Kleopatra, der Homburg-Hut und 10 000 Rosen für Louisa

Die Wikinger des Vereins „Licher 01 Büdesheim“ rollen beim Laternenfest-Umzug durch Bad Homburg. Foto Ehmler

Bad Homburg (eh). Nicht nur in der Kurstadt, auch im etwa 20 Kilometer entfernten Büdesheim wird, wenn der Sommer seinen Höhepunkt erreicht, ein Laternenfest gefeiert. Der Bad Homburger Laternenfestverein ist immer mit einigen Vertretern dabei, und auch die Büdesheimer kommen nach Bad Homburg zum Festzug, wenn dort Laternenfest gefeiert wird. So auch diesmal.

Am Samstag startete der Zug im Usinger Weg in Kirdorf. Von dort aus ging es über die Friedensstraße, die Bachstraße, die Kirdorfer Straße in die Höhestraße und weiter in die Kaiser-Friedrich-Promenade. Unterhalb des Kurhauses moderierten Brigitte Ott-Triwilowski und Horst Freund für zahlreiche Besucher den Festzug, der erst ziemlich spät eintraf. Einige Festbesucher wurden unruhig, und Horst Freund vermutete zwischenzeitlich sogar, er sei eventuell versehentlich zur Saalburg hochmarschiert. Doch schließlich kam er eineinhalb Stunden nach dem Start unterhalb des Kurhauses an.

Unter dem Motto „Wir und unsere Stadt – liebenswertes Bad Homburg“ eröffnete den Festzug das Orchester der Freiwilligen Feuerwehr Dirlos, das dieses Jahr sein 65-jähriges Bestehen feiert. Es folgte die Tanzgarde der „Freunde des Carneval (FdC)“, die traditionellen Gardetanz mit leistungssportlichen Elementen darbot. Kein Wunder, dass der Zug mit etwas Verspätung unterhalb des Kurhauses eintraf, denn vom Usinger Weg bis dorthin sind es immerhin etwa dreieinhalb Kilometer. Und bei den Einlagen der Fußgruppen, bei denen auch viele Kinder dabei waren, dauerte es einfach ein wenig.

Nachdem die Pferdekutsche mit Stadtverordnetenvorsteher Dr. Alfred Etzrodt, Oberbürgermeister Alexander Hetjes und Bürgermeister Meinhard Matern vorbeigerollt war, kamen die „Goldwäscher“, der „Schottentanz“ und die „Wikinger“ aus Büdesheim. Auch Gruppen aus Rodheim, Büdingen, Mainz, Wölfersheim, Niederjosbach, Frankfurt-Höchst und Bad Mondorf in Luxemburg waren mit von der Partie.

Bad Homburger Vereine und Institutionen waren mit sehr schön gestalteten Motivwagen passend zum Motto dabei. Der Förderverein der Landgraf-Ludwig-Schule hatte den Weißen Turm als weithin leuchtendes Bad Homburger Wahrzeichen dargestellt. Auch die „Dornholzhäuser Papas“ begeisterten das Publikum. Auf ihrem Motivwagen sah man ein Karussell und einen Popcorn-Stand. Die Kur- und Kongress-GmbH fuhr mit einem Kaiser-Wilhelms-Bad-Motivwagen vor, der mit 10 000 Rosen geschmückt war. Die „Bürger für Gonzenheim“ nahmen mit ihrem Motivwagen Bezug auf das Börnchen, wo jedes Jahr eine Bachtaufe stattfindet. Die Interessengemeinschaft Kirdorfer Feld (IKF) erinnerte an 65 Jahre „Glücksstuben“, eine urtümliche Kneipe, in der auch IKF-Apfelwein ausgeschenkt wird. Die SG Ober-Erlenbach rückte das Thema „100 Jahre Fußball“ im Verein in den Vordergrund. Zwischendrin lief die Tanzgarde des ältesten Karnevalvereins Bad Homburgs, dem HCV.

Die Volksbühne hatte auf ihrem Motivwagen den Homburg-Hut zum Thema, den schon der britische Thronfolger Prinz Edward liebenswert fand. Die Homburger Turngemeinde (HTG) zeigte, dass in Sachen Sport für alle von einem Jahr bis 99 Jahren etwas dabei ist. Die Freiwillige Feuerwehr Kirdorf, die schon seit fast 50 Jahren einen Festwagen baut, widmete sich dem Ausbau der U-Bahn-Linie 2 bis zur Saalburg.

Der Festwagen von Laternenkönigin Louisa I. wirkte für sich. Zwischen vielen Blumenarrangements saß die Laternenhoheit auf ihrem Thron und winkte fröhlich den Besuchern zu. Moderatorin Brigitte Ott-Triwilowski kletterte auf den Wagen und fragte Louisa, was für sie bis dahin der Höhepunkt des Laternenfests gewesen sei. „Eindeutig der Festzug“, sagte sie. „Ich bin begeistert, wie viele Leute am Straßenrand gestanden haben.“ Das Technische Hilfswerk (THW) widmete sich dem Thema „Radrennen rund um den Kurpark“. Die Stadtwerke präsentierten das Seedammbad mit einer Wasserrutsche, und der Betriebshof ließ Cäsar und Kleopatra auf der Saalburg erscheinen.

Dem Spielmannszug des Karnevalvereins „Heiterkeit“ folgten die Mini-, Midi- und die große Garde. Im Schlepptau hatten sie den Motivwagen des Eintracht Frankfurt Fanclubs „Adler“, der die Spielbank liebgewonnen hat. Die „Aale Eschbächer“ hatten ihre Zeltkerb als Thema ausgesucht, und die Bad Homburger DLRG hatte das Wasser, in dem sie sonst Leben rettet, in den Wein des alljährlichen Weinfestes verwandelt. Der Abschlusswagen kam vom Verein zur Gestaltung und Förderung des Bad Homburger Laternenfests. Das Thema: „Das Laternchen leuchtet überall hinein“.



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