Großes Interesse an Angeboten der AG Orion

AG-Orion-Mitglied Stefan Zwieb bereitet die

Teleskope für den öffentlichen Beobachtungsabend vor. Foto: AG Orion

Bad Homburg (hw). Die Astronomische Gesellschaft Orion (AG Orion) ist seit ihrer Gründung im Jahr 1998 ein fester Bestandteil der Astronomieszene im Hochtaunuskreis. Ihr Ziel ist es, die Volksbildung in den Naturwissenschaften und insbesondere der Astronomie zu fördern und zu pflegen. Am 10. Juni 2022 ging ein langgehegter Traum des Vereins in Erfüllung: Die Volkssternwarte Hochtaunus wurde feierlich eröffnet. Der Festakt wurde von politischen Vertretern, Sponsoren und Unterstützern begleitet und markierte ein bedeutendes Ereignis für die Region.

Die Volkssternwarte befindet sich am Peter-Schall-Haus in Dornholzhausen. Der Standort stellt einen guten Kompromiss zwischen einer zentralen Lage im Hochtaunuskreis mit Anbindung an den ÖPNV und einem dunklen Nachthimmel dar. Die regelmäßige Teilnahme zahlreicher Besucher an den öffentlichen Beobachtungsabenden ist ein eindrucksvoller Beweis für die Begeisterung, die die Sternwarte weckt. Die Volkssternwarte ist mit einer AllSky-Kuppel von 4,50 Metern Durchmesser ausgestattet und kann sich bis zu 180 Grad öffnen. Die Teleskopterrasse gewährleistet einen barrierefreien Zugang und ein Bürocontainer dient als Leitstand für die Kuppel.

In der Kuppel befinden sich zwei Teleskope: Ein 200 mm Linsenfernrohr mit drei Metern Brennweite und Zeiss-Objektiv, das von Vereinsmitglied Peter Markworth zu einem „Faltrefraktor“ umgebaut wurde. Dieses Teleskop eignet sich hervorragend für die Beobachtung von Mond und Planeten.

Das zweite Teleskop ist ein hochwertiger TEC Fluorit Apochromat mit 160 mm Objektivöffnung. Mit einem H- Alpha-Filter kann der TEC gut für die Beobachtung von Sonnenprotuberanzen eingesetzt werden, ebenso aber auch für Sternhaufen, Nebel und Galaxien sowie die Astrofotografie. Pressesprecher Michael Feiler sagt: „Mit der Volkssternwarte bringt die AG Orion den Bürgern regelmäßig die Himmelsobjekte näher. Die Sonne mit Sonnenflecken und Protuberanzen, den Mond mit seinen Kratern, die Strukturen auf dem Mars, den Jupiter mit seinen Monden, den Saturn mit seinem beeindruckenden Ringsystem, Asteroiden und Kometen oder Doppelsterne, Sternhaufen, galaktische Nebel und unzählige Galaxien.“

Seit der Eröffnung hat der Verein schon 51 öffentliche Beobachtungen angeboten, die teilweise durch einen einleitenden Vortrag vom Vereinsvorsitzenden Oliver Debus ergänzt wurden. Über 500 Bürger haben die Gelegenheit ergriffen, sich die Himmelsobjekte persönlich in den Teleskopen anzuschauen. Auch zukünftig werden in der Regel zweimal monatlich Beobachtungstermine angeboten (www.agorion.de).

In den vergangenen zwei Jahren gab es bemerkenswerte Beobachtungen und Projekte, beispielsweise die Nachverfolgung und Berechnung des Kleinplaneten Ceres durch die Vereinsmitglieder Heinrich Mödden und Benno Schneider. Beide sind passionierte Hobbyastronomen und haben an der Volkssternwarte Hochtaunus die spannende Entdeckungsgeschichte des Zwergplaneten Ceres durch Giuseppe Piazzi und Carl Friedrich Gauß im Detail nacherlebt. Sie führten genaue Beobachtungen durch, machten detaillierte Bahnvermessungen und berechneten mit PC-Programmen den Orbit des Zwergplaneten. Ihre Arbeit mündete in einen faszinierenden Vortrag.

Für die Zukunft hat sich der Verein viel vorgenommen. So ist unter anderem geplant, außer der visuellen Astronomie die Astrofotografie auszubauen und in die „Electronically Assisted Astronomy“ (EAA) zu investieren. Mit EAA können Himmelsobjekte in Echtzeit digital verstärkt und live auf einem Monitor gezeigt werden. Um diese Vorhaben zu realisieren, bittet der Verein um Spenden.



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