Erziehung nach Unesco-Idealen an der Humboldtschule

Bad Homburg (bas). Die Humboldtschule ist nun seit 27 Jahren Mitglied des Unesco Associated Schools Network, das 1953 gegründet wurde, um einzelne Bildungsinstitutionen direkt in die Arbeit der Unesco einzubinden. Insgesamt, über alle Kontinente verteilt, sind gut 10 000 Schulen Teil dieses globalen Netzwerks. Diese Schulen veranstalten jedes Schuljahr einen Unesco-Projekttag für alle Jahrgangsstufen mit Themen, für die der Zusammenschluss einsteht. Der diesjährige Projekttag der Humboldtschule fand Anfang Mai statt.

Ein lebendiges Kick-Off-Event auf dem Schulhof brachte die Schüler in die passende Stimmung für diesen besonderen Tag mit dem Thema „Glück auf dieser Erde gemeinsam gestalten“. Bei der Aufführung inszenierten Schüler des Wahlunterrichts Darstellendes Spiel bunt gekleidet und mit kreativen Plakaten und Transparenten eine Demonstration in der Pause. Mit Slogans wie „Be brave, speak up“ wurde auf Menschenrechte aufmerksam gemacht. Die Ideale der Unesco seien Erhalt des Welterbes, der Menschenrechte, der Umwelt und die Toleranz gegenüber anderen Kulturen, so Alexander von Edlinger, Vorsitzender des Unesco-Forums der Schule. „Mit dem Projekttag versuchen wir, die Schüler gemäß dieser Werte zu erziehen. Es ist wichtig, dass wir nicht nur Lehrinhalte übermitteln, sondern auch menschliche Werte“, erläuterte Tamara Schlenker, verantwortlich für die Organisation des Projekttags sowie die Konzeption. Bei der Auswahl der Referenten für die verschiedenen Programmpunkte setzt die Humboldtschule auf Experten. So werden beispielsweise die Workshops bezüglich der Menschenrechte von Amnesty International, dem weltweit größten Netzwerk, das sich mit Menschenrechten beschäftigt, geleitet. Für den Vortrag über die Antarktis im Zusammenhang mit der globalen Erderwärmung konnte die Schule Kerstin Langenberger gewinnen, die in der Antarktis lebte. Die Teilnehmer schätzen diese externen Kooperationspartner sehr, da sievon Ihnen Informationen aus erster Hand bekommen. So hören die Schüler auch von Erlebnissen und nicht nur von Daten und Fakten.

Die Humboldtschule bot den Schülern Workshops an, die unterschiedliche Ideale der Unesco aufgriffen. Jeder Jahrgangsstufe wurde ein Überthema zugeschrieben. Die Jugendlichen konnten sich dann eine Woche zuvor in das Programm einwählen, das sie am meisten ansprach. Die Unterstufenschüler, die sonst manchmal schwer zu bändigen sind, lauschten an diesem Tag gespannt den internen oder externen Referenten, die ihre Workshops frei gestalten können. Wichtig dabei sei die Interaktivität, damit die Schüler die Unesco auch wirklich erleben können, betonte Alexander von Edlinger.

Die Teilnehmer bestätigten mit ihrem großen Interesse für die Workshops, dass dieses Vorhaben geglückt war. Dass eine Erziehung nach Unesco-Werten gelinge, sehe man an der Aktionsbereitschaft, so Lehrerin Tamara Schlenker. „Die Begeisterung, mit der die Schüler von Workshops und Aktionen berichten, bestätigt die Sensibilisierung, die wir erreichen wollen.“

Die Oberstufe belegte am Projekttag Angebote zum Thema „Menschenrechte“. Die Art und Weise, wie die Inhalte übermittelt wurden, variierte. In manchen Workshops wurden zum Ende hin Podcasts über das Gelernte erstellt, beispielsweise zu LGBTQ in Polen. In anderen hingegen bildeten sich Kleingruppen, die Referate vorbereiteten, um diese dann im Plenum zu präsentieren.

Ein Höhepunkt war das in der Turnhalle für die 9. Klassen angebotene Rollstuhlbasketball-Spiel. Hierfür waren zwei Profi-Rollstuhlbasketball-Spieler von den Rhine River Rhinos eingeladen worden. Für die Schüler war dieser Programmpunkt etwas wirklich Besonderes. Sie konnten so erleben, welche Herausforderungen es mit sich bringt, in einem Rollstuhl Sport zu treiben. Im Sinne der Unesco stärkt eine solche Aktion die Toleranz gegenüber anderen Menschen.

Am Unesco-Projekttag inszenieren Schüler des Wahlunterrichts Darstellendes Spiel bunt gekleidet und mit kreativen Plakaten und Transparenten eine Demonstration. Mit Slogans wie „Be brave, speak up“ machen sie auf Menschenrechte aufmerksam. Foto: bas



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