Kelkheim (ju) – Mit der Initiative „Heimat shoppen“ möchten Industrie- und Handelskammern (IHKn) in ganz Deutschland den lokalen Einzelhandel und die ansässige Gastronomie stärken und so dazu beitragen, die Attraktivität der Stadtzentren und der Ortskerne zu sichern. Auch die IHK Frankfurt am Main macht sich dafür stark und unterstützt entsprechende Aktionen nicht nur in Frankfurt, sondern auch im Main-Taunus-Kreis und im Hochtaunuskreis.
Bewusstes Einkaufen
Kelkheim sitzt schon seit einigen Jahren im Heimat-shoppen-Boot. Der Startschuss für die Aktion fand in diesem Jahr in den Räumen der „Klaamotte“ in der Industriestraße in Münster statt, wo sich neben Inhaberin Tina Jezeran Vertreter der IHK und von Stadt und Gewerbeverein versammelten. Bürgermeister Albrecht Kündiger verwies darauf, dass der Einzelhandel in Kelkheim viel zu bieten habe, es gebe viele abwechslungsreiche Geschäfte mit hochwertigen Artikeln – und das nicht nur in der Stadtmitte, sondern auch in den Ortsteilen. Tina Jezerans „Klaamotte“, sei ein Beispiel dafür, dass in Kelkheim Unternehmergeist, Mut und Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen und neue Impulse setzen können. Die Unternehmerin, die gemeinsam mit ihrem Mann Blusen und Hemden produziert, die fair und sauber hergestellt werden, hochwertig und langlebig sind und deren Produktionswege von der Baumwolle bis zum Knopf transparent dargelegt werden, würde sich noch mehr Unternehmerinnen und Unternehmer in Kelkheim wünschen, die mit neuen, kreativen Ideen zu einem noch breiteren Einzelhandelsangebot beitragen würden. „Wir unterstützen die Aktion „Heimat shoppen“ sehr gern, denn wir leben gern in Kelkheim und möchten dabei behilflich, dass der Einzelhandel die Bedürfnisse der Bevölkerung decken kann, um der Wegwerfgesellschaft etwas entgegen zu setzen. Bewusstes einkaufen ist in der heutigen Zeit extrem wichtig.“ Den Impuls der Heimat-shoppen-Initiative nehme nicht nur sie gern mit, gefordert seien letzten Endes die Bürgerinnen und Bürger: Wer bewusst vor Ort einkaufe und diese Möglichkeit wertschätze und in Anspruch nehme, trage entscheidend zum Erhalt bei.
Ulrich Caspar, der Präsident der IHK Frankfurt, stieß in das gleich Horn: „Die Bürger entscheiden als Kundinnen und Kunden, wie das Gesicht der Städte in Zukunft aussieht“, sagte er. In der Coronaphase sei es das Ziel der Politik gewesen, dass Menschen sich weniger vor Ort begegnen – mit den bekannten Folgen für den Einzelhandel und die Gastronomie. Der soziale Austausch, die Begegnung im vor Ort geöffneten stationären Einzelhandel und in der Gastronomie seien unverzichtbar. Die Vielfalt des Einzelhandelsangebots durch inhabergeführte Betriebe brauche den Einkauf im Nahbereich. Dafür gebe es auch ökologische Gründe.
Inzwischen beteiligen sich 17 Städte in der Region Frankfurt/Hochtaunus/Main-Taunus an der Initiative der IHK, berichtete Caspar. Die Logik der IHK-Initiative ist es, einen Rahmen vorzugeben, den die teilnehmenden Städte dann selbst ausfüllen. So werden von der IHK Frankfurt Tüten mit dem Aufdruck „Heimat shoppen“ zur Verfügung gestellt, die dann vor Ort mit einem unterschiedlichen Inhalt gefüllt werden.
VKS ist rührig
In Kelkheim kümmert sich die Vereinigung Kelkheimer Selbstständiger (VKS) unter Führung von Rainer Brestel um die Umsetzung. Wie schon in den vergangenen Jahren war man rührig und hat viele nette GiveAways für die Tüte unter den Kelkheimer Gewerbetreibenden eingesammelt. Pünktlich zum verkaufsoffenen Sonntag am 17. September werden die Mitglieder der VKS die gut gefüllten Tüten an die Bürgerinnen und Bürger verteilen, „um zum einen zu zeigen, was es für ein tolles Angebot in Kelkheim gibt, aber auch um zu sensibilisieren – für den Einkauf vor Ort“, so Brestel.
In den „Heimat shoppen“-Wundertüten wird sich auch ein besonderer Bierdeckel finden. Ihn ziert das Gewinnerbild des von der IHK ausgeschriebenen Fotowettbewerbs – mit einem wunderschönen Foto von Klaudia Wick.
Seit 2017 lebt Wick in Fischbach und liebt die Umgebung. So kam sie auch zum Fotografieren. Nach ihrem Umzug schnappte sie sich die Kamera aus dem Umzugskarton und erkundete die Umgebung. Wunderschöne Fotos entstanden, die sie gelegentlich in der Facebook-Gruppe „Alles rund um Kelkheim“ postete und durchweg positive Kommentare bekam. „Als ich dann den Aufruf zum Fotowettbewerb in der Kelkheimer Zeitung las, hab ich dieses einmalige Bild eingesendet und prompt gewonnen“, freut sich die Fischbacherin. Dass sie damit gleichzeitig auch noch die Aktion „Heimat shoppen“ unterstützt, ist für sie ein positiver Nebeneffekt. „Ich kaufe gern lokal ein, Fischbach hat ein breites und schönes Angebot an Einzelhändlern und auch den Wochenmarkt besuche ich gern“, verrät Wick. Was ihr allerdings fehlt ist der textile Bereich. „Da sieht es in Kelkheim ziemlich mau aus.“ Aber wer weiß, vielleicht steigert die Stadt mit Aktionen ihre Attraktivität und zieht so weitere Einzelhändler an. Platz wäre vorhanden.
Verkaufsoffener Sonntag
Um das breite Angebot in Kelkheim zu präsentieren, veranstaltet die VKS am Sonntag, 17. September, von 12 bis 18 Uhr einen Herbstmarkt mit verkaufsoffenem Sonntag. Kelkheimer und Gäste haben die Möglichkeit, die lokalen Geschäfte zu erkunden, lokale Spezialitäten zu kosten und sich vom Ideenreichtum der Kelkheimer Unternehmer überzeugen zu lassen.