Steinbach (fch). Die Seniorenmesse „Leben im Alter“ feiert eine erfolgreiche Premiere in Steinbach. 25 Aussteller präsentieren spezielle Informations- und Dienstleistungsangebote.
Die Seniorenmesse „Leben im Alter“ in Steinbach hatte am Sonntag im Bürgerhaus Premiere. Viele Bürger und Kommunalpolitiker nutzten die Chance, um sich aus erster Hand bei den 25 Ausstellern über Informations- und Dienstleistungsangebote rund um die Themen Vorsorge, Pflege, Beratung und Betreuung zu informieren. Eröffnet wurde die erste Seniorenmesse von Erstem Stadtrat Lars Knobloch. Er betonte, dass sich „mit dem Engagement für die „Soziale Stadt“ unser Zusammenleben in Steinbach verändert hat“ und „das gute Miteinander in die städtische DNA“ übergegangen ist. Organisiert wurde die Messe von Christine Lenz und Giancarlo Cappelluti von der Interessengemeinschaft Senioren (IG Senioren). Ihre Keimzelle war eine Pinnwandaktion des Programms „Soziale Stadt“. Die Steinbacher Bevölkerung konnte auf mehreren Veranstaltungen im vergangenen Jahr ihre Sorgen, Wünsche und Anregungen auf Pinnwänden hinterlassen. „So kamen rund 50 Kärtchen rund um das Thema Senioren zusammen“, berichtete Christine Lenz. Zusammen mit Giancarlo Cappelluti sichtete sie das Material. Schnell wurde ein „roter Faden“ sichtbar. Viele wünschten sich Hilfen für oder die Betreuung ihrer Eltern. Sie suchen Betreuer, Pflegeteams und Palliativangebote“, erklärte Christine Lenz. Die Pflege und Sorge um die Eltern, Entlastung für pflegende Angehörige, Informationswünsche rund um das Thema Betreuung für Pflegende und Pflegebedürftige, Schulung für Menschen, die pflegen und betreuen, Gesprächskreise für die Alltagsbegleitung wie beispielsweise Demenz und vieles mehr gehörte zu den Themen, welche die Bürger im vergangenen Sommer nannten. „Die Kinder vieler Steinbacher Senioren, die 24 Prozent der Bevölkerung stellen, leben nicht mehr in der Stadt. Dennoch wollen sie sich mit Hilfe entsprechender Dienstleister gut um ihre Eltern kümmern.“
Mit der ersten Seniorenmesse wollen die Veranstalter mit Hilfe von Ausstellern und Referenten Antworten auf viele Fragen rund um ein möglichst selbstbestimmtes Leben im Alter liefern. Die Stadt ist dafür ein idealer Ort, denn von den 10 500 Einwohnern sind 2405 älter als 65 Jahre.
Senioren scheuen sich, Hilfe zu holen
„Es besteht ein großes Interesse, es gibt einen großen Bedarf, aber viele Senioren scheuen sich, sich Hilfe zu holen. Mit unserer Messe wollen wir eine Lücke füllen, haben viele unterschiedliche Angebote aufgenommen, wollen informieren, Bürger und Anbieter zusammenbringen“, sagte Lenz. Im großen Saal des Bürgerhauses stellten sich stationäre und ambulante Pflegedienste, Sozialverbände, die Polizeidirektion Westhessen, Fahrdienste, Palliativversorger, Sanitätshäuser, Ärzte, das Ortsgericht, Rechtsanwälte und viele mehr mit ihren Angeboten speziell für Senioren vor. Zu den Angeboten der Aussteller gehörten seniorengerechte Wohnungen zu bezahlbaren Preisen wie sie im Hessenring der Volks-, Bau- und Sparverein Frankfurt am Main eG baut. Die Caritas werde dort ihre Tagespflege unterbringen. Die Mobilität von Senioren im Trage- und Rollstuhl erhalten will der Anfang 2022 „von Steinbachern für Steinbacher“ gegründete Fahrdienst Herz. Das Team befördert die nicht mehr mobilen Bürger im Trage- oder Rollstuhl in die Arztpraxis, ins Krankenhaus, zur Dialyse, Chemotherapie und Reha, aber auch zu privaten und geschäftlichen Terminen. „Für viele Fahrten übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Der Kunde benötigt dafür von seinen Arzt eine „Verordnung zur Krankenbeförderung“ umgangssprachlich unter „Transportschein“ bekannt“, informieren die Fahrer Navid und Walid Ahmed. Ein großes Thema bei Senioren ist außer vernetzter Hilfen im Alter wie sie das DRK unter anderem mit dem „Hausnotruf“ anbietet, die Pflege. Dazu stellten verschiedene ambulante Pflegedienste wie Avendi, Domicura, die Ökumenische Diakoniestation oder Caritas ihre Dienstleistungen vor. Das Team de Pflegebegleitung Frankfurt hatte Informationen für pflegende Angehörige, mit denen diese sich ihren oft stressigen und belastenden Pflegealltag erleichtern können. Wichtig dafür sind ein Netzwerk der Pflegenden, die Schaffung von kleinen Auszeiten und das Erkennen von Grenzen. Das Team der Allgemeinen Ambulanten Palliativ Versorgung Hochtaunus besteht aus 40 Ärzten, Pflegern, Therapeuten und weiteren Fachkräften. Sie begleiten schwerstkranke, nicht heilbare und sterbende Menschen medizinisch und pflegerisch.
Über Themen wie Sicherung vor Einbrüchen, Enkeltricks und Gewinnspiele informierten die Messebesucher die beiden Hauptkommissarinnen Katja Jokiel-Gondek und Nicole Meier. Das Duo von der Polizeidirektion Hochtaunus informierte, dass es Wohnungen und Häuser besichtige, vorhandene Schwachstellen aufzeige und Tipps für mehr Sicherheit in den eigenen vier Wänden gebe. Wer eine Stärkung oder kleine Pause benötigte, der war im ersten Obergeschoss Café-Treff richtig.