Keine Kita auf dem Moos-Gelände

Schwalbach (MS). Nächste Wendung in der Diskussion um die Zukunft der Kita St. Pankratius. Die Familie Moos hat ihr Angebot zurückgezogen, einen Teil der ehemaligen Verkaufsräume in der Burgstraße in eine Kita umzuwandeln und die Räume dann an die Stadt oder die katholische Kirchengemeinde langfristig zu vermieten.

Damit entfällt die Variante, die bisher die besten Aussichten auf Verwirklichung hatte. Denn mit der SPD-Fraktion hatte sich die größte Fraktion im Stadtparlament dafür ausgesprochen. Die CDU hatte sich noch nicht entschieden. Lediglich die Grünen waren dagegen und wollen, dass die Kita wie ursprünglich geplant auf dem bisherigen Gelände in der Friedrich-Ebert-Straße neu gebaut wird.

Das hatten Stadt und Kirchengemeinde schon 2019 grundsätzlich verabredet. Pläne wurden erstellt und mittlerweile liegt sogar eine Baugenehmigung für den Neubau vor. Das alte Gebäude wurde längst geräumt und die Kinder vorübergehend im Obergeschoss des „Tausendfüßlerhauses“ untergebracht.

Im vergangenen Jahr hat allerdings dann der Magistrat mit Blick auf die Finanzen der Stadt Schwalbach empfohlen, auf den rund acht Millionen Euro teuren Neubau zu verzichten, von denen die Stadt nach der Vereinbarung mit der Kirchengemeinde rund 5,5 Millionen Euro bezahlen müsste. Seither wird heftig diskutiert, ob die neue Kita gebraucht wird oder ob es nicht anderweitig genügen Betreuungsplätze in Schwalbach gibt beziehungsweise ob es auch eine kleinere Lösung tut. Eine dieser Lösungen war die Einrichtung einer kleineren Kita auf dem Moos-Gelände, was die Kirchengemeinde allerdings bisher klar abgelehnt hat.

Als erste auf die neue Situation haben die Grünen reagiert. Entgegen der Meinung der anderen beiden großen Fraktionen von SPD und CDU sind die Grünen der Auffassung, dass die Plätze in der geplanten Kita benötigt werden. „Die aktuellen Prognosen für die Schwalbacher Kinderbetreuung signalisieren aktuell einen großen, nicht gedeckten Bedarf“, schreibt die stellvertretende Fraktionsvorsitzende Katja Lindenau in einer Pressemitteilung.

Durch die Absage der Familie Moos fühlen sich die Grünen nun bestätigt. Katja Lindenau: „Wir gehen davon aus, dass sich SPD und CDU angesichts der aktuellen Situation nun wieder zum Projekt Kita und Krippe St.Pankratius bekennen.“ Für die Stadt sei der Neubau der traditionsreichen Einrichtung die „beste und inzwischen alternativlose Option“, die erforderlichen Betreuungsplätze bereitzustellen.”

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