Die Wirtschaftsförderung ruht für Monate

Schwalbach (MS). Eine der wichtigsten Stellen im Schwalbacher Rathaus ist unbesetzt. Die Stadt und der für Wirtschaftsförderung zuständige Mitarbeiter Thomas Klinger haben sich „in gegenseitigem Einvernehmen“ darauf verständigt, das Arbeitsverhältnis zum 31. März zu beenden. In seinem Büro ist der Wirtschaftsförderer aber schon seit längerer Zeit nicht mehr anzutreffen. Thomas Klinger ist seit Wochen krank geschrieben. Zudem ist er dadurch aufgefallen, dass er seinen Arbeitgeber in einigen Beiträgen auf der Social-Media-Plattform Facebook scharf kritisierte, was sogar zu einer Anfrage in einer Ausschusssitzung führte.

Mit dem Ausscheiden von Thomas Klinger liegt die Wirtschaftsförderung in Schwalbach nun völlig brach und das in einer Zeit, in der die Gewerbesteuereinnahmen weggebrochen sind, große Teile des Kronberger Hangs leer stehen und auch die Zukunft des Conti-Gebäudes in den Sternen steht. Wie die Stadtverwaltung auf Anfrage der Schwalbacher Zeitung berichtet, wird die Ausschreibung der Stelle „mit dem Ziel einer möglichst zeitnahen Wiederbesetzung der Stelle“ derzeit vorbereitet.

Der neue Mitarbeiter oder die neue Mitarbeiterin kann mit einer höheren Bezahlung rechnen, denn Kämmerer Thomas Milkowitsch hat in seiner Haushaltsrede bereits angekündigt, dass im Haushalt dafür Mittel umgeschichtet werden sollen.

Die CDU ist von der Vakanz der Stelle gar nicht begeistert: „Der Bürgermeister muss jetzt mal in die Gänge kommen“, sagt Fraktionsvorsitzende Katrin Behrens. Sparen allein helfe Schwalbach nicht weiter. Nur wenn die Gewerbesteuer-Einnahmen wieder steigen, könne Schwalbach seine Finanzprobleme überwinden. Doch dazu müssten zunächst mit gezielter Wirtschaftsförderung neue Unternehmen angesiedelt werden.

Bevor die Stelle neu besetzt wird, erwartet die CDU allerdings, dass Bürgermeister Alexander Immisch einen „strategischen Plan“ vorlegt, wie die vielen Leerstände am Kronberger Hang beseitigt werden sollen. Nach Meinung der Christdemokraten wurde der Fokus der Wirtschaftsförderung in Schwalbach bisher falsch gesetzt. „Im Mittelpunkt stand bisher offensichtlich der Einzelhandel. Das ist schön, aber der Gewerbesteuer nutzt das nicht.“ Thomas Klinger macht die Fraktionsvorsitzende dabei ausdrücklich nicht verantwortlich. „Für die Strategie ist der Bürgermeister verantwortlich“, sagt sie. Sie fordert auch neue Ideen und Kooperationen, um die Büros wieder zu füllen. Schwalbach sollte zum Beispiel stärker auf die Zusammenarbeit mit den benachbarten Städten setzen.

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