Das Unmögliche möglich machen

Marco Huynh zeigt den Kindern im Zauberworkshop die Tricks eines Zauberers. Die Mädchen und Jungen sind verzaubert von den Möglichkeiten der Magie.Foto: privat

Von Noemi El Manshi

Steinbach. Eine Woche lang eintauchen in die Welt der Illusionen – das ermöglicht der Zauberworkshop von Marco Huynh Kindern im Alter von sieben bis 14 Jahren. Der Kurs findet bereits seit einigen Jahren an verschiedenen Standorten der Volkshochschule statt und erfreut sich großer Beliebtheit. Die Nachfrage ist hoch: Die Plätze sind meist schnell ausgebucht. So nehmen auch in diesem Jahr zwölf Kinder in ihren Sommerferien teil.

In entspannter, fast schon vertrauter Atmosphäre nimmt Marco Huynh die Kinder mit auf eine Reise in die faszinierende Welt der Magie. Mit ruhiger Stimme, geschickten Fingern und viel Geduld zeigt er ihnen, dass es für große Wirkung oft nur kleine Mittel braucht. Es sind keine aufwendigen Requisiten, keine versteckten Apparaturen, sondern Dinge, die zu Hause zu finden sind: Spielkarten, Gummibänder, Münzen, Papierschnipsel, Becher. Und doch gelingt es, mit genau diesen unscheinbaren Alltagsgegenständen Staunen zu erzeugen, Rätsel in die Gesichter zu zaubern und für einen Moment das Unmögliche möglich zu machen.

Besonderen Schwerpunkt legt Huynh auf die sogenannte „Close-Up“-Zauberei – Magie, die ganz nah am Zuschauer passiert. Die Kinder lernen Tricks, die direkt vor den Augen ihrer Zuschauer wirken und gerade deshalb eine ganz besondere Faszination entfalten. Es sind nicht nur die Fingerfertigkeit und die Technik, die zählen, sondern auch die Geschichte dahinter, das Spiel mit der Aufmerksamkeit. Marco Huynh macht die Kinder nicht nur zu kleinen Zauberern, sondern auch zu aufmerksamen Beobachtern: „Jedes Kunststück lebt davon, dass es mit Persönlichkeit vorgeführt wird.“ Und das ist es, was der Workshop auf so besondere Weise vermittelt. Magie entsteht nicht nur durch Tricks, sondern durch die Menschen, die sie zeigen.

Zaubern ist ganz schön anstrengend

Die verzauberten Tage starten in dieser Woche um zehn Uhr, bis etwa 15 Uhr wird gemeinsam gezaubert, gestaunt, getüftelt. Zwischendurch gibt es Frühstücks- und Mittagspausen und auch Zeiten, in denen gespielt oder draußen frische Luft geschnappt wird. Denn: „Die Konzentration lässt irgendwann nach, das ist ganz normal“, sagt Marco. Umso wichtiger ist es ihm, dass die Kinder sich wohlfühlen – und Spaß haben. „Zaubern kann ja auch echt anstrengend sein!“

Auch der Aufbau des Workshops ist durchdacht. Erst zeigt der Zauberer einen Trick. Dann sind die Kinder gefragt. Sie überlegen gemeinsam, wie das funktionieren könnte, erklären ihre Ideen, tüfteln in Gruppen, probieren aus. Schritt für Schritt führt Huynh sie an die Mechanik heran, unterstützt mit Tipps und kleinen Handgriffen. Ziel ist es dabei nicht nur, die Kinder zum Staunen zu bringen, sondern auch ihr Selbstbewusstsein zu stärken, ihnen Mut zu machen, vor anderen aufzutreten und sich etwas zuzutrauen.

So gibt es auch am Ende der Woche eine kleine Abschlussvorstellung: Hier zeigen die Kinder ihren Eltern und Geschwistern, was sie gelernt haben. Damit aber schon im Laufe der Woche das Gelernte zu Hause präsentiert werden kann, erhalten die Kinder schon während des Workshops Materialien, um Tricks zu Hause vorzuführen.

Für Huynh ist genau das das Schönste am Workshop: „Wenn die Kinder darauf brennen, aus dem Kurs zu gehen und ihre gelernten Tricks weiterzugeben!“ Seit seiner Kindheit begeistert ihn die Zauberei. Heute teilt er sein Wissen mit großer Leidenschaft. „Mit der Zeit entdeckte ich, dass es eine Gabe ist, andere Menschen für einen Moment von ihrer Alltagslast zu befreien und ihnen ein Lächeln in die Gesichter und Herzen zu zaubern“, schreibt er auf seiner Internetseite und schenkt mit seinen Workshops jungen Menschen unvergessliche Momente.

Auch Kartentricks gehören ins Programm des Zauberworkshops in Steinbach.Foto: privat

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