Bad Homburg (hw). Ein Groschenroman als gespielte Schlager-Show auf der Theaterbühne? Geht das überhaupt? Das Ensemble des Bad Homburger Äppelwoi-Theaters im Kurhaus will ab Samstag, 1. Februar, immer samstags beweisen, dass dem so ist. „Alpen-Rock und Leder-Hose“ heißt die Produktion, in der geliebt, gehasst, geweint, gelacht und natürlich gesungen wird, dass die Klatschhand zuckt. Denn das Äppelwoi-Theater ist ein Show-Theater und kümmert sich diesmal um die großen deutschen Aprés-Ski-Hits, die bei so mancher Hüttenparty für Stimmung sorgen.
Als Groschenroman wird eine besonders lustige Form von Unterhaltungsliteratur bezeichnet. Die Bezeichnung Groschenheft oder Groschenroman stammt aus einer Zeit, in der diese Hefte einen oder mehrere Groschen kosteten. Die Show „Alpen-Rock und Leder-Hose“ lehnt sich bewusst an dieses Genre an. Die Zuschauer erleben gespielte Trivialliteratur in Form einer rasanten Liebesgeschichte. Zum Modell der Liebesgeschichte gehören der sentimentale Liebesroman, die Heimat-, Berg-, Arzt-, Frauen-, Adels-, Familien- und Schicksalserzählung und alle Gattungen des trivialen Comics. Das Schicksal spielt eine große Rolle. Die Handlung entwickelt sich nicht logisch, vielmehr passieren unglaubliche Zufälle. Das alles zusammen genießt der Zuschauer bei „Alpen-Rock“ in einer einzigen Story mit einem zusätzlichen Element: Die Musik. Denn „Alpen-Rock und Leder-Hose“ ist ein sogenanntes Trivial-Musical. Das geneigte Publikum hört, eingebettet in ein Alpen-Liebes-Abenteuer, die schönsten Aprés-Ski-Hits und die deutschesten Stimmungs-Kracher aller Zeiten.
Am Samstag, 1. Februar, öffnet sich im Bembel-Theater der imaginäre Vorhang zu dieser Show, die auf dem Feldberg im Taunus spielt. Doch auf dem Feldberg wohnt auch der höchste Gott der Hessen: Der Raddegiggel. Und wenn er einen Bann verhängt, beispielsweise, dass die Wetterauer Mädels ab sofort nur noch bayerisch sprechen und singen dürfen, dann fängt der Spaß im Äppelwoi-Theater an. Schließlich kommt noch die Frau Batz, die eine Ausnahmegenehmigung vom Raddegiggel hat und erteilt für alle Anwesenden Hessisch-Unterricht – da werden garantiert Tränen gelacht. „Der alte Holzmichel“ wird zu „Schmidtchen Schleicher“, Zarah Leander stammt eigentlich aus der Wetterau und alle singen das „Fliegerlied“ und spielen „Cowboy und Indianer“. Schließlich treten noch zwei dressierte Eisbären auf, die übrigens im Hintertaunus wohnen und jodeln mit DJ Ötzi „Hey,Hey,Hey Baby“.
Alle Veranstaltungen finden im „Deutschen Äppelwoi-Theater“ im Kurhaus im ehemaligen Kino, Schwedenpfad, statt. Karten sind zum 22,50 Euro sind ab sofort für alle Termine erhältlich bei Tourist-Info im Kurhaus, Louisenstraße 58. Oder im Internet unter www.frankfurt-ticket.de. Restkarten gibt es auch am jeweiligen Spieltag 90 Minuten vor Showbeginn an der Abendkasse, die telefonisch unter 06172-690407 zu erreichen ist.