Die eigenen Stärken und Schwächen besser kennenlernen

Bad Homburg (eh). Mit einem Scheck über 1400 Euro kam Markus Rambadt von der AOK Hessen in die Gesamtschule am Gluckenstein (GaG). Denn dort werden seit über 20 Jahren mit den Klassen des fünften Jahrgangs die „Ich bin ich“-Seminare in Kooperation mit dem Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe (ZJS) durchgeführt. Dabei handelt es sich um ein dreitägiges Seminar, das die Klassen mit ihrem Klassenlehrer und einem Seminarleiter absolvieren.

Das Seminar ist eine „primärpräventive Maßnahme“ im Rahmen des schulinternen Suchtpräventions-Curriculums der GaG. Die Schüler sollen ihre Stärken und Schwächen in einer Gruppe kennenlernen, ihre Kommunikationsfähigkeit trainieren und damit zu mehr Selbstbewusstsein kommen. Es dient dabei auch der Verbesserung des Lernklimas in den einzelnen Klassen. Das Seminar kostet 740 Euro pro Klasse und wird von der AOK mit 200 Euro pro Klasse gesponsert. Die Familien bezahlen einen Eigenanteil von 15 Euro pro Kind. Der Restbetrag wird vom Verein „Freunde und Förderer der GaG“ finanziert.

Markus Rambadt von der AOK Hessen übergab an die GaG-Schulleiterin Ursula Hartmann-Brichta im Beisein von Schülern sowie dem Schulsozialarbeiter Alexander Schlaaff, der Beratungslehrkraft für Sucht- und Drogenfragen Michael Hammes-Harries und Brigitte Rieth vom Zentrum für Jugendberatung und Suchthilfe den Scheck.

Ende Januar wurden von der Sozialpädagogin Silke Hildebrand an der GaG 24 Schüler der Jahrgangsstufen 8 und 9 zu „Konfliktlotsen“ ausgebildet. Die Schüler meldeten sich freiwillig und werden in Zukunft an der Schule versuchen, Konflikte unter Schülern zu schlichten. Die grundlegenden Methoden der Mediation lernten sie in der zweitägigen Ausbildung kennen.

Da sie sich besser in die Situation der anderen Jugendlichen hineinversetzen können als Erwachsene, können sie oftmals die Konflikte besser lösen als Lehrer. Da sie außerdem keine Strafen aussprechen, vertrauen sich die streitenden Jugendlichen ihnen eher an und akzeptieren diese Form der Mediation häufig.

„Das Konfliktlotsen-Modell wird an der GaG seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt, war aber zuletzt etwas eingeschlafen“, sagte Schulsozialarbeiter Schlaaff, der seit dem Schuljahr 2019/20 an der GaG arbeitet. Er hat das Konzept jetzt wieder zum Leben erweckt.

Alle Teilnehmer, die erfolgreich an der Ausbildung teilgenommen haben, erhielten zudem ein Zertifikat.

Markus Rambadt von der AOK Hessen übergibt an GaG-Schulleiterin Ursula Hartmann-Brichta (vorne) im Beisein von Schülern, Schulsozialarbeiter Alexander Schlaaff (hinten l.), Brigitte Rieth (vorne l.) und Michael Hammes-Harries (r.) einen Scheck in Höhe von 1400 Euro für das „Ich bin ich“-Projekt. Foto: Ehmler



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