Stimmungsvoller Abschied für Pfarrer Werner Böck

Mit einem stimmungsvollen und sehr gut besuchten Gottesdienst auf der Gemeindewiese verabschiedete sich die Gemeinde St. Georg von Werner Böck.

Steinbach (HB). Diesen Tag wird Werner Böck nicht vergessen. Nach 13 Jahren als Pfarrer in der St.-Georgs-Gemeinde wurde er vergangenen Sonntag in einem stimmungsvollen Freiluft-Gottesdienst auf der Gemeindewiese verabschiedet. Für die rund 150 Besucher war die Teilnahme keine Pflichtübung, sondern eine Herzensangelegenheit, dem beliebten Seelsorger Lebewohl zu sagen.

Seit Jahresanfang leitet der 59-Jährige den Hessischen Diakonieverein mit Sitz in Darmstadt. Diese Position ist ihm auf den Leib geschrieben, denn als Diplom-Volkswirt ist er prädestiniert für die kaufmännische Geschäftsführung und als Seelsorger hat er für die 500 Beschäftigten ein offenes Ohr. „Ich habe es sehr gut getroffen,“ resümiert er nach fünf Monaten im neuen Job. Eigentlich sollte er im Silvestergottesdienst 2020 verabschiedet werden, doch das war wegen der Pandemie nicht möglich. Die Terminierung am letzten Sonntag im Mai war schon wegen des Sommerwetters ein Glücksgriff.

Zur Feier des Tages schickte die katholische St.-Ursula-Pfarrei zum ersten Male seit September wieder den blauen Straßenkreuzer mit der Kaffeemaschine nach Steinbach. Kirchenvorstand Heinrich Schlomann hieß die Stadtoberen Steffen Bonk und Lars Knobloch willkommen. Amtsbruder Herbert Lüdtke bedankte sich für die gute Zusammenarbeit, Dekan Michael Tönges-Braungart beschrieb Werner Böck als „freundlich, flexibel und beharrlich.“ Der Bürgermeister hatte ein Vogelhäuschen als Geschenk mitgebracht, Pastoralreferent Christof Reusch nannte Werner Böck einen „Freund“, der jederzeit willkommen sei.

Der Gottesdienst stand im Zeichen des „Wandels“ und das verheißt für die Kirche womöglich nichts Gutes. Werner Böck gab jedenfalls zu Bedenken, die Kirchenmitglieder könnten ebenso wie die Volksparteien bald „eine Minderheit sein.“ Doch Hoffnung setzt der Pfarrer in „die kreative Kraft des Heiligen Geistes.“

Werner Böck hat in der Steinbach Gemeinde Spuren hinterlassen. Seine verbindliche, zugewandte Art gilt als vorbildlich. Der im Vogelsbergstädtchen Lauterbach aufgewachsene Pfarrer hat die Fastnachtspredigt eingeführt, Reisen nach Rom und Israel organisiert, sich vor allem um die Senioren gekümmert und den Etat der Gemeinde aufgestellt und verwaltet. In Erinnerung bleibt er als Mitbegründer der Familienkirche, die den Kindergottesdienst abgelöst hat. „Das ist sein Kind,“ konstatierte der Dekan.

Für die musikalische Begleitung hatte sich ein junges Orchester eigens zusammen gefunden. Beim Segen traten Dekan, Gemeindepfarrer Lüdtke und Pastoralrefrerent Reusch gemeinsam auf. Doch im Gegensatz zu anderen Gottesdiensten blieb die Gemeinde dieses Mal noch zum Plausch bei Sekt und Bier. Den Teilnehmern wird Werner Böcks glückliches Lächeln im Gedächtnis bleiben. Er will spätestens beim Bezug des Neubaus neben dem Gemeindehaus, den er lange begleitet hat, wiederkommen.

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