CDU-Ferienfraktion besucht Friedwald

Steinbach (stw). Die CDU-Fraktion Steinbach unternahm im Rahmen einer Ferienfraktion eine Exkursion zum Friedwald Dietzenbach, um sich über diese zunehmend beliebter werdende Bestattungsart zu informieren. Vor etwa elf Monaten hatte die CDU einen Prüfantrag für ein solches Projekt gestellt, und seitdem wurden durch die Stadtverwaltung intensive Gespräche geführt. Der überwiegend aus Buchen und Eichen bestehende Wald nördlich der L3015 scheint für diesen würdevollen Zweck bestens geeignet zu sein.

Friedwald-Förster Yannik Scheer führte die CDU-Fraktionsmitglieder zuerst zum Andachtsplatz, der das Herzstück eines jeden Friedwald-Standorts darstellt. Hier erläuterte er detailliert das Konzept und die Philosophie hinter der Waldruhestätte.

Weiter ging es bei kalten Temperaturen in den winterlich verschneiten Wald. Dort waren auch schon die ersten Schilder an den Bäumen zu erkennen. Auf ihnen können Namen, Daten und falls gewünscht auch ein Bild des Verstorbenen eingraviert werden. Manche Bäume tragen gelbe andere blau Bänder. Dies dient zur Orientierung bei der Auswahl eines Baumes.

Die FriedWald GmbH, als ein möglicher Partner für den Steinbacher Bestattungswald, ist mit derzeit 87 Standorten der Pionier sowie führender Anbieter von Naturbestattungen in Deutschland. Das Unternehmen in Familienbesitz wurde im Jahr 2000 gegründet und hat seinen Firmensitz in Griesheim bei Darmstadt. „Die Friedwald-Standorte fungieren als genehmigte Friedhöfe im Wald. Hier kooperiert das Unternehmen mit Bundesländern, Kommunen, Kirchen und Forstverwaltungen, um die Baumbestattungen anzubieten.

Die Mitglieder der CDU-Fraktion zeigten sich beeindruckt von der Ruhe und Schönheit des Ortes. Der Wald hat weiterhin einen waldtypischen Charakter. Herkömmlicher Grabschmuck ist zum Schutz der Natur und der Waldbewohner nicht gestattet. „Häufig wird der umgekehrte Weg gegangen, Angehörige nehmen sich zum Andenken ein Blatt mit nach Hause und wenn es an Vitalität verliert, werden sie erinnert dem Wald bzw. dem Bestattungsbaum wieder einen Besuch abzustatten,“ führt Yannik Scheer aus. Zur Einfriedung des Friedhofs im Wald sind in regelmäßigen Abständen kniehohe hölzerne Einfriedungen aufgestellt. Am Eingang befindet sich eine Informationstafel sowie ein Bauwagen, der dem Förster als Büro dient. Die Kosten einer Grabstätte hängen von verschiedenen Faktoren wie Standort im Wald, der Baumart, der Baumgröße und der Anzahl der Grabplätzen, die exakt in einem Kataster festgehalten werden, ab.

„Als CDU Steinbach liegt es uns am Herzen, den Bürgern ein breites Spektrum an Bestattungsformen anzubieten. Es ist wichtig, dass jeder Mensch in dieser sehr persönlichen Angelegenheit eine Wahl hat, die seinen individuellen Wünschen und Vorstellungen entspricht“, betont die stellvertretende Fraktionsvorsitzende, Tanja Dechant-Möller, die damals die Antragsidee eingebracht hat. Bürgermeister Steffen Bonk ergänzt: „Für Steinbach könnte ein Bestattungswald darüber hinaus eine vorteilhaftere Bewirtschaftung des Waldes ermöglichen, dieses Ökosystem aufwerten – und unsere Stadt stärker in das öffentliche Interesse rücken.“



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