Homburgs digitale Zukunft startet in Dornholzhausen

Den Weg für einen flächendeckenden Glasfaserausbau in der Kurstadt geebnet haben (v. l.) Michaela Peschk-Aschenbrenner, OB Alexander Hetjes, Michael Gotowy, Geschäftsführer der GVG-Gruppe, und Martin Pfeifer, Gebietsleiter GVG Hessen. Foto: Stadt Bad Homburg

Bad Homburg (fch). Home-Schooling und Home-Office haben vielen Bürgern verdeutlicht, wie wichtig eine schnelle und stabile Internetverbindung nicht nur für Unternehmen, sondern auch digitale Freizeitaktivitäten oder medizinische Beratung sein kann. Zwar ist Deutschland inzwischen keine Digital-Wüste mehr wie noch vor einigen Jahren, aber es gibt beim schnellen Internet immer noch an vielen hessischen Orten erheblichen Nachholbedarf. So auch in Bad Homburg.

Die Stadt geht jetzt gemeinsam mit der Kieler Unternehmensgruppe GVG Glasfaser, die auch in Bad Nauheim ansässig ist, erste Schritte in eine digitale Zukunft. Die Partner haben eine Kooperationsvereinbarung getroffen, die den Weg für einen flächendeckenden Glasfaserausbau im Stadtgebiet freimacht, wie der städtische Pressesprecher Marc Kolbe informiert. Breitband ist die Basis-Infrastruktur für die Digitalisierung der Gesellschaft und damit die Grundlage für Innovationen, wirtschaftliche Dynamik und Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen. Die Verfügbarkeit von schnellen Breitbandverbindun-gen ist längst zu einem wichtigen Standortfaktor geworden.

Bad Homburg setzt, um weiter steigende Bandbreitenanforderungen erfüllen zu können, auf die Errichtung eines reinen Glasfasernetzes. Ziel ist die flächendeckende Versorgung mit hohen Bit-Raten bis in jedes Gebäude. Dafür soll im Stadtgebiet sukzessive ein „Fibre to the Home“-Netz, kurz FTTH-Netz, errichtet werden. Dabei werden laut Stadt die Glasfasern direkt bis in die Wohneinheiten gebracht. Damit seien höchstmögliche Bandbreitenübertragungen für die kommenden Jahrzehnte sichergestellt. Oberbürgermeister Alexander Hetjes teilt mit: „Mit der im vergangenen Jahr entwickelten Digitalisierungsstrategie gehen wir die stadtweite Erschließ-ung von Haushalten und Geschäftseinheiten an und schaffen so die dringend notwendige Grundlage für zukünftige Digitalisierungsprojekte.“ Vorab stattgefundene Untersuchungen hätten gezeigt, dass die effektivste Variante, eine solche flächendeckende Erschließung zu erreichen, eine Kooperationsvereinbarung zum eigenwirtschaftlichen Ausbau durch einen Breitbanddienstanbieter darstelle. Die Unternehmensgruppe GVG Glasfaser ist mit rund 66 000 Kunden in mehr als 160 Kommunen in Schleswig-Holstein und Niedersachsen der führende Glasfasernetzbetreiber in Norddeutschland. „Mit unserer neuen Marke teranet sind wir nun auch deutschlandweit aktiv und freuen uns auf den partnerschaftlichen Ausbau gemeinsam mit den Kommunen hier in Hessen“, sagt Michael Gotowy, Geschäfts-führer der GVG-Gruppe.

Die GVG deckt alle Komponenten des Glasfaserausbaus ab, von der Planung über den Bau bis hin zu den Produkten und dem Betrieb. „Mit Palladio Partners aus Frankfurt am Main haben wir einen vertrauensvollen, starken und langfristigen Investor für den Ausbau an unserer Seite“, so Gotowy. Der unabhängige, eigentümergeführte Investor Palladio Partners unterstützt den Glasfaserausbau in Bad Homburg durch die GVG Glasfaser.

Die Vermarktung des Netzes beginnt in Bad Homburg im Stadtteil Dornholzhausen. „Da wir das Netz eigenwirtschaftlich ohne Fördermittel und Steuergelder ausbauen, benötigen wir für die Wirtschaftlichkeit eine entsprechende Akzeptanz in diesem Gebiet“, erklärt GVG-Gebietsleiter Martin Pfeifer. Wenn sich 40 Prozent der rund 2500 Wohneinheiten in Dornholzhausen für ein Produkt der neuen deutschlandweiten GVG-Marke teranet entscheiden, ist diese Wirtschaftlichkeit erreicht, und das Netz wird gebaut. „Für die Stadt entstehen dadurch keine Baukosten“, betont Martin Pfeifer. Die Vorvermarktung, in der diese Vertragsquote erfüllt werden muss, beginnt Anfang Mai. Alle Haushalte in Dornholzhausen erhalten bis zum 31. Juli die Möglichkeit, sich einen kostenlosen Hausanschluss zu sichern. Im genannten Zeitraum haben die Bürger die Möglichkeit, sich beraten zu lassen. Wer sich während der Vermarktungsphase für ein Produkt von teranet entscheide, erhalte den Glasfaser-Hausanschluss kostenfrei. „Alle Anwohner werden rechtzeitig zu den im Mai stattfindenden Informationsveranstaltungen eingeladen“, kündigt Pfeifer an. Informationen zu den Produkten gibt es vorab auch unter der Website teranet.de sowie die Möglichkeit, seinen Beratungswunsch auf einer Interessentenliste einzutragen.



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