Steinbach (nel). Ein schlichter Klappstuhl, eine Leinwand auf den Knien und den Blick auf die Umgebung richten – viel mehr braucht es nicht beim Freiluftmalen des Steinbacher Werkstattkreises. Am Freitag und Samstag fand das kreative Format bereits zum vierten Mal statt – diesmal auf der Wiese am Weiher. Im Rahmen von Steinbach Open Air waren die Bürger gefragt und hatten die Möglichkeit, selbst etwas zu gestalten, statt sich wie so oft nur von externer Kultur passiv berieseln zu lassen.
„Das Freiluftmalen gab es schon häufiger. Wir waren dafür schon an verschiedenen Orten: an der Apfelweinbrücke etwa oder am grünen Weg. Es werden immer neue Plätze gewählt, in diesem Jahr ist es die Wiese am Weiher am Freitag und der freie Platz am Samstag geworden“, erzählt Irene Bleimann vom Werkstattkreis freudig. Außer ihr war auch Rüdiger Voerste mit dabei, auch Mitglied des Werkstattkreises. Mit seinem Stativ und weiterer Ausrüstung wandert er auf der Wiese umher, um den besten Blickwinkel für seine kreative Arbeit zu finden. „Uns macht das Malen draußen großen Spaß.“ Das Ziel vom Freiluftmalen: Kunst nach draußen bringen, unkompliziert und für alle zugänglich.
Etwa zehn Mitglieder hat der Werkstattkreis, viele sind aktuell zur Ferienzeit verreist und konnten deswegen nicht selbst an diesem Wochenende aktiv werden. Trotzdem zeigt sich Irene Bleimann sehr glücklich über den Zeitpunkt, vor allem großes Glück mit dem Wetter hätten sie. Zu der kreativen Aktion war jeder eingeladen, egal ob klein oder groß, jung oder alt und vor allem auch: egal ob mit Erfahrung oder ohne. „Obwohl Kinder meistens gar nicht selber malen, sondern nur zuschauen, wie die Kunst entsteht“, lachte Bleimann. Mitgebracht werden mussten lediglich eigene Malutensilien und ein Stuhl, gemalt wird ohne thematische Vorgaben. Mögliche Motive finden sich überall, egal ob es sich dabei um eine größere Szenerie – wie den Spielplatz – handelt oder um kleine Detailaufnahmen, wie eine Pflanze. Für Irene Bleimann sei es immer eher schwierig, sich auf ein Motiv festzulegen, weil es so viel Schönes zu entdecken und festzuhalten gebe. „Es gibt Menschen, die wissen sofort, was sie malen wollen, andere brauchen ein bisschen, um sich festzulegen“, sagt sie. Besonders häufig würden sich Motive direkt aus der Umgebung ergeben – das Wasser, die Wiese, die Wolken.
Wenn schöne Werke entstehen, stellt der Werkstattkreis einmal im Monat einige davon bei einem Treffen vor. „Es geht uns vor allem darum, als Werkstattkreis wahrgenommen zu werden“, erklärt Bleimann. Und darum, gemeinsam kreativ zu sein – ganz ohne Druck, einfach zusammen, frei, draußen.
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So etwas entsteht beim Freiluftmalen: Irene Bleimann kreierte dieses Gemälde von der Wiese am Weiher. Gut erkennbar: der Spielplatz, die Wiese, das Straßenschild.
So etwas entsteht beim Freiluftmalen: Das Bild von Irene Bleimann zeigt die Wiese am Weiher. Gut erkennbar: der Spielplatz, die Wiese, das Straßenschild.Foto: nel