Mehr Schutz für Insekten: Was können Bürger, Kommune und Verbände tun?

Kronberg (kb) – Zu der öffentlichen Veranstaltung „Mehr Schutz für Insekten: Was können Kronbergs Bürger, die Kommune und die Verbände tun?“ lädt die Interessengemeinschaft Guaita-Park alle Interessierten ein. Sie findet am Donnerstag, 18. September, um 19 Uhr im Gasthaus „Adler“, Friedrich-Ebert-Straße 13, statt. Referentinnen sind Frau Dr. Marion Mehring vom Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) Frankfurt und Frau Yvonne Richter, Leiterin des Umweltreferats der Stadt Kronberg.

In ihrem Vortag wird Dr. Mehring wesentliche Ergebnisse des Forschungsprojektes „SLInBio – Städtische Lebensstile und die Inwertsetzung von Biodiversität“ vortragen, an dem ein in der Form bislang einzigartiger Verbund von Institutionen zusammengearbeitet hat. Beteiligt waren das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE), das Senckenberg Forschungsinstitut und Naturmuseum Frankfurt, die Goethe-Universität Frankfurt und der NABU Frankfurt in Kooperation mit dem Palmengarten der Stadt Frankfurt, BioFrankfurt, das Grünflächen und das Umweltamt der Stadt Frankfurt sowie die Informations- und Begegnungsstätte MainÄppelHaus Lohrberg.

Das inter- und transdisziplinäre Forschungsteam von SLInBio führte bis Mai diesen Jahres eine Vielzahl an sozial- und naturwissenschaftlichen Untersuchungen in der Mainmetropole durch – Befragungen, Insektenmonitoring und toxikologische Bestandsaufnahmen – und verfolgte vielseitige partizipative Ansätze für Bürgerengagement.

Ein Problembewusstsein für das Artensterben allein reiche für ein Bürgerengagement nicht aus, erläuterte Projektleiterin Marion Mehring vom ISOE. „In der Praxis beobachten wir, dass aus dem Wissen um den Biodiversitätsverlust nicht zwingend ein entsprechendes Handeln folgt.“ Das Forschungsprojekt SLInBio habe sehr deutlich gezeigt: „Für ein insektenfreundliches Handeln ist es zentral, dass Menschen neben einem detaillierten Wissen auch ein Verantwortungsgefühl entwickeln. Wir nennen es Inwertsetzung, wenn aus der Wahrnehmung für den Wert der Natur tatsächlich biodiversitätsfreundliches Handeln entsteht“, sagt Mehring. In ihrem Vortrag wird sie auf diese „Inwertsetzung“ eingehen und deren Relevanz für den aktiven Insektenschutz auch der Kronberger Bürgerschaft verdeutlichen.

Im Anschluss daran wird Frau Richter über die Aktivitäten der Stadt Kronberg zum Thema Erhalt der Biodiversität und das von der Stadt ins Leben gerufene Kronberger Insektenbündnis berichten. Danach wird eine Diskussion zu den vorgetragenen Themen stattfinden.

Die kostenfreie Veranstaltung richtet sich an alle Bürger, Naturfreunde und Politiker, die wissen wollen, wie sie den Insektenschutz in Kronberg noch effektiver gestalten können. Dass die Insektenzahl massiv zurückgeht und sich dies äußerst negativ auf unsere Umwelt auswirkt, ist jedem klar. Im Juli diesen Jahres wies das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft (BZL) in seiner Meldung zum „Insektensterben in Deutschland“ darauf hin, dass die Insektenbiomasse in Deutschland seit 1990 um etwa 76 Prozent zurückgegangen ist und auch die Artenvielfalt stark abnimmt.



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