Gute Erfahrungen und Stärkung für das eigene Leben

Die Schüler durften am eigenen Leib ausprobieren, wie es sich anfühlt, mit einer Behinderung umzugehen. Foto: Bärbel Andresen

Steinbach (stw). Ein Sensibilisierungsparkour im Rahmen des Sozialen Schuljahrs fand im Bürgerhaus statt. Wie das Leben anders sein kann, weil jemand eine Gehbehinderung oder Sehbehinderung hat oder im betagten Alter vieles ganz natürlich nachlässt, weil die Kräfte weniger werden, das konnten junge Menschen ganz praktisch im Rahmen des Kooperationsprojekts des Stadtteilbüro „Soziales Schuljahr“ im Bürgerhaus an verschiedenen Stationen ausprobieren.

Die 24 Schüler der Klasse neun der Phorms Schule – sie kamen in zwei Gruppen an zwei Tagen – waren begeistert und bedankten sich in der Abschlussrunde für die Möglichkeit, sich in andere Menschen und Lebenssituationen reinfühlen zu dürfen. „Nun kann ich nachfühlen, was meine Oma meint, wenn sie sagt, es geht halt nicht mehr so. Jetzt habe ich es am eigenen Leib erleben können und kann sie viel besser verstehen“, meinte eine der Schülerinnen. Und ein Schüler sagte: „Statistisch ist es ja gar nicht so unwahrscheinlich, dass einer aus unserem Kreis auch schon in früherem Alter ein Handicap bekommt. Die Erfahrungen heute stärken uns, dass man damit zurechtkommen kann.“ Dass diese Erfahrungen als stärkend erlebt wurden, daran haben auch die begeistert mitwirkenden ehrenamtlichen Akteure des „VdK“ und der „IG BarriereFREI“ großen Anteil. Denn sie, selbst alle von einem Handicap betroffen, leben vor, wie Leben geht, wenn Fähigkeiten verloren sind und das Leben dennoch bewältigt wird und wie die unterschiedlichen und großen Herausforderungen einer Behinderung gemeistert werden können. Und so begegneten sie den Schülern an verschiedenen Stationen, zeigten ihnen etwa wie mit einem Rollstuhl gefahren wird, wie mit einem Blindenstock mit verbundenen Augen gelaufen wird oder wie ein Text in Brailleschrift geschrieben und gelesen werden kann und kamen darüber hinaus ins Gespräch.

Quartiersmanagerin Bärbel Andresen dankte zum Abschied allen Akteuren des „VdK“ unter Leitung von Rolf Leipold, der auch die ganzen Materialien zur Verfügung stellte, sowie der „IG BarriereFREI“ unter Leitung von Traute Salzmann und ebenso Rolf Leipold.

Ein ebenso großer Dank gilt der Phorms Schule, die ihren Schülern ein gehöriges Stück Lebenspraxis und Rüstzeug durch die Teilnahme am Sozialen Schuljahr mit auf ihren Lebensweg gibt.



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