Balkonkraftwerk zieht ins Rathaus

Thomas Fösel, Prokurist der Süwag-Netztochter Syna GmbH vom Standort Bad Homburg, Bürgermeister Steffen Bonk und Georg Sonntag-Löw, Sprecher der IG Nachhaltigkeit ( v. l.) mit dem Leih-Balkonkraftwerk. Foto: Nicole Gruber

Steinbach (stw). Steinbach hat sich mit dem Beitritt zur Bürgerenergie Hochtaunus bereits auf den Weg zur Energiewende gemacht. Da taucht auch immer wieder das Thema Balkonkraftwerk auf . „Man hört viel zu diesem Thema, wir möchten es greifbar machen“, so Bürgermeister Steffen Bonk. Dies geschieht mit Hilfe einer Leihgabe der Süwag, die der Stadt ein solches Balkonkraftwerk bis Ende 2025 zur Verfügung stellt. Es handelt sich dabei um ein handelsübliches Photovoltaik-Modul, wies es auch auf Dächern zum Einsatz kommt. Das rund ein Meter mal 1,80 Meter große Paneel wiegt etwa 20 Kilogramm und ist eine 300 Watt Peak-Anlage.

Watt Peak (Wp) bedeutet nichts anderes als die Einheit, in der die elektrische Leistung von Solarzellen definiert wird. Der durch ein Solarpaneel erzeugte Strom wird in Kilowattstunde gemessen. Die Anschaffungskosten für so ein Balkonkraftwerk belaufen sich auf etwa 300 bis 400 Euro, je nach Hersteller.

Die Stadt möchte in Zukunft größere Solaranlagen auf öffentlichen Gebäuden errichten, doch auch normale Bürger, die kein Haus besitzen, sondern zur Miete wohnen, können mit Hilfe eines solchen Balkonkraftwerks einen Beitrag leisten und obendrein ihre Stromkosten reduzieren. Um Interessenten gut und anschaulich über die Vorteile einer solchen Anlage informieren zu können, wird das Balkonkraftwerk in Zukunft im Eingangsbereich des Rathauses aufgestellt. Die IG Nachhaltigkeit wird es zur Beratung von Bürgern nutzen. Außerdem soll es bei der nächsten Bürgerversammlung im November für Informationszwecke genutzt werden. „Es handelt sich hierbei um eine Solar-Standardmodul, das voll funktionsfähig ist und tatsächlich eingesetzt werden kann“, erklärt Thomas Fösel von der Süwag.

Wer glaubt 300 Watt Peak sei nicht so viel, dem sei gesagt, dass das 200 bis 300 Kilowattstunden pro Jahr ausmachen kann. „Elektrische Geräte, die sich im Stand-by-Modus befinden, gibt es doch in jedem Haushalt“, gibt Fösel zu bedenken. Ein Kühlschrank schlage da mit 100 bis 150 Kilowatt zu Buche, ein WLAN-Router mit zehn bis 30 Watt und ein Flachbildschirm kommt auf 100 bis 150 Watt. „Das rechnet sich ganz schnell hoch“, so Fösel. Dagegen habe man die Hochleistungsgeräte wie Waschmaschine, Wäschetrockner oder Spülmaschine eher im Blick, weiß der Experte. Georg Sonntag-Löw, seit einem Jahr einer der Sprecher der IG Nachhaltigkeit, hat selbst ein solches Balkonkraftwerk zu Hause. „Ich habe mein Gerät Ende 2021 gekauft und im ersten Jahr etwa 600 Kilowattstunden eingespart“, erzählt er stolz. Wer sich ein solches Modul zulegen möchte, sollte darauf achten, dass alle CE-Normen eingehalten werden, alle Prüfzeichen vorhanden sind und das Modul sicher befestigt wird, so dass es nicht zu Schäden durch Wind kommen kann. Außerdem müssen Mieter ihren Vermieter informieren und sich das Okay geben lassen.



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