Eisenbahnen zum Gucken, Staunen und Steuern

Bad Homburg (eh). 38 Aussteller, davon 14 der Interessengemeinschaft Eisenbahn Bad Homburg (IGE), waren in die Albin-Göhring-Halle gekommen, um ihre Modelleisenbahnanlagen zu zeigen. Dort organisierte die IGE zum ersten Mal ihre Ausstellung, denn das Vereinshaus Gonzenheim, in dem die Ausstellungen bislang stattfanden, wird derzeit saniert. Obwohl die Albin-Göhring-Halle für Besucher allein wegen der Parkplatzsituation besser zu erreichen ist, war der Vorsitzender Georg Ament skeptisch: „Unsere Anlagen sind groß und nicht beweglich. Deswegen können wir sie dieses Jahr hier nicht alle zeigen.“

Dennoch war die Hauptattraktion eine modulare Anlage in Spur G, die eine Abmessung von zehn mal sechs Metern hatte. Die Anlage war mit Motiven der Hohenlimburger- und der Plettenberger Kleinbahn versehen, wo ein abwechslungsreicher Betrieb geboten wurde. Stolz war Ament auch auf eine Anlage in den Maßen sechs mal vier Meter. „Die haben wir geschenkt bekommen“, sagte er.

Eine Anlage vom Feinsten hatte ein Zahnarzt aus Oppenheim mitgebracht: Sie war versehen mit beweglichen Personen. Kommt die Modelleisenbahn in den Bahnhof eingefahren, richten die zwei bis drei Zentimeter hohen Modellpersonen ihre Köpfe Richtung einfahrender Bahn und verfolgen den vorbeifahrenden Zug. Gleich nebenan zeigte ein Modellbauer eine Anlage mit ferngesteuerten Fahrzeugen, die er selbst gebaut hatte. So konnte ein Bagger Sand ausgraben und auf einen Güterwagen laden. Auch in Spur Z waren einige Anlagen zu sehen. Darunter ein Modell des Heinzenberger Bahnhofs an der Weiltalstrecke. „Die Gebäudemodelle gibt es nicht zu kaufen“, sagte Georg Ament. „Daher wurde in Archiven nach Fotos und Plänen geforscht.“

Und da die Adventszeit vor der Tür stand, wurde auch eine „Adventskranzbahn“ präsentiert. An vier Ecken waren um die kreisförmig gebaute Anlage elektrische Kerzen installiert, die flackerten. „Die Anlage kann man sich auf den Tisch stellen, und dann hat dann was zu gucken“, sagte Ament.

Viele Modellanlagen zogen die Besucher in ihren Bann. Darunter auch eine Harry-Potter-Anlage sowie eine modulare Segmentanlage, die aus elf Teilen bestand und mittels ausgeklügelter Spanntechnik kurzfristig zusammengebaut und fahrfertig gemacht werden konnte. Darüber hinaus war die Kinderspielanlage im Einsatz und zog die kleinen Besucher, ihre Väter und Großväter magisch an.

In Beschlag genommen wurde der von der Technischen Hochschule Mittelhessen zur Verfügung gestellte Fahrsimulator. Hier konnte auf ausgewählten Strecken jeder mal Lokführer spielen. Mittels originalgetreuer Bedienelemente wurde eine Zugfahrt simuliert.Auf der Modellbahn-Börse fanden viele Bastler und Modelleisenbahn-Freunde ein Schnäppchen.

„Eine vergleichbare Modelleisenbahn-Ausstellung gibt es in der Rhein-Main-Region nicht“, war sich Georg Ament sicher. Kein Wunder, aus vielen Regionen Deutschlands kamen die Modellbauer zum Teil mit Lastwagen an die Albin-Göhring-Halle gefahren, um dann dort ihre Anlagen aufzubauen.

Diese Anlage hat die Interessengemeinschaft Eisenbahn Bad Homburg geschenkt bekommen und auf der Modelleisenbahn-Austellung gezeigt. Foto: Ehmler



X