Echten Teamgeist bei den Ameisen abgeschaut

In der Wanderausstellung erfahren Alina Gleitsmann-Baez (oben l.), Adrijana Kajic (oben r.), Sebastian Laska (unten l.) und Lukas Butzke, was sich die Menschen aus der Natur abgucken können. Foto: GaG

Bad Homburg (hw). Warum stehen Ameisen nie im Stau? Antworten auf diese und viele weitere spannende Fragen gibt seit 2005 die interaktive Wanderausstellung des Umweltzentrums Hanau zum Thema Bionik, die seit mehreren Wochen auch an der Gesamtschule am Gluckenstein (GaG) zu sehen ist. Abgeholt und an der Schule aufgebaut wurde sie von Lehrerin Claudia Ludig. Seitdem die Ausstellung an der GaG steht, wurde sie bereits von den Klassenstufen 5 bis 8 mit Hilfe eines Rallyebogens erkundet und bestaunt.

Ziel der Ausstellung ist es, den Jugendlichen das Thema Bionik zugänglich zu machen und ihr Interesse für die darin vereinten naturwissenschaftlichen Bereiche Biologie und Technik (Bio-nik) zu wecken. Nach dem Motto „Abgucken erlaubt – was wir von der Natur lernen können“ bietet die Wanderausstellung Gelegenheit zum Experimentieren, Ausprobieren und Anschauen.

Die jungen Besucher können zum Beispiel mit Hilfe eines Gebläses einen Tischtennisball zum Schweben bringen und dadurch lernen, wie Auftrieb funktioniert. An einer PC-Station lässt sich der Flug eines Sperlings in Zeitlupe beobachten, und Filme erklären, warum Flugzeuge fliegen und die aerodynamische Form von Autos bei Fischen abgeguckt wurde. Über den ersten Bioniker Leonardo da Vinci, der beispielsweise Vögel beim Flug beobachtete und danach aus der Beobachtung erste Flugmaschinen konstruierte, erfahren die Schüler viele Einzelheiten auf einem großen Wandbild. Sie lernen auch, dass die Natur Vorbild für viele technische Errungenschaften ist. Das bekannteste Beispiel ist der Klettverschluss, der den Pflanzen zur Vermehrung und den Menschen zum Verbinden von zwei Teilen dient. Hölzerne Demonstrations-Elemente wurden als Mitmach-Stationen aufgebaut, um erfassen zu können, dass Werkzeuge wie Pinzette, Einmaulschlüssel oder Kombizange den Schnäbeln von Brachvogel und Papageientaucher sowie den Zangen des Ameisenlöwens abgeschaut sind.

MINT-Lehrerin Claudia Ludig berichtet stolz: „Neu in der Ausstellung ist das Ameisen-Kommunikationsspiel, bei dem vier Lernende nur durch gemeinsames Ziehen von Seilen die Aufgaben der Ameisen erfüllen können. Damit wird die Rolle der Ameisen in der Natur nachempfunden, die nur gemeinsam stark sind. Hier ist Teamgeist gefragt. Eine Kompetenz, die wir gar nicht genug schulen können.“

Spielerisch wird so erlernt, dass auf deren Straßen quasi Überholverbot gilt, begünstigt durch den stets gleichen Abstand zueinander.

Ein Ameisenhaufen aus Pappmaché mit seinen verschiedenen Funktionen wie Vorrats- und Larvenkammer, Brutkammer und Friedhof komplettiert den Ausstellungsteil zu den Ameisen.

Auch das Modell eines Bibers begeisterte die Schüler. Die dazugehörige Information, dass sich zum Beispiel Bilder vom Eschbach-Biber oder dessen Nagespuren im Netz finden lassen, verblüffte dabei. Dem nie stumpf werdenden Zähnen des Bibers ist übrigens das Spezialküchenmesser Bionic-Knife von Fissler abgeschaut, das in der Ausstellung neben dem Tiermodell abgebildet ist.



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