Hornau (ju) – Der Duft von frisch gebackenem Apfelkuchen mischte sich mit dem Klang von Jazz und Pop, als Evas Apfel am vergangenen Sonntag über das TaunusSoul-Gelände in Hornau zog. Mit ihren mobilen Auftritten verwandelte die Band das Gagernhaus-Gelände in eine klingende Bühne – ganz ohne große Technik, dafür mit umso mehr Charme und Können. Ihre musikalische Reise von 1920 bis 2024 begeisterte die Besucher mit einer Mischung aus Jazzklassikern, Pop-Hits und französischen Chansons. Jeder Song wurde von einem anderen Bandmitglied präsentiert, was die Vielfalt und das Können der Musiker unterstrich. Egal ob auf der Straße oder in der Alten Kirche, ihr Stimmen zogen die Besucher an, man blieb stehen, lauschte, wippte mit und erfreute sich einfach an den Songs.
Wenn Anspannung abfällt
Der Tag begann mit einer Eröffnung, die mehr war als nur ein formeller Akt. Anja Gilles und Catherine Hueber, die Organisatorinnen, traten auf die Bühne und blickten in die Menge. Catherine ergriff das Wort, ihre Stimme zitterte, als sie sagte: „Wir sind angekommen.“ Ein Satz, der die jahrelange Arbeit, die Leidenschaft und die Liebe zu diesem Projekt in einem einzigen Moment zusammenfasste. Ein leises Tränchen schlich sich in ihre Augen – ein Zeichen der Erleichterung und Freude über das Erreichte.
Erleichterung vor allem über ihn hier: den Wettergott. Hatte er im Vorjahr noch einen Streich gespielt mit Regen und ungemütlichen Temperaturen, schien er dieses Jahr einsichtig geworden zu sein. Die Sonne strahlte von einem blitzblauen Himmel, als wollte sie sagen: „Keine Sorge, ich hab’s im Griff.“
Ein leiser Wind streichelte die Stände, und die Temperaturen waren perfekt. Besucher lachten: „Offenbar hat der Wettergott eine VIP-Karte für TaunusSoul bekommen!“ Und irgendwo murmelte jemand verschmitzt: „Letztes Jahr hat er’s noch vergessen – dieses Jahr bringt er Sonnenstrahlen im Sonderangebot.“
Die Sonne schien warm auf die Gesichter der Menschen, während Catherine und Anja erleichtert miteinander flüsterten: „Endlich auf unserer Seite.“ Und irgendwo zwischen Zaubertricks, Musikklängen und Apfelkuchen lag ein Gefühl, das nur ein perfektes Wetter zaubern kann: pure Leichtigkeit und dieses sich einfach treiben lassen.
Zauber, Musik und Klamauk
Über das Gelände zogen Straßenkünstler ihre Kreise. Tatto Ota, der Zauberer aus dem Taunus, mischte sich unter die Besucher und ließ Münzen verschwinden, Karten fliegen und Kinderaugen staunen. Viele Besucher blieben völlig perplex zurück, so wie Jette, die ihren Namen auf eine der vielen Spielkarten schrieb und die Tatto zu ihrer großen Überraschung aus seiner Brieftasche zog. Seine Magie war nahbar, charmant und überraschend – ein echtes Highlight für Groß und Klein. Stets bildeten sich große Trauben Menschen um ihn, es gab viele Ohs und Ahs.
Nicht weniger unterhaltsam waren Chantal und Peggy, die als rasende Putzfrauen und Aushilfsfrisösen für viel Wirbel sorgten. Mit ihren skurrilen Outfits und humorvollen Einlagen zogen sie die Blicke auf sich und sorgten für so manches Lächeln.
Die Musikacts des Tages waren so vielfältig wie das Publikum selbst. Bus Stop Stories, das Duo aus Berlin, zog mit ihrer Mischung aus Musik, Theater, Jonglage und Humor die Zuschauer an und begeisterte mit der mobilen Performance. Ihre Songs waren Soundtracks für besondere Momente – berührend, kraftvoll und stets authentisch.
AnimA, eine A-cappella-Gruppe, verzauberte die Zuhörer in der St. Martin Kirche mit ihren Stimmen und verlieh dem Tag eine besondere Atmosphäre. Die Musik war dezent, doch präsent – sie begleitete die Besucher sanft durch den Tag und ließ den Alltag vergessen.
Rund 45 Kunsthandwerker und Künstler präsentierten ihre Werke – Objekte aus Textil, Papier, Glas, Schmuck, Holz oder Beton – alles liebevoll mit einer Geschichte versehen. Wer wollte, konnte selbst kreativ werden: Porzellan bemalen, Mosaike gestalten oder sich bei der Chemie-Show von Tetiana im Kindergarten St. Hildegard verzaubern lassen. Die Angebote waren vielfältig und luden zum Mitmachen ein.
Kulinarisch wurde ebenfalls einiges geboten. Im TaunusSoul-Café duftete es nach hausgemachten Waffeln und Muffins. Die Bratwurst vom Metzger, exotische Crêpes und leckeres Bier von den Brauwichten vom Zauberberg rundeten das Angebot ab. .
TaunusSoul 2025 war mehr als nur ein Markt – es war ein Fest der Begegnung, der Kreativität und der Freude. Es war ein Tag, an dem die Seele des Taunus in all ihren Facetten erlebbar wurde. Ein Tag, der zeigte: „Wir sind angekommen.“