Baulandverkauf bedeutet einen Geldsegen für die Stadt

Neubaugebiet Taubenzehnten mit dem bereits fertigen Martinsweg: Hier werden bis zu mehr als 1400 Euro für den Quadratmeter Bauland bezahlt. Foto: HB

Steinbach (HB). Die Baulandpreise haben in der Vortaunusstadt eine Rekordhöhe erreicht. Bei der Versteigerung des Taubenzehnten 2 wurden für ein Eckgrundstück mehr als 1400 Euro pro Quadratmeter geboten. Die Einnahmen landen zu einem erheblichen Teil in der Stadtkasse und verschaffen der Kommune Spielraum für Investitionen in die Soziale Stadt.

Die meistbietende Versteigerung der Parzellen lag wieder in den Händen der Hessischen Landgesellschaft (HLG), die den Kommunen diese Dienstleistung bis zur notariellen Beurkundung abnimmt. Für die zwölf Grundstücke am Praunheimer Weg wurde wieder ein Mindestgebot von 670 Euro festgesetzt, ein Betrag, der schon am Alten Cronberger Weg um rund 300 Euro übertroffen wurde. Das Missverhältnis zwischen Angebot und Nachfrage machte vor allem die erste Tranche deutlich, als 47 Kaufinteressierte ihre schriftlichen Angebote abgaben. Während zum Auftakt ein Durchschnittspresi von 1100 Euro zu Buche schlug, waren es bei der zweiten Versteigerung bereits gut 1200 Euro und beim finalen Durchgang lag der Angebotsschnitt bei mehr als 1400 Euro. Dem Vernehmen nach haben sich zwei Steinbacher eingekauft.

Die Erlöse jenseits von 670 Euro, so hat es das Stadtparlament beschlossen, werden für die Soziale Stadt abgeschöpft. Für deren Projekte muss die Stadt ein Drittel der Investitionssumme aufwenden, um die Voraussetzung für die Komplementärfinanzierung durch Bund und Land zu erfüllen. Im Fall der gerade begonnenen Sanierung des Pijnacker Wegs sind das 200 000 Euro und bei der Beleuchtung für den Asphaltweg zwischen Bahn- und Industriestraße 40 000 Euro. Demnächst wird die Untergasse aufgemöbelt, und die Berliner Straße steht ebenfalls auf der Agenda. Kalkulierte Kosten für die Stadt: rund eine Million Euro.

Deshalb freut sich der Bürgermeister über eine Geldspritze aus Grundstücksverkäufen von rund sieben Millionen Euro für die Soziale Stadt. Diese ergiebige Quelle wird weiter sprudeln. Denn am Taubenzehnten werden noch zwei weitere Bauggebiete erschlossen und ein Dutzend weiterer Grundstücke zur Versteigerung freigegeben. Hinzu kommen fünf Parzellen in der sogenannten „Tasche“ nördlich des Baugebiets Alter Cronberger Weg. Ob überhaupt – und wenn ja, wo – Steinbach wachsen soll, wird im Stadtentwicklungsplan (SEP) festgeschrieben, dessen Version von 2006 zur Aktualisierung ansteht. Planungsmittel sind im Etat ausgewiesen.

Der Regionale Flächennutzungsplan beinhaltet drei weitere Baugebiete. Es handelt sich um die Fläche von der Bebauungsgrenze am Alten Cronberger Weg bis zum Reiterhof, um das Areal nördlich der Herzbergstraße und um einen Zwickel im Wingertsgrund. Der Magistrat geht davon aus, dass der überarbeitete SEP Ende kommenden Jahres vom Stadtparlament verabschiedet wird. Zuvor sollen die Bürger in einem Workshop zu Wort kommen.



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