Neue Straßennamen
Zur geplanten Umbenennung der Julius-Brecht-Straße und des Rudolf-Dietz-Wegs erreichte die Redaktion nachfolgender Offener Brief der Anwohner von Anwohnern des Rudolf-Dietz-Wegs an die Schwalbacher Stadtverordneten. Leserbriefe und Offene Briefe geben ausschließlich die Meinung ihrer Verfasser wieder. Die Redaktion behält sich Kürzungen vor. Wenn auch Sie einen Leserbrief veröffentlichen möchten, senden Sie ihn unter Angabe Ihrer vollständigen Adresse und einer Rückruf-Telefonnummer (beides nicht zur Veröffentlichung) an redaktion-sz[at]hochtaunus[dot]de
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„Vorbildliches Vorgehen“
Vor fast genau einem Jahr hat die Stadtverordnetenversammlung unserer Stadt mit relativer Mehrheit mit den Stimmen der SPD und der Grünen beschlossen, die bisherigen Straßennamen Rudolf-Dietz-Weg und Julius-Brecht-Straße umzubenennen. Dieser Beschluss ist bis heute nicht umgesetzt worden. Der Bürgermeister hat zwar in seiner Neujahrsansprache im Bürgerhaus erklärt, dass die Umsetzung für das zweite Quartal dieses Jahres vorgesehen sei. Aber das ist ja auch bald zu Ende. Und wir als Betroffene wissen bis heute nicht genau, was da alles auf uns zukommt und ob und wie uns die Stadt dabei unterstützt.
Am 17. Juni hat die Frankfurter Rundschau davon berichtet, dass in Bad Homburg die dortige Auseinandersetzung um eine Umbenennung des Hindenburgrings mit einem „Kompromiss“ beendet wurde. Die Umbenennung wird nicht vorgenommen. Es wird ein „Informationsschild zur geschichtlichen und politischen Einordnung“ aufgestellt.
Dazu hat auch die SPD „im Fraktionszwang“ gegen die Umbenennung gestimmt, nachdem sie wohl früher dafür war. Sie erklärt unter anderem dazu, sie wolle „keine Auslöschung der Erinnerung“ und: „Wir sagen klar: Diese Geschichte gehört nun mal zu uns – aber wir müssen ihr mit Haltung begegnen.“
Könnte dieses in unserem Sinne vorbildliche Vorgehen nicht ein Aufruf an die Verantwortlichen in Schwalbach sein, ihr bisheriges Verhalten zu überdenken? Könnte nicht die SPD Schwalbach wie ihre Genossen in Bad Homburg vorgehen, wo sich die Anwohner auch wie bei uns „gegen eine Umbenennung ausgesprochen“ haben? Könnte damit nicht eine langjährige Auseinandersetzung zwischen einem beträchtlichen Teil der betroffenen Bürgerschaft unserer Stadt und unseren „Volksvertretern“ friedlich beendet werden? Wäre damit nicht auch im Hinblick auf die kommenden Kommunalwahlen ein „Zeichen“ dafür gesetzt, dass alle unsere Abgeordneten sich nicht gegen, sondern für Belange der Bürger einsetzen?
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