Kein Tempo 30 neben dem Schulweg in der Urseler Straße

Bad Homburg (js). Tag für Tag nutzen hunderte Schüler der Hölderlin-Grundschule und ältere Gymnasiasten der Humboldtschule die Urseler Straße als Schulweg. Zu Fuß und mit Fahrrädern. Dass es sich im Bereich vor den Schulen neben der Straße um einen ausgewiesenen Schulweg handelt, ist deutlich mit Verkehrsschildern markiert. Vorsicht ist also für Autofahrer angemahnt, das müsse in diesem hochfrequentierten innerstädtischen Bereich genügen, ein zusätzliches Tempolimit sei nicht nötig. Diese Meinung setzte sich nach kurzer Diskussion im Stadtparlament bei einer großen Mehrheit durch, die Grünen hatten sich für Tempo 30 stark gemacht, um den Schulweg für Kinder sicherer zu machen. Nur die BLB schloss sich diesem Vorschlag an.

Verkehrssicherheit ja und unbedingt, so formulierte es Philipp Herbold (FDP). Die Urseler Straße zwischen der Kreuzung Hindenburgring/Hessenring und der Höhe Frölingstraße/Berliner Straße aber komplett mit Tempo 30 auszuweisen, ging dem Liberalen zu weit. Bei einer vierspurigen Ein- und Ausfahrtsstraße, auf der bei „wunderbarer Verkehrsführung“ alles gut laufe, gebe es keinen Grund für Tempo 30. „Etwas gewagt“ wäre das, formulierte Fahrradfahrer Jürgen Stamm (SPD) vorsichtig. Er habe Schüler an der Hölderlinschule viele Jahre in Sachen Radverkehr unterrichtet, „die Kinder kommen zurecht, es gab keine Unfälle“. Verkehrsdezernentin Lucia Lewalter-Schoor (SPD) führte einen juristischen Aspekt für die Ablehnung von Tempo 30 an. Rechtlich gebe es keine Begründung für die gewünschte Einschränkung, weil es von der Straße keinen direkten Zugang zu den Schulen gebe.

Große Mehrheiten fanden indes Anträge der CDU, die die Verkehrsproblematik am Bad Homburger Ostring aufgreifen und bei deren Lösung mehr Unterstützung der Stadt Frankfurt und der Landesbehörde Hessen Mobil einfordern. So soll der Magistrat unter Berücksichtigung der jüngsten Verkehrsuntersuchung zur Optimierung von Südring und Ostring bei der Stadt Frankfurt und bei Hessen Mobil darauf hinwirken, dass Planungen für eine nördliche oder südliche Umgehungsstraße von Nieder-Eschbach in Angriff genommen werden. Eine solche Straße könne den Verkehr aus Nieder-Erlenbach und dem Wetteraukreis ohne Umweg über den Bad Homburger Ostring direkt zur A661 und in Richtung A5 führen. Die CDU denkt dabei auch an die bekannt gewordenen Planungen Frankfurts für ein neues Gewerbegebiet östlich des Bad Homburger Kreuzes. Außerdem soll der Magistrat dem Land Hessen und Hessen Mobil ausdrückliche Unterstützung der Kurstadt signalisieren, wenn es zu einem zehnspurigen Ausbau der A5 zwischen Friedberg und Frankfurter Kreuz kommen sollte. Frankfurts Verkehrsdezernent Klaus Oesterling hat dies kürzlich abgelehnt, ebenso mehrere Frankfurter Ortsbeiräte.



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