„Die roten Bohnen“ bieten Jazz und Revue

„Les Haricots Rouges“ bedeutet übersetzt „Die roten Bohnen“ und steht in diesem Fall für eine außergewöhnliche Jazz-Band, die zu Gast beim Kulturkreis ist. Foto: Michel Bonnet

Schwalbach (sbw). Der Jazzclub, Arbeitskreis im Kulturkreis, hat sich für alle Musikfreunde etwas einfallen lassen, auch wenn der traditionelle Zulu’s Ball, unter Jazzfreunden bekannt als der Jazzerfasching im Rhein-Main-Gebiet, auch in diesem Jahr aufgrund der Corona-Pandemie ausfallen muss.

Der Arbeitskreis Jazzclub des Kulturkreises, der als Veranstalter den Ball ausgerichtet hätte, möchte die Musikliebhaber nicht im Regen stehen lassen und während der Faschingszeit trotzdem Live-Jazz in fröhlicher Atmosphäre bieten. Dazu hat er die französische Kultband „Les Haricots Rouges“ verpflichtet. Übersetzt bedeutet der Name „Die roten Bohnen“. Das Konzert, das die aktuellen Corona-Auflagen erfüllt, ist für Samstag, 19. Februar, um 19.30 Uhr im Großen Saal des Bürgerhauses geplant.

„Les Haricots Rouges“ verfügen nicht nur über viel Erfahrung, sondern bieten ein breit gefächertes Repertoire von Louis Armstrong bis Charles Aznavour. Das Ensemble besteht nicht nur aus Sängern und Musikern, sondern auch Humoristen, die es verstehen, den singenden und swingenden Jazz aus New Or- leans gepaart mit Chansons aus ihrer Heimat auf die Bühne zu bringen.

Musikalischer Leckerbissen

Mit musikalischem Witz und kabarettistischen Einlagen gewürzt, verspricht das Konzert etwas ganz Besonderes im Kulturprogramm zu werden. Eine Musikrevue und ein Jazzkonzert zugleich, so prickelnd wie Champagner und so deftig wie Camembert.

„Les Haricots Rouges“ zeigen, dass Jazz nicht nur ein Genuss für die Ohren, sondern auch für die Augen sein kann. Mit dieser Mischung aus klassischem Jazz und Kabarett bilden sie selbst ein einzigartiges Gesamtkunstwerk.

Die Combo entstand 1963 als Studentenband; ein Teil der Gründer ist noch heute bei den „Haricots Rouges“, die auch auf Auslandstourneen waren, aktiv. Einer der Gründer, Gilbert Leroux, verließ die Band 1967, der andere Gründer, Pierre Jean (Piano und Trompete), ist heute wieder Bandmitglied.

In ihrem Heimatland wurden sie zur „Kultband“, die Jazz mit humoristisch-satirischen Gags versah, und schafften es Ende der 60er-Jahre zu großer Popularität mit Auftritten im „Olympia“ in Paris und eröffneten dort die Konzerte der Beatles, der Rolling Stones, von Jacques Brel und vielen anderen.

Während der 70er-Jahre spielten sie auch Clubkonzerte mit amerikanischen Gästen im „Le Caveau de la Huchette“.

Einlage beim Grand Prix

Den wohl bemerkenswertesten Auftritt hatte die Gruppe als Pausenfüller beim Grand Prix Eurovision de la Chanson 1966 in Luxemburg. Dort gaben sie zwei Dixieland-Stücke inklusive eines Waschbrett-Solos zum Besten. In Deutschland waren sie oft im Fernsehen zu Gast, zum Beispiel beim Musikantenstadl (Eurovision), und spielten vor bis zu 8000 Zuschauern beim Dixielandfestival in Dresden.

Derzeit begeistern die Bandmitglieder Jeannot Dufour, Jacques Montebruno, Christophe Deret, Pierre Jean, Pierre-Luc Puig, „Roro“ Congréga und Michel Sénamaud mit ihrem Spiel.

Wer sich das Konzert nicht entgehen lassen möchte, der erhält Karten bis Freitag, 18. Februar, in der Geschäftsstelle des Kulturkreises, Marktplatz 1, zum Preis von 20 Euro. Eine Abendkasse gibt es nicht.



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