Ein Abschluss mit „Special Effects“

Eine Explosion und ein in Flammen stehendes Auto – dieser dramatische Anblick bot sich den Einsatzkräften der Steinbacher Wehr bei der Abschlussübung. Foto: Feuerwehr Steinbach

Steinbach (stw). Es war ein dramatisches Bild, dass sich den Einsatzkräften der Steinbacher Wehr und den Kollegen der Freiwilligen Feuerwehr aus Bommersheim kürzlich bot. Beim Eintreffen der Retter auf dem Parkplatz des Sport- und Fitnesszentrums flog mit einem lautem Knall die Motorhaube eines dort geparkten Autos durch die Luft. Zum Glück handelte es sich um einem fiktiven Unfall, in den ein Auto und zwei Pritschenwagen beteiligt waren – die Jahresabschlussübung der Steinbacher Feuerwehr. Die Bommersheimer Brandschützer beteiligten sich mit ihrem Dekontaminationsequipment und zwei Fahrzeugen. Das Stichwort, dass die Einsatzkräfte über Funk erreichte lautete: „Verkehrsunfall mit Gefahrgut Kategorie 1“.

Auf dem gesamten Parkplatz waren überall kleinere Brandherde zu sehen. Unterstützt wurde die Abschlussübung von einem Feuerwehr-Pyrotechnikteam aus dem Kreis Bergstraße, damit die Übung so realistisch wie möglich ablaufen konnte. Bereits im August hatten 14 Einsatzkräfte der Steinbacher Wehr eine Ausbildung in der Realbrandanlage beim Trainings- und Kompetenzzentrum (TKZ) Nordrhein-Westfalen absolviert. Darüber hinaus galt es drei Verletztendarsteller des DRK, die in den Fahrzeugen saßen, zu retten. Zügig wurden die eingeklemmten Person aus dem PKW befreit. Parallel wurde die Menschenrettung aus dem Pritschenwagen eingeleitet. Nachdem alle Personen gerettet und in Sicherheit waren, konnten sich die Feuerwehrleute um das Gefahrgut und die Brandbekämpfung kümmern.

Auf einem Pritschenwagen waren Gasflaschen geladen, die durch den Unfall leck geschlagen schlugen. Diese wurden durch den mittlerweile in Vollbrand stehenden PKW mit Hitze beschlagen und durch die Einsatzkräfte gekühlt. Um trotzdem den Umgang mit explodierenden Gasflaschen zu üben, wurden diese speziell präparierten Flaschen durch laute Knalleffekte und mit einem Feuerball in die Luft geschleudert. Hierdurch konnte simuliert werden, wie wichtig ein ausreichender Sicherheitsabstand beim Umgang mit unter Druck stehenden Behältnissen ist. Bei dem anderen Pritschenwagen war ein IBC-Container mit einer giftgrünen Flüssigkeit beladen. Da dieser Container durch den Unfall nicht mehr ausreichend Schutz bot, musste das Gefahrgut umgefüllt werden. Um eine Kontamination mit dem Gefahrgut zu vermeiden, legten die Einsatzkräfte spezielle Chemiekalienschutzanzüge (CSA) an. Dann wurde mit Hilfe der Ladepapiere der Stoff ermittelt und nach den Angaben der Gefahrenhinweise umgefüllt. Um mögliche Dämpfe niederzuschlagen wurde der Stoff mit einem Wassersprühstrahl beim Umfüllen benebelt.

Parallel bauten die Kollegen aus Bommersheim an der Einsatzstelle ihre Dekontaminationsausrüstung auf und empfingen die CSA-Träger nach ihrem Einsatz. Dort wurden vor dem Ablegen die Anzüge von außen gereinigt. Anschließend wurden die Einsatzkräfte entkleidet, hatten die Möglichkeit zum Duschen und wurden neu eingekleidet. Auch das Abwasser wurde zur Entsorgung aufgefangen. Nachdem der PKW vollständig gelöscht und alle CSA-Träger dekontaminiert waren, wurde die Übung beendet. Im Anschluss gab es eine Nachbesprechung und eine gemeinsame Stärkung in der Steinbacher Wache.



X