Oberursel/ Steinbach (stw). Oft ist Bengt Köslich an der Steinbacher Apfelweinbrücke unterwegs. Als Mitglied im Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) Oberursel/ Steinbach sammelt er dort Unterschriften für das „Volksbegehren Verkehrswende Hessen“. „Die Apfelweinbrücke ist ein Knotenpunkt sowohl für Radfahrer, als auch für Fußgänger. Natürlich kommt man da miteinander ins Gespräch und ein Thema wird immer wieder heiß diskutiert“, erzählt er. Es geht um den Gebrauch der Radklingel.
„Da wird auf beiden Seiten viel geschimpft“, weiß Bengt Köslich. „Die Fußwege sind hier so schmal, dass es nicht so einfach ist, sicher aneinander vorbeizukommen“, so der passionierte Radfahrer. Daher sollte die Radklingel auf jeden Fall zum Einsatz kommen, schließlich sei sie wie die Hupe beim Auto ein Warnsignal. Das ist auch der Grund, warum der Gesetzgeber verlangt, dass ein Fahrrad, das im Straßenverkehr unterwegs ist, über eine Klingel verfügt. „Für Radfahrer ist es wichtig, dass sie frühzeitig durch Klingeln auf sich aufmerksam machen, so dass niemand erschrickt. Ein Fußgänger, der erschrocken wegspringt, bringt alle Beteiligten in Gefahr“, so der Experte. „Zudem sollte der Radfahrer auch mit einer moderaten Geschwindigkeit unterwegs sein und nicht angerast kommen“, erklärt Köslich, der selbst das ganze Jahr mit dem Fahrrad unterwegs ist und sein Auto so gut wie gar nicht mehr nutzt. Fußgänger sollten die Radklingel daher als das sehen, was sie ist, ein rücksichtsvoller Hinweis an den Fußgänger, dass sich ein Radfahrer nähert. Oft beginnt hier aber bereits das Missverständnis zwischen Fußgänger und Radfahrer. „Manche Fußgänger glauben leider, dass das Klingeln heißen soll: Aus dem Weg, denn hier komme ich“, weiß Köslich aus vielen Gesprächen sowohl mit Radlern, als auch mit Passanten. Er rät: „Wenn Sie eine Klingel hören, gehen Sie bitte von der guten Absicht des Radfahrers aus. Niemand will Sie ärgern“, versichert Köslich. Stattdessen sollten sich Radfahrer und Fußgänger schnell entscheiden, auf welcher Seite man einander passieren wolle. „Wer einen Hund dabei hat, sollte die Leine kurz halten, damit auch der vierbeinige Begleiter nicht erschrickt und wegspringt, wenn ein Fahrradfahrer an ihm vorbei fährt.
Und auch hier gilt, was im alltäglichen Miteinander sowieso selbstverständlich sein sollte. „Ein Lächeln, ein netter Gruß oder ein „Dankeschön“ macht auf beiden Seiten gute Laune“, gibt Bengt Köslich zu bedenken.