Steinbacher feiern wieder ihr Stadtfest

Gesellig beisammensitzen, sich unterhalten, gemeinsam Spaß haben, darum geht es beim Steinbacher Stadtfest. Die Stimmung unter den Gästen ist gelöst, es wird viel gelacht, trotz großer Hitze. Foto: jbr

Von Jona-Bennet Rübner

Steinbach. Zwei Jahre Pandemie haben Spuren hinterlassen. Isolation war wichtig und richtig in dieser Zeit, doch Menschen sind gesellige Lebewesen. Daher war die Freude darüber, wieder gemeinsam Stadtfest feiern zu können, an diesem Wochenende überall spürbar.

Heiß und schwül war es, als das 17. Steinbacher Stadtfest des Gewerbevereins endlich eröffnet werden konnte. Obwohl die Sonne schon hoch über den Buden, Karussells und der Bühne im historischen Ortskern stand, hatten sich bereits am Samstagvormittag viele Steinbacher auf den Weg zur Festbühne gemacht, um den Grußworten von Bürgermeister Steffen Bonk und der stellvertretenden Stadtverordnetenvorsteherin Simone Horn sowie dem Auftritt der Schüler der Geschwister-Scholl-Schule zuzuhören. „Viel Kreativität und Herz haben die Mitglieder des Steinbacher Gewerbevereins dieses Jahr wieder in das Stadtfest gelegt, welches für den Gewerbeverein ein ganz besonderes ist: 50 Jahre Gewerbeverein und Steinbacher Information. Ein großer Gewinn für unsere Stadt!“, lobte der Rathauschef.

Mit kühlen Getränken wie wahlweise Apfelsaft vom regionalen Produzenten und auch dem ein oder anderen Äppler ließ es sich unter den großen, weißen Schirmen rund um die Bühne, die auf dem Parkplatz am „Hotel Zum Brunnen“ aufgebaut war, gut aushalten.

Auf der Bahnstraße fand sich ein breites Angebot an Ständen für alle Altersklassen. Besondere Faszination löste bei den jüngsten Festbesuchern wohl das zugänglich gemachte Feuerwehrauto aus, dessen Funktionen die Feuerwehrleute der Freiwilligen Feuerwehr Groß und Klein gerne im Detail erklärten. Gleichzeitig warben die Brandbekämpfer für die Jugendfeuerwehr und die neu gegründete Minifeuerwehr. Aber auch ein Bungee-Trampolin, ein Kinderkarussell und Stände mit Popcorn, Zuckerwatte und Magenbrot durften für die perfekte, sommerliche Festatmosphäre nicht fehlen. Denn was wäre ein großes Fest für „Gäste von Nah und Fern“, wie Bürgermeister Steffen Bonk es sich wünschte, ohne all die Leckereien und ein paar Fahrgeschäfte?

Auf der anderen Straßenseite präsentierten sich viele ortsansässige Betriebe sowie städtische Institutionen, die aufgeschlossen über ihre Dienstleistungen informierten und sich mit den Besuchern des Stadtfestes austauschten. Auch die städtischen Ämter öffneten ihre Pforten für die Bürger, boten einen Einblick in ihre Arbeit und brachten den Interessierten die neuen Pläne zur attraktiveren Gestaltung der Stadt näher. Erstmals war der Stand der Stadt auf dem Freien Platz zu finden. Dort bot auch der Straßenkreuzer der katholischen St.-Ursula-Gemeinde leckeren Cappuccino und andere Kaffeespezialitäten an. Gleich daneben präsentierte sich der Arbeitskreis Flucht und Integration Steinbach (FIS). Auf einer Fotowand stellten sich die verschiedensten Städte und Regionen der Ukraine vor. Wer Lust hatte, konnte Origami-Friendenstauben falten oder geknüpfte Freundschaftsarmbändchen in Gelb-Blau, den Farben der Ukraine, aber auch Steinbachs, erwerben. Kunsthandwerk wie gestickte Decken und selbst bemalte T-Shirts wurden dort für den guten Zweck verkauft. Dem Straßenkreuzer gegenüber präsentierte sich nach langer Pause zum ersten Mal wieder ein Stand der Tourist-Info aus Steinbachs thüringischer Partnerstadt Steinbach-Hallenberg mit vielen Informationen, Wanderkarten und Vorschlägen für Radtouren und Ausflügen. „Wir haben viele Geschichten gehört von den Steinbachern, die schon bei uns in Thüringen zu Gast waren“, freute sich Janine Holz. „Im kommenden Jahr feiern wir unser großes Stadtfest, das Burgfest, das nur alle fünf Jahre stattfindet“, erzählte sie. „Es wäre schön, wenn wir dort vielleicht auch einige Gäste aus Steinbach begrüßen könnten“, wünschte sie sich. Die Steinbach-Hallenberger planen dann ein großes Mittelaltergelage unterhalb der Hallenburg, dem Wahrzeichen der Stadt

Wer sich für innovative Fortbewegungstechnik begeistern konnte, war wiederum beim Stand des Allgemeinen Deutschen Fahrradclubs (ADFC) und der Initiative „Mehr Platz fürs Rad“ genau richtig. Der ADFC stellte zum Beispiel trendige Lastenräder aus, und die Mitglieder der Ortsgruppe luden zum Gespräch über Alternativen zum Auto und die Verkehrswende ein. Außerdem standen sie bei Fragen zu den aktuellen Projekten des Clubs Rede und Antwort. Hunger und Durst konnten die Festbesucher an vielen Ständen stillen. Es gab zum Beispiel französische Crêpes, die Tanzgarde hatte leckere Cocktails mit und ohne Alkohol vorbereitet, eine Garnelen-Pfanne verströmte einen wunderbaren Duft, aber auch wer eine klassische Bratwurst essen wollte, wurde fündig. Weiter ging es am Samstagnachmittag mit Darbietungen des Gesangsvereins „Frohsinn“ und der Sportlerehrung für Kinder und Jugendliche auf der Festbühne. Richtig gute Stimmung machte am Sonntagnachmittag auch die Band „Carry On“ rund um Pfarrer Herbert Lüdtke. Wie bereits auf dem ökumenischen Gottesdienst, mit dem das Stadtfest am Sonntagmorgen begann versprochen, ließ die Band es „richtig krachen“.

Ohne viele helfende Hände lässt sich solch ein Stadtfest natürlich nicht stemmen. Daher bedankte sich Bürgermeister Bonk nicht nur bei den Mitgliedern des Stadtfestkommitees und dem Gewerbeverein, sondern auch bei den Vereinen und Gewerbetreibenden für ihr Engagement. So sieht es auch der Vorsitzende des Gewerbevereins, Walter Schütz. „Angesichts der großen Hitze war das eine unfassbare Höchstleistung des Orga-Teams und der Standbetreiber“, stellte er fest. Seine Bilanz fällt positiv aus. „Wir sind sehr zufrieden. Die Freude bei den Menschen war riesengroß darüber, dass das Stadtfest gefeiert werden konnte. Alles verlief friedlich und ohne Störungen“, so Schütz. Auch wenn man die sonst übliche Marke von 5000 Besuchern pro Tag aufgrund des Hitze nicht habe erreichen können, so seien es doch rund 3000 Gäste gewesen, schätzte Schütz. „Sehr gut besucht war auch das Konzert der ‚Bubbles‘ am Samstagabend, die in den vergangenen Jahren mindestens zwölf Mal beim Stadtfest aufgetreten sind und somit eine feste Größe bei uns sind.“

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