Für die Abiturienten geht es in die heiße Phase

Für ihre Tochter Talisa Rubina (17), die Abitur am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (KFG) macht, hat Dina de Rubina ein Unterstützer-Plakat kreiert. Foto: fch

Bad Homburg (fch). Ganz gleich ob Schulende nach acht oder neun Jahren auf einer weiterführenden Schule – für die rund 23 500 Abiturienten in Hessen haben am Mittwoch die schriftlichen Abiturprüfungen begonnen. Sie finden aufgrund unterschiedlicher Leistungskurskombinationen bis zum 5. Juni statt. Die Nachprüfungen sind vom 18. Mai bis 2. Juni anberaumt. Jeder hessische Abiturient musste sich auf insgesamt fünf Prüfungen vorbereiten – drei schriftliche und zwei mündliche. Das bedeutete viel Lernstoff. Los ging es jetzt mit den Leistungs- (LK) und Grundkursen (GK) in Chemie. Am heutigen Donnerstag wird das Abi in den LKs Kunst, Musik, Politik und Wirtschaft, Geschichte, Wirtschaftswissenschaften, Erdkunde, evangelische und katholische Religion, Informatik und Sport geschrieben. Am Freitag folgen die Klausuren in den LKs Englisch.

In der kommenden Woche stehen gleich am Montag Spanisch, Italienisch, Russisch, Latein, Altgriechisch, Kunst, Musik, Geschichte sowie Politik und Wirtschaft, Erdkunde, Wirtschaftswissenschaften, evangelische und katholische Religion, Ethik, Philosophie, Informatik im Kalender. Am Dienstag stehen Prüfungen in Physik an, am Mittwoch in Französisch, am Donnerstag in Biologie und am Freitag im Fach Deutsch. In den Wonnemonat Mai starten die Abiturienten mit den LKs Latein und Spanisch. Weiter geht es an den folgenden Tagen mit Mathematik und Altgriechisch. Für die mündlichen Prüfungen gibt es vom Land Hessen keine vorgegebenen Zeiträume. Jede Schule entscheidet selbst, wann genau geprüft wird. Laut Schulamt sind Prüflinge, die zu Beginn des Prüfungstages ein negatives Test-Ergebnis vorweisen können, an ihrem Arbeitsplatz für die Dauer der Prüfung von der Pflicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung befreit. Die sonstigen Hygieneregeln sind weiterhin einzuhalten.

Am Anfang der Woche erhielten die Abiturienten am Kaiserin-Friedrich-Gymnasium (KFG) und an der Humboldtschule moralische Unterstützung durch Eltern, Geschwister und Freunde. Sie brachten Motivationsplakate und Banner an. Auf diesen machen sie den Prüflingen mit Aufmunterungen wie „Du schaffst das“, „Gib Gas“, „Wir glauben an Dich“ oder „Viel Erfolg“ Mut. Die kreative Bandbreite ist groß. Sie reicht von liebevoll bemalten Leinentüchern und Bettlaken bis hin zu professionellen Bannern. Drei Abiturientinnen berichten, wie für sie die Vorbereitungen im zweiten Coronajahr gelaufen sind. Alle hatten nach den Weihnachtsferien wieder Präsenzunterricht. Zusätzlich erhielten sie von ihren Lehrern online Unterstützung und nützliche Tipps.

Für Talisa Rubina aus Ober-Erlenbach haben die Prüfungen heute begonnen. Die KFG-Schülerin hat die Leistungskurse Politik und Englisch. Hinter ihr liegen viele Wochen, in denen auf ihrem „Stundenplan“ nur eines stand: „Lernen, lernen, lernen“. „Wir mussten viel Stoff durcharbeiten. Wichtig waren in der Vorbereitungszeit eine gute Einteilung und das Setzen von Zielen“, sagt die 17-Jährige. KFG-Abiturientin Anne Vielhauer (17) hat Deutsch und Latein als Leistungskurse. „Unser Jahrgang hat mehr als 100 Schüler. Jeweils 15 bis 17 Schüler hatten in einem Klassenraum Unterricht. Das Tragen von Masken, Klimageräte im Raum und regelmäßiges Lüften ermöglichten den Präsenzunterricht. Nervig ist das Tragen von Masken“, sagt die Kurstädterin.

Humboldtschülerin Klara Veit (18) hat die Leistungskurse Englisch und PoWi. Sie berichtet, dass bei ihnen der Präsenzunterricht in zwei Räumen stattfand. Kurz vor Weihnachten und vor Ostern war Homeschooling angesagt. Vorbereitet auf die schriftlichen Abiturprüfungen hat sie sich im Unterricht. „Meinen letzten Schultag hatte ich am 1. April.“ Danach hat sie Stoff nachgeholt, der laut Erlass vorgesehen, aber im Unterricht nicht mehr geschafft wurde. Zudem hat sie wie alle anderen Abiturienten auch, Abi-Aufgaben aus den vergangenen Jahren durchgesehen und gelöst. „Die Vorbereitung ist intensiv. Durch die Beschränkungen in der Pandemie hatte ich wenig Gelegenheit, meine Freunde zu treffen. Es ist schade, dass die Läden und Lokale geschlossen sind“, sagt die Feldhockey-Spielerin des HC Bad Homburg. Auch das als Ausglich zum Lernen willkommene Training fand nur eingeschränkt statt.

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