Bad Homburg (eh). Stark gefordert war die Freiwillige Feuerwehr Bad Homburg-Stadt im vergangenen Jahr. Zu den Einsätzen und Übungsdiensten kamen Brandsicherheitsdienste, Lehrgänge auf Kreis- und auf Landesebene an der Landesfeuerwehrschule in Kassel sowie Ausbildungen im Hause. Auch diverse Veranstaltungen, Besuche bei anderen Wehren und Veranstaltungen auf Kreisebene oder auch der Ehrenabend der Stadt im Kurhaus standen auf dem Programm. Darauf wies Wehrführer Jörg Meketzer auf der Jahreshauptversammlung hin. „Die Feuerwehr ist zu einem Allroundhelfer geworden.“
So wurden 2018 von der Freiwilligen Feuerwehr Bad Homburg-Stadt 332 Einsätze geleistet. Dazu kamen 137 Brandsicherheitsdienste. Zu 76 Brandeinsätzen und 133 Hilfeleistungen wurde die Wehr gerufen, hinzu kamen 123 Fehlalarme. „Die Fehlalarme müssen abgestellt werden“, sagte der Leiter der Bad Homburger Feuerwehren, Daniel Gui-schard. „Es kann nicht sein, dass wir mehrmals nachts an dieselbe Stelle gerufen werden.“ Besondere Einsätze waren ein Scheunenbrand in Usingen im Februar, ein schwerer Verkehrsunfall zwischen Bad Homburg und Oberursel im Juli, das Durchsagen mit den Mobelas in Kelkheim wegen Wassermangel im August, der Brand im Kurstift im September, der gesprengte Geldautomat im November und der Schuppenbrand an einem Wohnhaus im Feld hinter dem Kronenhof an der A661. 49 Personen konnten bei allen Einsätzen aus unmittelbarer Gefahr gerettet werden, zwei Personen konnten nur noch tot geborgen werden oder waren schon vor dem Eintreffen verstorben. „Von Unwettern sind wir im Großen und Ganzen verschont geblieben, was die Zahl von elf Einsätzen zeigt“, sagte Meketzer.
In den Nachbarstädten war die Wehr 13 Mal im Einsatz, davon bei acht Bränden – meistens Waldbrände durch den langanhaltenden trockenen Sommer. „Die Hilfsfrist von zehn Minuten – das ist die Zeit zwischen Alarmierung und Eintreffen an der Einsatzstelle – konnte bei normalen Witterungsbedingen und Entfernungen fast immer eingehalten werden. Aber es gab auch kritische Situationen, nicht nur durch Personalmangel, sondern auch durch fehlende Motivation. Daran müssen wir arbeiten und uns wieder verbessern.“ Jeder Feuerwehrmann wurde im Schnitt 95 Mal alarmiert, die Wehrführung 162 Mal.
Um alle Anforderungen zu erfüllen, wurden regelmäßig Übungsabende und verschiedene Sonderausbildungen durchgeführt. Zum Jahresende 2018 hatte die Freiwillige Feuerwehr Bad Homburg-Stadt 67 Einsatzkräfte, davon sieben Frauen. „Eintritte in die Einsatzabteilung hatten wir drei“, sagte der Wehrführer. Aus der Jugendfeuerwehr gab es 2018 einen Wechsel in die Einsatzabteilung. „Das war Vivien Junghanns, die die Frauenquote damit steigert“, freute sich Jörg Meketzer. „Ausgetreten aus der Einsatzabteilung sind sechs Kameraden, drei davon sind verzogen, einer hatte keine Zeit oder Lust mehr und zwei sind in die Alters- und Ehrenabteilung übergetreten.“ Weiter sagte der Wehrführer etwas kritisch: „Angeschafft wurde viel, aber keiner weiß so wirklich, was wir haben und wie es bedient wird. Hier besteht Nachholbedarf.“
Am Tag der Jahreshauptversammlung endete die Amtszeit von Schriftführer Stefan Junghanns, der nach 16 Jahren Vorstandsarbeit seinen Rücktritt verkündet hat. Er erhielt, wie auch der ehemalige Kassierer Jörg Ernst, die Ehrennadel mit Goldkranz. Für Stefan Junghanns wurde Julian Thimm als Nachfolger gewählt. Ebenfalls hat Daniel Adolph aus persönlichen Gründen seinen Rücktritt als Leiter der Jugendfeuerwehr beschlossen. Er wird die Jugendfeuerwehr aber weiter als Ausbilder und mit seiner Erfahrung unterstützen. Daniel Adolph war etwa zwölf Jahre in leitender Funktion in der Jugendfeuerwehr tätig. Sein Nachfolger wurde der bisherige stellvertretende Jugendwart Torsten Stürtz. Daniel Adolph betonte, dass bei der Jugendfeuerwehr die Feuerwehrmänner und -frauen von morgen vorbereitet werden. 29 Jugendliche zählte die Jugendfeuerwehr Ende 2018. Daniel Adolph erhielt als Dank für sein Engagement in der Jugendfeuerwehr die Ehrennadel mit Silberkranz. Als Beisitzer (Vertreter der Gruppe 5) wurde Michael Riese in den Feuerwehrausschuss gewählt. Er folgt auf Sebastian Frank, der sein Amt als Gruppenführer der Übungsgruppe 5 zur Verfügung gestellt hatte.
Bürgermeister Meinhard Matern, Daniel Gui-schard sowie die Wehrführung vollzogen die Beförderungen. Zur Feuerwehrfrauanwärterin wurde Vivien Junghanns, zur Feuerwehrfrau Kerstin Lefeld, zum Feuerwehrmann Maximilian Engelhardt, zu Oberfeuerwehrmännern Nils Kretzschmar, Daniel Tot, Paul von Egidy,
zum Löschmeister Maurice Jandausch, zum Oberlöschmeister Nicolas Spahn, zum Hauptlöschmeister Michael Richter und zum Brandmeister Sascha Stürtz befördert.
Geehrt wurden für zehn Jahre Vereinsmitgliedschaft Kerstin Lefeld und Cornelia Behnke sowie Paul von Egidy mit der bronzenen Vereinsnadel. Für 20 Jahre Vereinsmitgliedschaft wurde Boguslaw Sajak die Vereinsnadel in Silber überreicht. Geehrt wurden für 25 Jahre Vereinszugehörigkeit Sven Thomas und Andreas Lauterbach. Für 30 Jahre Vereinszugehörigkeit erhielten Sebastian Frank, Jörg Ernst und Manuel Merkel die goldene Vereinsnadel. Und für 40 Jahre Vereinsmitgliedschaft wurden die Kameraden Achim Pfaff und Hans Wehn geehrt.
Bürgermeister Meinhard Matern, der Leiter der Bad Homburger Feuerwehren Daniel Guischard (2. v. r.), Wehrführer Jörg Meketzer (l.) und der stellvertretende Wehrführer Sascha Stürtz (2. v. l.) zusammen mit den beförderten und geehrten Feuerwehrleuten. Foto: Ehmler
Wehrführer Jörg Meketzer (r.) und sein Stellvertreter Sascha Stürtz (Mitte) überreichen an Daniel Adolph als Dank für sein Engagement in der Jugendfeuerwehr die Ehrennadel mit Silberkranz. Foto: Ehmler