Eine Brücke verbindet jetzt Friedhof und Parkplatz

Bad Homburg (eh). Eine Mauer trennte über viele Jahrzehnte hinweg den Friedhof am Untertor vom benachbarten Parkplatz am Heuchelbach, auf dem viele Besucher, die mit dem Auto zum Friedhof kommen, ihre Fahrzeuge abstellen. Seit Ende des vergangenen Jahres nun gibt es eine direkte Verbindung vom Parkplatz zum Friedhof. Da mittlerweile sämtliche noch ausstehenden Restarbeiten an der Brücke – wie zum Beispiel das Aufstellen einer Laterne – erledigt sind, wurde das neue Bauwerk jetzt von Vertretern des Kirchenvorstands der Erlöserkirche sowie von Pfarrerin Astrid Bender und Oberbürgermeister Alexander Hetjes offiziell eingeweiht.

Schon länger hatten sich die Erlöserkirchengemeinde und die Stadtverwaltung Gedanken darüber gemacht, einen schnellen und direkten Zugang vom Parkplatz auf den Friedhof zu schaffen. Der Durchbruch an der Friedhofsmauer wurde schließlich am Fröling-Kolumbarium, im Volksmund auch „braune Kapelle“ genannt, vorgenommen. Gleich hinter dem Durchbruch befindet sich ein städtischer Spielplatz, so dass es beim Wegerecht auch keine Probleme mit Anwohnern gab.

Mit dem neu geschaffenen Zugang verkürzt sich die Wegstrecke vom Parkplatz zum Friedhof immens, was gerade für ältere Mitbürger sowie für Besucher, die in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, eine spürbare Erleichterung darstellt. „Ich freue mich, dass wir den Bad Homburgern mit dieser Maßnahme den Besuch des Friedhofs erleichtern“, sagte Oberbürgermeister Alexander Hetjes.

Im Zuge des Brückenbaus wurde zudem die denkmalgeschützte Friedhofsmauer im Bereich des neu geschaffenen Durchbruchs umfangreich saniert. Dabei war im Besonderen auf die Belange des Denkmalschutzes und die Schonung des zwischen Friedhof und Parkplatz verlaufenden Gewässers geachtet worden.

„Wir sind der Stadt, von der ja die Initiative zu diesem Projekt ausging, sehr dankbar, dass sie den Mitgliedern unserer Gemeinde und allen anderen Besuchern des Friedhofs am Untertor diesen Durchgang ermöglicht hat“, betonte Pfarrerin Astrid Bender. Sie habe in den vergangenen Wochen und Monaten schon etliche positive Rückmeldungen von Friedhofsbesuchern erhalten. Bender: „Das Projekt stellt im wahrsten Sinne des Wortes einen wunderbaren Brückenschlag zwischen Stadt und Kirche dar.“

150 000 Euro investiert

Das Projekt wurde auf städtischer Seite in enger Abstimmung zwischen den Fachbereichen Tiefbau (Stadtentwässerung) und Stadtplanung (Umwelt- und Landschaftsplanung) sowie mit dem Amt für Denkmalschutz durchgeführt. „Es gab hohe Anforderungen vonseiten des Denkmalschutzes, die wir allesamt berücksichtigt haben“, erklärte Hetjes, der die beteiligten Mitarbeiter der Verwaltung ausdrücklich für die Teamleistung in Sachen Brückenbau lobte. Insgesamt hat die Stadt 150 000 Euro in den neuen Zugang und die Gestaltung des Umfelds investiert.

Der Friedhof am Untertor ist der älteste der Stadt. Die Existenz eines Unterkirchhofs in der Nähe des Untertors ist seit 1455 belegt. Dieser Friedhof muss sich an der Stelle des heutigen Friedhofs oder in seiner unmittelbaren Nähe befunden haben. Der Friedhof selbst wurde 1647 erstmals als Friedhof der Lutheraner urkundlich erwähnt. Heute finden sich dort rund 5600 Grabstätten.

Pfarrerin Astrid Bender (2. v. l.) und Oberbürgermeister Alexander Hetjes (2. v. r.) durchtrennen das rote Band im Beisein von Vertretern der Erlöserkirchengemeinde. Damit ist der Zugang vom Parkplatz am Heuchelbach zum Friedhof am Untertor offiziell eröffnet. Foto: Ehmler



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