Digitales Parken mit der Homburg-App

Freie Fahrt ins Parkhaus Schlossgarage: Kurdirektor Holger Reuter zeigt die blauweiße Chipkarte, die es möglich macht, Oberbürgermeister Alexander Hetjes verweist auf das unscheinbare Gerät an der Schranke, das die Karte hinter der Windschutzscheibe lesen kann und die Schranke mit digitaler Zauberhand öffnet. Foto: js

Bad Homburg (js). Freie Fahrt für freie Bürger, ein Slogan vergangener Tage, der zum geflügelten Wort einer kleinen Partei wurde. Jetzt steht „Freie Fahrt“ in weißer Schrift auf blauem Grund auf der kleinen Chipkarte, mit der Kurdirektor Holger Reuter in die Zukunft weist und ähnliches meint. In die Zukunft des digitalen Parkens, die in sieben von der Kur- und Kongress-GmbH verwalteten Parkhäusern bereits begonnen hat. Die Chipkarte wird hinter der Windschutzscheibe platziert, ein vor der Schlossgarage über der Schranke in etwa 2,50 Meter Höhe angeordnetes Lesegerät macht den Weg frei für die ticketlose Ein- und Ausfahrt kombiniert mit einer bargeldlosen Zahlung. Das Lesegerät interessiert sich nur für die Chipkarte und den Code, der sich dahinter verbirgt, wer im Auto sitzt, ist dem Parkwächter egal. Er notiert digital Ein- und Ausfahrtszeit, abgerechnet wird später.

Kurdirektor Reuter und Oberbürgermeister Alexander Hetjes freuen sich über das Angebot „stressfreien Parkens“, das auch Zeit spare. Einfahrt ins Parkhaus ohne lästiges Öffnen von Seitenfenster und Griff zum Parkscheinautomaten oder gar Runterkurbeln der Seitenscheibe mit der Hand bei älteren Fahrzeugmodellen. Kein Parkzettel mehr, der später gesucht wird, und mit dem man erst zum Automaten laufen muss, um die Gebühr zu entrichten. Kein direkter Ärger mehr über die zumindest subjektiv meist viel zu hohe Parkgebühr, abgerechnet wird erst später. Die blaue Chipkarte hinter der Scheibe hält, was sie verspricht, steht für das Sesam-öffne-dich im Parkhaus. Umgesetzt ist das digitale Parksystem bereits im Casino-Parkhaus, bei Karstadt, in der Kurhausgarage, in den Parkhäusern am Bahnhof und am Markt, in der Rathaus- und der Schlossgarage.

Verbesserung des Services für die Bürger und der nächste Schritt in Richtung digitales Bad Homburg sind Schlagworte, die Kurdirektor und OB für die Einführung des digitalen Parksystems finden, das Dauerparkkunden von einigen Servicepartnern bereits nutzen können. Wer das noch will, muss sich für einen Mobilitätsanbieter entscheiden. Nach der Registrierung erhalten die Autobesitzer ihre blauweiße Parkkarte mit dem so genannten RFID-Chip. Bei einigen neuen Kfz-Modellen ist der digitale Service bereits integriert. Weil Bad Homburg für das Unternehmen, das als technischer Dienstleister zwischen Mobilitätsanbieter und Parkhausbetreiber fungiert, „Pilotkunde“ ist, so Reuter, sei die technische Installation kostenfrei gewesen. Abgeschlossen ist das Projekt vorerst, wenn das digitale Parken auch in die Homburg-App integriert ist. Und niemand mehr ein Papierticket ziehen muss, wenn er ins Parkhaus will. Noch ein Pluspunkt in Corona-Zeiten: Jegliche Berührungspunkte im Parkhaus können vermieden werden.



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