Bewerbung für die Initiative „Großer Frankfurter Bogen“

Steinbach (stw). Das hessische Wirtschaftsministerium hat die Initiative „Großer Frankfurter Bogen“ ins Leben gerufen, mit der der Wohnungsbau im Rhein-Main-Gebiet gefördert und bezahlbarer Wohnraum geschaffen und erhalten werden soll. Dieser Landesinitiative will sich nun auch Steinbach anschließen. 

Der Zirkelschlag des Frankfurter Bogens umfasst 55 Kommunen im Ballungsraum RheinMain, von denen aus man den Frankfurter Hauptbahnhof in einer Fahrtzeit von 30 Minuten erreicht. Steinbach ist mit seiner Nähe zu Frankfurt bestens gelegen, um sich der Initiative anzuschließen. „Für uns eine klare Argumentation gegen die geplante Josefstadt“, so Bürgermeister Steffen Bonk. Der „Große Frankfurter Bogen“ will die klaren Strukturen der Region erhalten und bietet damit die Möglichkeit, die Polyzentralität des Ballungsraums, wie er sich in den vergangenen Jahrzehnten entwickelt hat, beizubehalten. „Man sollen sehen, wenn man aus Frankfurt raus fährt, dass man in einer Taunus-Kommune ankommt. Wir wollen keinen Siedlungsbrei“, erklärt Bonk. 

Die Schaffung von Wohnraum ist eine regionale Aufgabe. Steinbach als kleinste Flächengemeinde im Zirkel um Frankfurt will sich beteiligen und ihre Möglichkeiten im Wohnungsbau sowohl in der Erhaltung von günstigem Wohnraum als auch in der weiteren Entwicklung ausschöpfen.

Seit 2006 hat sich Steinbach anhand des Stadtentwicklungsplans kontinuierlich weiterentwickelt. Die Initiative greift genau die Punkte auf, die Steinbach seit Jahren bereits verfolgt. So steht die Schaffung von sozialem, bezahlbarem Wohnraum im Vordergrund. Wohnbaukonzepte sollen gefördert und Quartiere nachhaltig entwickelt werden. Die Nachhaltigkeit setzt beim ÖPNV genauso wie bei Klimakonzepten wie E-Bikes, E-Cars und Carsharing an. Der nachhaltige, moderne Weg geht hin zu Wohnungen, die mit Garage und E-Anschluss gemietet werden können.

Die Kommunen werden beim „Großen Frankfurter Bogen“ auch bei der Bestandserhaltung von sozialgefördertem Wohnraum unterstützt. „Viele Belegungsrechte in Steinbach sind aktuell noch in Frankfurter Hand. Unser Ziel ist es, die Sozialbindung beim Auslaufen des Belegungsrechtes zu verlängern und in die Belegung durch die Stadt Steinbach zu bringen“, so der Rathauschef. 

Der Erwerb der Belegungsrechte wird durch den „Großen Frankfurter Bogen“ gefördert und mitfinanziert. Das Land fördert dies mit einem Betrag von einem Euro pro Quadratmeter Wohnraum und Monat.

Aktuell gibt es rund 600 Sozialwohnungen in Steinbach von ehemals rund 1800 Anfang der 1970er-Jahre. Der Verlust von gut zwei Dritteln klingt zunächst immens, ist in Summe und im Verhältnis zur Gesamtzahl von Haushalten in Steinbach nach Auffassung des Rathauschefs immer noch eine beachtliche Zahl. Bonk sieht im „Großen Frankfurter Bogen“ eine große Chance, um sozialgeförderten Wohnraum weiter in der Stadt zu erhalten.

Die Schaffung von neuem Wohnraum ist ein weiterer Aspekt. Die städtebaulichen Voraussetzungen stellt der Stadtentwicklungsplan aus dem Jahre 2006 dar. Dieser könnte mit Hilfe der Initiative aktualisiert werden. „Wenn Steinbach als eine von vier Kommunen in das Pilotprojekt, für welches wir uns bewerben werden, aufgenommen wird, würde die Aktualisierung des Entwicklungskonzepts mit 85 Prozent vom Ministerium bezuschusst. 50 000 Euro wurden für die Aktualisierung des Stadtentwicklungskonzeptes in den Haushalt eingestellt. „Der Landeszuschuss wäre ein großer Gewinn für Steinbach“, so Steffen Bonk.



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