Bad Homburg (jas). Das Wochenende musikalisch ausklingen lassen und außerdem noch Gutes tun, das war am Sonntagabend im Kulturzentrum Englische Kirche möglich. Der Chor „Voice Affair“ des Gonzenheimer Gesangvereins 1855 überbrachte dem Bad Homburger Hospiz-Dienst ein ganz besonderes Geburtstagsgeschenk. Zum 20-jährigen Bestehen des Vereins, der Menschen auf dem letzten Weg ihres Lebens begleitet, spendierten die Sänger unter Leitung von Musikdirektor Damian H. Siegmund dem Team um die kommissarische Vorsitzende Stefanie Limberg ein Konzert.
Schon lange vor Beginn des Konzerts, für das kein Eintritt verlangt wurde, füllten sich die Stuhlreihen in der Englischen Kirche. Kurz bevor es dann losging, wurden noch schnell ein paar zusätzliche Sitzgelegenheiten dazugestellt, damit niemand die musikalische Darbietung im Stehen verfolgen musste. „Ich bin überwältigt, dass so viele Gäste zur letzten großen Veranstaltung im Rahmen unseres Jubiläums gekommen sind“, sagte Stefanie Limberg in ihrer kurzen Begrüßungsansprache. „Der Hospiz-Dienst begleitet Menschen auf ihrem letzten Lebensabschnitt. Unser Ziel ist es auch, das Thema Tod und Sterben zu enttabuisieren.“ Im Blick hat das Team des Vereins dabei schon die Jüngsten in den Grundschulen, und zwar mit dem Projekt „Hospiz macht Schule“. Die Spenden, die am Konzertabend zahlreich gesammelt wurden, kommen dieser Arbeit, aber zum Beispiel auch den „Letzte-Hilfe-Kursen“ zugute.
Doch zurück zu „Voice Affair“: Gekleidet in Schwarz und mit grünen Farbtupfern in Form von Tüchern, Ketten, Krawatten, Fliegen oder Schals hatten die Sänger auf der Bühne rund um ihren Leiter Damian H. Siegmund am Flügel Aufstellung genommen, um ihr musikalisches Geburtstagspräsent zu überreichen. Los ging es mit einem stimmungsvollen Medley aus dem Musical „My Fair Lady“ inklusive einem Solo zu „I Could Have Danced All Night“ von Silke Hilger.
Obwohl die Männer – wie einst im Tanzkurs – auch in Chören wie „Voice Affair“ den Frauen zahlenmäßig weit unterlegen sind, zeigten sie am Sonntagabend fast ohne weibliche Unterstützung, was sie gesanglich draufhaben. Auf ein Lied aus der Operette „Der Vogelhändler“ von Carl Zeller, bei dem als Solist der ehemalige Fachbereichsleiter für Kultur bei der Stadt, Dr. Matthias Setzer, glänzte, folgten ein irisches Lied sowie ein Song amerikanischer Kohlearbeiter.
In voller Besetzung präsentierte der Chor anschließend das „Hallelujah“ von Leonard Cohen in einer ganz eigenen Version sowie eine italienische Variante des bekannten Songs. Im Duett – eine Premiere – begeisterten hier Andrea Freund und Gloria Schnabel. Herbstlich wurde es mit den Liedern „Wenn die wilden Winde stürmen“ und „Weit, weit weg“, Gefühl und Energie standen mit Songs wie „One Love“ von Bob Marley und Elton Johns Hit „I‘m Still Standing“ im Vordergrund.
Ausklingen ließen die Sänger von „Voice Affair“ die Geburtstagsüberraschung für den Hospiz-Dienst mit viel Gefühl. Zunächst nahmen Vanessa Müller und ihre Tochter Julia die Zuhörer in ihrem Vortrag mit zu einer Schar schwatzhafter Feldmäuse. Hier lernten die Zuhörer Frederick kennen, der sich auf seine Art und Weise für den langen Winter rüstete – er sammelte Farben, Sonnenstrahlen und Wörter. Reichlich Applaus und Jubelrufe gab es für den eindrucksvollen Vortrag von Solistin Silke Hilger. Sie sang mit starkem Ausdruck und guter Stimme den Song „Hands United In Peace“. Als Zugabe bot „Voice Affair“ John Lennons „Imagine“ dar. „Wenn Sie mehr hören möchten, dann kommen Sie zu unseren Weihnachtskonzerten am 14. Dezember. Wir geben ein Doppelkonzert um 15 Uhr sowie um 19.30 Uhr in der Englischen Kirche“, informierte Siegmund. Karten sind bereits jetzt zu haben.
Wer mehr über den Bad Homburger Hospiz-Dienst erfahren möchte oder sich für eine ehrenamtliche Mitarbeit als Hospizbegleiter interessiert, der bekommt unter Telefon 06172-8686868, E-Mail: info[at]hospizdienst-bad-homburg[dot]de sowie im Internet unter www.hospizdienst-bad-homburg.de Informationen.
