Bad Homburg (gw). Er ist seiner Favoritenrolle vollauf gerecht geworden! Der erst 17-jährige Internationale Meister Bennet Hagner aus Frankfurt hat am Sonntag bereits zum zweiten Mal nach 2022 die Rhein-Main Open des Schachklubs Bad Homburg gewonnen.
Bereits seit seinem vierten Lebensjahr verbringt Hagner einen Großteil seiner Freizeit am Brett mit den 64 Feldern, die für ihn die Welt bedeuten. Schon im Alter von zehn Jahren ist er Hessenmeister geworden, wurde vier Jahre später in Rhodos Weltmeister im Schnellschach der Altersklasse U14 und durfte sich am Sonntag bei seinem zweiten Triumph bei den Rhein-Main Open über ein Preisgeld in Höhe von 650 Euro freuen.
Dabei gelang dem für die OSG Baden-Baden startenden Hagner in der Partie gegen Fide-Meister Thomas Henrich (SK Marburg) das Kunststück, ein theoretisch schon verlorenes Spiel (Turm gegen Dame) noch in ein Remis umzuwandeln. Das war unter dem Strich der entscheidende Mosaikstein zum Erfolg.
Mit 6,0 Punkten lag der Frankfurter im Abschlussklassement nämlich knapp vor den punktgleichen Fide-Meistern Pascal Neukirchner (SK Gründau) und Marian Can Nothnagel (SK Bickenbach), die in der Unterbewertung hinter dem Sieger lagen.
Beste Teilnehmer aus dem Hochtaunuskreis waren Maxim Akhmatovski, Christopher Stork und André Seidel vom SV Oberursel, die in der Gesamtwertung des diesjährigen Turniers auf Platz 9, 13 und 15 gekommen sind. Von den Lokalmatadoren des Schachklubs Bad Homburg erreichte Volker Novak auf Rang 15 das beste Ergebnis der 38 Teilnehmer.
Die für Bad Homburg startende 15-jährige Ukrainerin Polina Bezsonna, die eine Woche zuvor in Willingen deutsche Vizemeisterin der Altersklasse U 16 geworden war, erreichte als beste weibliche Teilnehmerin der 27. “RMO“ bei ihrem Debüt im A-Turnier Platz 44.
Den Sieg beim B-Turnier (ELO-Wert bis 2000), das Polina Bezsonna im vergangenen Jahr gewonnen hatte, sicherte sich diesmal Norbert Ahrends vom SK Gernsheim mit 6,0 Punkten vor Dr. Michael Tsiapouris (SK Rochade Augsburg), Roman Hensel (SV Oberursel) und Wolfram Schneider (SK Bad Homburg), die alle drei auf 5,5 Punkte gekommen sind.
Gewinner der Mannschaftswertung wurde bei 23 gestarteten Teams der SV Oberursel (Roman Hensel, Maxim Akhmatovski, Christopher Stork und Hlib Nikonenko) mit 20,5 Punkten, gefolgt vom SK Bad Homburg I (Wolfram Schneider, Otto Reimer, Maximilian Negru und Roman Graschdankin) mit ebenfalls 20,5 Punkten sowie dem SK Bad Homburg II (Volker Novak, Jürgen Holz, Jonas Lenz und Felix Schneider) mit 18,0 Zählern.
„Die fünf Turniertage waren wieder eine Werbung für den Schachsport“, freute sich SK-Vorsitzender Walter Schmidt über die positive Resonanz der Teilnehmer, von denen sich die meisten den Termin für die 28. Auflage schon notiert haben. Vom 3. bis 7. Juni 2026 rauchen dann wieder die Köpfe im Kirdorfer Bürgerhaus. Für das Orga-Team mit Walter Schmidt, Ansgar Göbel, Roland Schmitt, Wolfgang Gebauer, Paul Lenhart und Fabian Czappa an der Spitze beginnen die Vorbereitungen darauf allerdings spätestens im Januar.
Siegerehrung der 26. Rhein-Main-Open: Bad Homburgs Schachklub-Vorsitzender Walter Schmidt, Pascal Neukirchner, Marian Can Nothnagel, Kevin Haack, Sieger Bennet Hagner, Leonid Milov, Bayastian Sydykov, Thomas Henrich und Roland Schmidt (v. l.).Foto: gw