Bad Homburg (hw). Die CDU-Fraktion Bad Homburg äußert deutliche Kritik an den bevorstehenden Änderungen der Buslinien 50, 51 und 57, die ab dem Fahrplanwechsel im Dezember gelten sollen. Im Zentrum der Kritik steht die Streichung der Streckenführung durch die Innenstadt, einschließlich des Halts am Kurhaus, einem zentralen Knotenpunkt im Herzen der Stadt, der für viele Bürger sowie Besucher von Bad Homburg von großer Bedeutung ist.
Zwar sei es nachvollziehbar, dass das Liniennetz im gesamten ÖPNV (öffentlicher Personennahverkehr) abgestimmt und die Verbindungen zu den Linien im Usinger Land sowie zur U-Bahn an der Hohemark verbessert werden sollen. Dennoch hält die Bad Homburger CDU-Fraktion es für einen Fehler, die drei Buslinien nicht mehr durch das Zentrum der Kreisstadt zu führen. Die Linien 50 und 51 verbinden die Gemeinden Weilrod und Schmitten, die keinen Zugang zur Taunusbahn haben, mit Bad Homburg; die Linie 57 führt am Wochenende von Bad Homburg aus zum Großen Feldberg.
„Die direkte Anbindung der Bad Homburger Innenstadt an den regionalen Busverkehr ist ein entscheidender Faktor für die Attraktivität des ÖPNV für alle, die zwischen hohem Taunus und Weiltal und der Kreisstadt unterwegs sind – egal, in welche Richtung“, erklärt Dr. Clemens Wolf, Fraktionsvorsitzender der CDU-Fraktion. „Die Streichung dieses Streckenteils bei den drei Buslinien wird die Mobilität vieler Bürger beeinträchtigen und zusätzliche Umstiege nötig machen. Zwar sehen wir bei den Busverbindungen innerhalb Bad Homburgs durchaus Bedarf an direkten Fahrten zum Bad Homburger Bahnhof ohne den Weg durch die Innenstadt, aber auch diese sollen immer nur eine Option zur umsteigefreien Fahrt in die Innenstadt bleiben. Außerdem müsste eine solch große Änderung im Zuge einer umfassenden Neustrukturierung des Netzes angegangen werden und nicht in Form isolierter Einzelmaßnahmen.“
Die Verlagerung der Linienführung über Schaberweg und Frölingstraße/Schule mag in Hinblick auf den Gesamtverkehr eine Optimierung darstellen, vernachlässigt jedoch die Bedürfnisse derer, für die die Bad Homburger Innenstadt Start oder Ziel ist. Gerade für all diejenigen Schmittener oder Weilroder, die die Bad Homburger Innenstadt für Arztbesuche, Einkäufe oder kulturelle Veranstaltungen, aber auch für den täglichen Weg zur Arbeit aufsuchen, ist die Abkopplung des Kurhauses ein Rückschritt. Umgekehrt wird so auch für Bad Homburger die Fahrt in den Taunus zu Freizeit- oder Besuchszwecken beschwerlicher.
„Wir fordern eine ausgewogenere Lösung, die sowohl die überregionalen Umsteigebeziehungen als auch die lokale Anbindung unserer Innenstadt berücksichtigt. Der langfristige Verzicht auf den Kurhaus-Halt kann nicht die Antwort auf die aktuellen Herausforderungen im ÖPNV sein“, erläutert Fraktionsvorsitzender Dr. Wolf weiter.
Die CDU-Fraktion Bad Homburg appelliert an die Verantwortlichen, diese Maßnahme zu überdenken und sicherzustellen, dass die Anbindung des Kurhauses der Bad Homburger Innenstadt weiterhin gewährleistet bleibt. Für sie ist es von zentraler Bedeutung, dass der ÖPNV attraktiv und für alle zugänglich bleibt.
Dr. Roland Mittmann, mobilitätspolitischer Sprecher der CDU-Fraktion, fügt abschließend hinzu: „Sollte sich tatsächlich keine Lösung mehr für eine Führung der Linien 50/51/57 durch die Innenstadt finden, sollten in jedem Fall weitere Optionen geprüft werden: Statt über die Frölingstraße könnten die Linien über den Hessenring geführt werden, um so den Fußweg zur und von der Innenstadt zumindest etwas zu verkürzen. Vor allem für die Linien 50 und 51 könnte auch eine Führung über Landratsamt und Gewerbegebiet eine Lösung sein, möglichst auch unter Anbindung der Hochtaunusklinik. Damit wäre zwar die Innenstadt weiterhin abgehängt, aber zumindest andere für die Region wichtige Teile der Kreisstadt erschlossen.“