100 Jahre Ausmalung der St. Johanneskirche in Kirdorf

Bad Homburg (hw). Seit nunmehr 100 Jahren ist die Jugendstil-Ausmalung des „Taunusdoms“ durch den Maler Augustin Kolb der ganze Stolz der Kirdorfer Gemeinde St. Johannes. Nicht zu Unrecht, verleiht die Ausmalung der Kirche ihren eigenen, ganz besonderen Charme. Bereits seit über 30 Jahren hat sich Ernst Gerecht vom Kirdorfer Heimatmuseum mit dem Leben und Werk des Künstlers und seiner Söhne befasst.

Am Freitag, 16. Mai, wird er um 19.30 Uhr im Elisabethensaal des Gemeindezentrums St. Franziskus, dem ehemaligen Kirdorfer Schwesternhaus, mit vielen Bildern über den Künstler berichten.

Geboren wurde Augustin Kolb 1869 in Güntersleben bei Würzburg. Nach seiner Lehre zum Dekorationsmaler nahm er Zeichenunterricht und studierte in München an der Akademie der Bildenden Künste. Von Offenburg bis Kiel konnten ihm bislang rund 85 Ausmalungen zugeschrieben werden, viele davon sind ganz oder teilweise noch erhalten. Vollständig erhalten ist die Ausmalung in Kirdorf, die auf Initiative des langjährigen Kirdorfer Pfarrers Philipp Maria Keutner, der in diesem Jahr mit einer Sonderausstellung im Kirdorfer Heimatmuseum gewürdigt wird, entstanden ist.

Bekanntheit erlangte Augustin Kolb darüber hinaus für seine Holzschnitte, die Abnehmer bis ins schwedische Königshaus fanden. Das Kirdorfer Heimatmuseum besitzt die zweitgrößte Sammlung eines Museums von Holzschnitten des Künstlers. Derzeit sind im Rahmen der aktuellen Ausstellung über Pfarrer Keutner daher auch fünf Holzschnitte von Augustin Kolb zu sehen. Auch in der letzten Zeit fanden immer wieder Ausstellungen mit Werken des Künstlers statt, so unlängst auch in Wettingen im Spörri-Museum in der Schweiz.

Der Vortrag will einen Rückblick auf das vielfältige Werk des Künstlers bieten, der sein Hauptwerk in Kirdorf hinterlassen hat. Der Eintritt ist frei.

Der Künstler Augustin Kolb hat die Kirche St. Johannes mit seinen Kunstwerken geschmückt. Die Jugenstilbilder sind 100 Jahre alt. Foto: Gerecht



X