Ein Mann, der die Limesstadt prägte

Schwalbach (sz). Seinen 90. Geburtstag feierte am Montag Franz Irouschek. Als langjähriger Kommunalpolitiker und Wegbereiter der Entwicklung Schwalbachs ist er eine prägende Figur in der Geschichte der Stadt. Mit seinem Engagement, seiner Sachkompetenz und seinem langjährigen Einsatz hat er die Stadt auf ihrem Weg von der Gemeinde zur modernen Wohnstadt mitgeprägt.

Auch Bürgermeister Alexander Immisch gehörte zu den zahlreichen Gratulanten und überreichte dem Jubilar zur Vollendung seines 90. Lebensjahres im Namen des Magistrates ein Präsent und eine Urkunde. Als Pionier der Limesstadt habe er gezeigt, wie Engagement, Verantwortung und Bodenständigkeit zu nachhaltigen Ergebnissen führen.

Franz Irouschek kam 1935 im böhmischen Winterberg zur Welt und erlebte eine bewegte Kindheit und Jugend. Seine Familie musste in Folge des zweiten Weltkriegs ihre Heimat verlassen und fand in Fulda eine neue Heimat. Mit dem Abitur und einem Jurastudium legte er die Grundlagen für eine beeindruckende berufliche Laufbahn, die ihn schließlich als leitenden Regierungsdirektor ins Bundesamt für Wirtschaft nach Frankfurt führte, mit Wohnsitz in der neu entstehenden Wohnstadt Limes im nahe gelegenen Schwalbach.

Sein politischer Weg begann hier Ende der 1960er-Jahre, einer Zeit des Wandels in Schwalbach. Als Vertreter der Wählergemeinschaft „Limes 68“ engagierte er sich zuerst in der Heizkostenkommission, trat schon bald darauf als Gemeindevertreter in Erscheinung und saß nach der Stadterhebung 1970 im Stadtparlament in wichtigen Ausschüssen wie dem Haupt- und Finanzausschuss beziehungsweise dem späteren Finanzausschuss. Nach einer vierjährigen Unterbrechung führte ihn sein Weg 1977 erneut für die Wählergemeinschaft „Limes 68“ in politische Verantwortung. Ab diesem Zeitpunkt engagierte er sich bis März 1989 ehrenamtlich als Stadtrat im Magistrat.

Franz Irouschek gehörte zu den treibenden Kräften, die die Entwicklung Schwalbachs nachhaltig prägten. Unter dem Eindruck, dass die Stadt im Grünen als modernes Modell einer wachsenden Wohnstadt funktionieren sollte, arbeitete er gemeinsam mit Gleichgesinnten daran, Schwalbach für junge Familien attraktiv zu gestalten. Franz Irouschek zählte zu den Entscheidungsträgern, die mit Bürgermeister Hugo Lietzow die Bewerbung Schwalbachs zur Stadterhebung bei der Landesregierung auf den Weg brachten. So wurde die Stadt in jener Zeit ein dynamischer Ort des Zuzugs, der sich spektakulär wandelte: Von einer eher ländlich geprägten Gemeinde entwickelte sich Schwalbach in den 60er- und 70er-Jahren zu einer Stadt, in der tausende neue Einwohner ein Zuhause fanden.

Für seinen Einsatz und seine Verdienste in der kommunalpolitischen Arbeit erhielt Franz Irouschek bereits im Januar 1985 den Ehrenbrief des Landes Hessen. Nach Auflösung der Wählergemeinschaft „Limes 68“ zog er sich 1989 schließlich aus der Kommunalpolitik zurück.

Privat zeigt Franz Irouschek bis heute eine tiefe Verbundenheit mit der Natur. Der ehemalige Vorsitzende des Jagdclubs Main-Taunus und langjährige Ausbilder junger Jäger hat sich stets auch dem Naturschutz verpflichtet gefühlt. Seine Freizeit verbringt er gerne in der Natur, beobachtet und genießt den Wechsel der Jahreszeiten – und erinnert sich gerne an die Anfänge in der Limesstadt.

Auch Bürgermeister Alexander Immisch gratulierte am Montag dem langjährigen Stadtverordneten und Stadtrat Franz Irouschek zum 90. Geburtstag. Foto: Stadt Schwalbach



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