Bäume werden zur Sicherheit gefällt

Bad Homburg (hw). Die beiden vergangenen heißen und sehr trockenen Sommer haben nicht nur dem Stadtwald, sondern auch den Bäumen an den Bächen im Stadtgebiet stark zugesetzt. Um die Sicherheit der Bürger zu gewährleisten, hat die Stadt Baumfällungen in Auftrag gegeben.

Entsprechend eines vorliegenden Wintergutachtens eines externen Baumgutachters sind über 100 Bäume entlang von Bächen im unmittelbaren Stadtgebiet so stark geschädigt, dass sie im Hinblick auf die zu gewährleistende Verkehrssicherheit nicht mehr als stand- und bruchsicher eingestuft werden können und daher gefällt werden müssen. Da sich diese Bäume auf eine Strecke von etwa 20 Kilometern entlang aller Bäche verteilen, werden voraussichtlich keine großen Lücken im Baumbestand entstehen. Durch Naturverjüngung und Setzen von Jungbäumen werden die notwendigen Entnahmen kompensiert. So wurden erst kürzlich im Ortskernbereich von Ober-Erlenbach 50 Jungerlen nachgepflanzt, die zuvor aus anderen Gewässerabschnitten entnommen worden waren.

Aufgrund der zurückliegenden Stürme waren die Kapazitäten für Baumschnittarbeiten zuletzt so stark in Anspruch genommen, dass die laut Gutachten notwendigen Fällungen bislang nicht abgearbeitet werden konnten. Daher müssen 46 der Gefahrenbäume entlang von Straßen und Wegen sowie im Umfeld der unmittelbaren Bebauung nun noch im März über einen Zeitraum von etwa drei Wochen gefällt werden. Die weiteren Bäume, die derzeit keine unmittelbare Gefahr darstellen, werden dann von Oktober an gefällt. Bis dahin stehen diese Bäume unter verstärkter Beobachtung.

Ein besonderes Augenmerk bei den Fällarbeiten liegt auf dem Artenschutz, da einzelne Vobereits begonnen haben, zu brüten. Daher werden die Bäume vor der Fällung auf brütende Vögel in Nesten oder Bruthöhlen untersucht. Sollte ein Besatz festgestellt werden, so wird unter Hinzuziehung von anerkannten Fachleuten im Naturschutz eine Umsiedelung oder aber das Aussetzen der Maßnahme unter Berücksichtigung möglicher Absperrmaßnahmen abgestimmt.

Die Stadt nimmt den Natur- und Artenschutz sehr ernst, weist jedoch darauf hin, dass der Bevölkerungsschutz rechtlich höher zu bewerten ist. Dies entspricht auch der Auffassung des Bundes- sowie des Hessischen Naturschutzrechts.



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