunehmende Population an Nilgänsen auf die Wasserqualität auswirkt. Insbesondere zu den Schließzeiten des Bades kann man beobachten, wie die Tiere das Terrain erobern und morgens weisen ihre Hinterlassenschaften auf die ungebetenen Badegäste hin.“
Nachdem es im Naturbad im vergangenen Jahr erstmalig zu Schließungsmaßnahmen zur Regeneration des Wassers gekommen war, hatte man nach Angaben der Stadt „alle erdenklichen Maßnahmen“ ergriffen, um dies in diesem Jahr zu vermeiden. So wurde der als Quelle vermutete Kiesbereich im Nichtschwimmerbecken vor der Saison erneuert. Weiterhin wurden im Regenerationsbereich die natürlichen Filterstufen komplett gereinigt, überschüssiges Material entfernt und alle Leitungen gespült. Zusätzlich wurde die tägliche maximal mögliche Besucherzahl noch niedriger als in den Vorjahren angesetzt, um bei den hohen Temperaturen nicht über die Grenzwerte zu kommen.
Auf Grundlage der vorliegenden neuen Erkenntnisse gilt es laut Stadt und WMT nun, ein maßgeschneidertes Nilgans-Management für das Naturbad zu entwickeln. Dieses kann verschiedene Ansätze umfassen, die von einer Vertreibung bis hin zur Jagd reichen können. Dabei ist es laut Stadtverwaltung wichtig, die Maßnahmen unter Berücksichtigung des Artenschutzes und der lokalen Gegebenheiten zu wählen. „Wir setzen alles daran, auch für diese Problematik eine Lösung zu finden, um mit unseren Messwerten möglichst schnell wieder im Regelbereich zu liegen“, erklärt Kai-Thorsten Lorenz.
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