Mit Schmäh und Ruhrpott-Charme

ORT:

Schwalbach (sz). Er wohnt zwar schon seit 15 Jahren nicht mehr in Schwalbach, dennoch ist Peter Lorenz für Schwalbacherinnen und Schwalbacher nach wie vor ein guter Bekannter. Am vergangenen Freitag feierte der langjährige Schwalacher Standesbeamte seinen 80. Geburtstag an seinem Altersruhesitz in Achern im Nordschwarzwald.

Für Peter Lorenz hat Schwalbach eine ganz besondere Bedeutung. Nach 40 Dienstjahren im Rathaus, verabschiedete ihn am 1. April 2010 die damalige Bürgermeisterin Christiane Augsburger in den Ruhestand. Gemeinsam mit seiner Ehefrau Odile hat er diese badische Stadt, vis-a-vis von Straßburg, zu seinem Ruhestand ausgewählt. Beide sind noch rüstig genug, dieses landschaftliche Umfeld zu genießen. Als Bahnfahrer nutzen beide häufig die ICE-Verbindung von Baden-Baden nach Frankfurt, um weiter nach Schwalbach zu fahren, wie zuletzt im Dezember, um die Weihnachtsfeier des Kollegenkreises der Stadtverwaltung zu besuchen.

Für Peter Lorenz ist dieser Kontakt sehr wichtig. Spurlos sind die vielen Dienstjahre im Schwalbacher Rathaus nicht vorübergegangen. Lorenz zählte zu den jungen Beamten, die der Gemeinde Schwalbach nach der Stadterhebung 1970 beim Aufbau der Stadtverwaltung verhalfen. Beim hessischen Verwaltungsseminar legte der junge Beamte im April 1972 seine Inspektoren-Prüfung ab. Im neuem Schwalbacher Rathaus am Marktplatz fand er 1973 seinen Arbeitsplatz. Im städtischen Dienst war er Wegbegleiter der Bürgermeister Hugo Lietzow, Roland Petri, Rüdiger Glatzel, Horst Faeser, Roland Seel sowie Bürgermeisterin Chritiane Augsburger. Lange Jahre war er im Haupt- und Personalamt tätig, dann im Ordnungs- und Standesamt, wo er das Standesamt leitete. Sehr intensiv war seine Tätigkeit in der Öffentlichkeits- und Pressearbeit der Stadtverwaltung. In diese Zeit fielen die Verschwisterung mit der französischen Stadt Avrillé 1978 und die 1.200-Jahrfeier Schwalbachs 1981.

Nachhaltig blieb seine dienstliche Tätigkeit mit der französischen Partnerstadt Avrillé. Er lernte bei einem Besuch im Rathaus von Avrillé seine spätere Frau Odile kennen. Die erste Partnerschaftsehe wurde vor über 40 Jahren besiegelt.

Die Pressearbeit wurde schließlich sein Steckenpferd. Mit Genehmigung des Magistrats durfte Peter Lorenz nach seinem Ausscheiden aus dem Fachbereich unter dem Kürzel „pelo“ für die Schwalbacher Zeitung und das Höchster Kreisblatt in seiner Freizeit über das Gemeinschaftsleben in Schwalbach berichten. Dabei lagen ihm insbesondere die Menschen, die Vereine, der Sport und die Ortsgeschiche am Herzen. Die Lokalpresse profitierte auch noch von seiner Freude am Schreiben und von seinem gut sortierten Archiv, als er schon längst in Achern im Ruhestand war.

Gebürtig ist Peter Lorenz in Lobmingtal in der Steiermark und verbrachte seine Jugendzeit im Ruhrgebiet. In einzigartiger Weise kombiniert er bis heute österreichischen Schmäh mit liebenswertem Ruhrpott-Charme.

Peter Lorenz feierte am vergangenen Freitag seinen 80. Geburtstag.Foto: privat

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