Weg mit der Nazi-Keulevon Mathias Schlosser

ORT:

Manchmal kommt es anders, als man denkt oder herumposaunt. Eigentlich wollte Friedrich Merz die AfD ja halbieren. Nun hat sie ihren Stimmenanteil innerhalb von nur drei Jahren verdoppelt – auch in Schwalbach – und der neue Bundeskanzler ist nicht ganz unschuldig daran.

Denn die „Altparteien“ – um einmal den AfD-Jargon zu bemühen – reden zwar immer davon, die Rechtspopulisten müsse man inhaltlich stellen, tatsächlich schwingen sie aber fast immer nur die „Nazi-Keule“ und tun der AfD damit den Gefallen sie zum Opfer zu machen.

Dabei wäre es so einfach, den Menschen klar zu machen, welch Unfug die AfD verbreitet. Der von den Blauen geforderte Austritt aus der EU und dem Euro etwa wäre für den Exportweltmeister Deutschland so etwas wie wirtschaftspolitischer Selbstmord. Dem Aggressor Putin nach dem Mund zu reden, gefährdet die nationale Sicherheit und den Klimawandel einfach zu leugnen, lässt auf die politische Reife eines Kindergartenkindes schließen. Schließlich macht die AfD eine libertäre Reichenpolitik, die ausschließlich für wenige Priviligierte gut ist, nicht aber für die „einfachen Leute“, für die sie sich angeblich einsetzt.

Trotz dieser eklatanten inhaltlichen Schwächen springen CDU, SPD und Co. ständig über das Migranten-Stöckchen, das die AfD ihnen hinhält, und arbeiten sich an den Neonazis um Björn Höcke ab. Das ist zwar auch wichtig, sollte aber nicht im Mittelpunkt bei der Auseinandersetzung mit der Pseudo-Alternative stehen.

Schwalbacher Spitzen

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