„Dreiklang“ nötig zur Verkehrsberuhigung

Hinter dem Verkehrsschild ist ein Fahrbahnteiler mit Aufstellraum für Fußgänger und Radfahrer geplant. In der verkehrsberuhigten Kronberger Straße soll Tempo 30 gelten. Foto: HB

Steinbach (HB). Die Hängepartie zur Verkehrsberuhigung in der Kronberger Straße nähert sich ihrem Ende. Der Magistrat hat nun eine Vorplanung für die Kreisstraße an die Baubehörde im Landratsamt Bad Homburg geschickt, die auch die Oberhöchstädter Straße einschließt. Doch die Anwohner brauchen weiterhin Geduld, denn die Maßnahme muss auch mit Hessen Mobil und Polizei abgestimmt werden. Bürgermeister Steffen Bonk spricht von einem „Dreiklang“, der den Verkehr entschleunigen, sowie die Interessen von Radfahrern und Fußgängern berücksichtigen soll.

Das Thema hat eine lange Geschichte. Anwohner leiden seit vielen Jahren unter dem Autoverkehr, der auf der überbreiten und schnurgeraden Fahrbahn häufig mit mehr als 50 km/h unterwegs ist. Die Idee für einen Minikreisel, der mit einem Durchmesser von elf Metern in Höhe der Staufenstraße entstehen soll, schreibt der Bürgermeister seinem Vorgänger Stefan Naas gut. Die SPD schlug vor drei Jahren an Ort und Stelle einen Informationsstand auf und sammelte Anregungen der Bürger. Als der Erste Stadtrat Lars Knobloch vor der Bürgermeisterwahl 2019 vorübergehend Regie im Rathaus führte, stellte er 100 000 Euro in den Etat ein. Mit dem Haushaltsentwurf 21 wird diese Summe verdoppelt, so dass die Finanzierung der ersten Maßnahmen gesichert ist und es aus Sicht der Stadt in der Kronberger Straße schon bald losgehen könnte.

Die SPD verweist jedoch auf einen Sperrvermerk, der den Kreiselbau blockiert. Die Sozialdemokraten wollen dieses Bauwerk bereits weit vor der Bebauungsgrenze am Neuwiesenweg als Tempobremse realisieren. Nunmehr präsentiert der Magistrat die Vorplanung eines Ingenieurbüros, die auf der Internetseite der Stadt unter www.stadt-steinbach.de unter dem Link „Leben &Wohnen“ verfügbar ist und von den Bürgern per E-Mail an bauamt[at]stadt.steinbach[dot]de kommentiert und mit Anregungen oder Bedenken ergänzt werden kann.

Der Entwurf sieht einen 20 Meter langen Fahrbahnteiler in Höhe des Nicolaiweges mit einer vier Meter breiten Aufstellfläche vor. Durch Tempo 30, das durchgängig bis zur Eschborner Straße gelten soll, will die Stadt gewährleisten, dass Fußgänger und Radfahrer die Straße sicher überqueren. Ein Zebrastreifen ist bislang nicht vorgesehen. Für Radfahrer sind auf beiden Seiten der Strecke Schutzstreifen eingeplant. Für Fußgänger wird zwischen Rosserstraße und Nicolaiweg ein Gehweg entstehen. Das Parkplatzangebot bleibt laut Bürgermeister bestehen, allerdings verfolgt die Kommune das Projekt am Aussiedler Hof nicht mehr, sondern setzt auf ein Parkareal am katholischen Kindergarten jenseits der Obergasse. Zudem wird Reihenhausanliegern unterhalb des Nicolaiweges der Bau eines Stellplatzes auf eigenem Grund gestattet. Die Vorplanung sieht außerdem zwei Zebrastreifen neben dem Minikreisel, den barrierefreien Ausbau der Bushaltestellen und eine Aufstellfläche für Radfahrer vor der Ampel an der Eschborner Straße vor.

Bei einer Pressekonferenz im Rathaus wollte sich der Bürgermeister nicht auf einen Zeitplan festlegen. Das hänge mit dem aufwändigen Abstimmungsprozess zusammen. Doch es besteht die Hoffnung, dass Markierungsmaßnahmen für Radfahrstreifen und Parkplätze spätestens im kommenden Jahr erledigt werden. Auch zum Kostenvolumen des Projektes gibt es bislang keine belastbaren Zahlen. Der Verkehrsausschuss des Stadtparlaments soll nach der Kommunalwahl über den Stand der Dinge informiert werden.



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