Das lebende Gedächtnis der Stadt

ORT:

Schwalbach (MS). Sie ist so etwas wie das lebende Gedächtnis der Stadt: Am Sonntag feierte Margarete Weidauer ihren 90. Geburtstag und viele Freunde und Bekannte kamen zum Gratulieren ins Restaurant „Tennisclub“.

Ganz gleich, ob es um die Bombennacht von 1944, die alte Schule oder um den Bau der Limesstadt geht: Es gibt kaum ein Thema aus der jüngeren Stadtgeschichte, zu dem Margarete Weidauer nicht sehr genaue und detailreiche Schilderungen einer echten Zeitzeugin beisteuern kann. Über manche Dinge kann sie sich daher auch heute noch aufregen und wenn es sein muss auch mal einen Leserbrief verfassen. Bei andere Themen mahnt sie dagegen zur Gelassenheit, weil sie einfach schon viel in und um Schwalbach erlebt hat.

Geboren wurde sie 1935 als Tochter von Karl Kursawe, der seinerzeit den FC Schwalbach gründete und der Inhaber des „Schwalbennestes“ in der Friedrich-Ebert-Straße, das heute „Fathers Korean Restaurant“ heißt.

Zeit ihres Lebens war sie dann auch selbst engagiert. Lange Zeit war sie in der FDP aktiv und fand in den vergangenen Jahren im Seniorenbeirat ihre Aufgabe. Margarete Weidauer gehörte zu den Mitgliedern der ersten Stunde, blieb 15 Jahre in dem Gremium und zog sich erst im vergangenen Jahr aus der aktiven Arbeit zurück.

Mittlerweile lässt sie es etwas ruhiger angehen, kümmert sich aber immer noch um das Allgemeinwohl, und wenn es nur darum geht, dass die Seniorenwohnanlage im Europaring, in der sie seit einigen Jahren wohnt, ordentlich mit der Schwalbacher Zeitung versorgt wird.

Entsprechend ihrer Bekanntheit kamen am Sonntag nicht nur Verwandte – Margarete Weidauer hat zwei Töchter, vier Enkel und einen Urenkel – sondern auch zahlreiche Freunde und Weggefährten, von denen manche schon stramm auf die 100 zugehen. Auch Bürgermeister Alexander Immisch machte seine Aufwartung und erinnerte an das große Engagement der Jubilarin.

Auch Alexander Immisch gratulierte Margarete Weidauer zum 90. MS/Foto: privat

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