Laternenfest feiern ist ein schönes Gefühl

Was gibt es Schöneres, als im Sonnenuntergang auf dem Kettenkarussell vor dem Kurhaus durch die Luft zu wirbeln und die Atmosphäre beim Bad Homburger Laternenfest zu genießen? Foto: fch

Bad Homburg (fch). Es ist das größte Volksfest im Taunus und für alle Kurstädter eine Herzensangelegenheit. Zum 76. Mal erstrahlten Stadt und Laternenfest vier Tage lang im hellen Schein von „Das Laternchen“. Überall leuchteten die bunten Lichter aus kleinen und großen Laternchen, mit denen viele Bad Homburger ihre Häuser und Hoftore geschmückt hatte,n und auch die Plätze und Straßen der Stadt waren festlich dekoriert. Doch nicht nur die Homburger lieben ihr Heimatfest, auch viele Gäste waren wieder gekommen, um mitzufeiern. Oft war der Besucherandrang so groß, dass kein Durchkommen mehr auf der Louisenstraße war.

Im Takt zahlreicher Live-Bands schob sich die Masse vom Rathaus die Straße hinauf bis zum Kurhaus und am Waisenhausplatz vorbei zum Festplatz. Aber auch in der Altstadt, unter der Brücke und auf der Weed, bis hoch zum Schloss und dem E-Werk wurde gefeiert. Einen guten Überblick bot vor dem Kurhaus das traditionelle Kettenkarussell und auf dem Festplatz am Heuchelbach das Riesenrad. Beide gehören wie die feierliche Festeröffnung auf dem Kurhausvorplatz mit Fassanstich durch den Oberbürgermeister und die stimmungsvolle Abschlussveranstaltung mit vielen Vereinen und Feuershow im Jubiläumspark zu den Höhepunkten des Bad Homburger Laternenfestes. Da dabei gewesen zu sein gehört genauso zu einem Laternenfestbesuch dazu, wie sich mit dem Strom der Menschen durch die Gassen treiben zu lassen, die Atmosphäre aufzusaugen und da stehenzubleiben, wo es einem gefällt. Laternenfest genießen heißt schließlich nicht, eine Checkliste abzuarbeiten, Laternenfest ist ein Gefühl. Für Essen und Trinken war an den Ständen auf dem Festplatz und der Festmeile sowie in den zahlreichen Lokalen der Kurstadt bestens gesorgt. Bei hochsommerlichen Temperaturen waren vor allem die Restaurantplätze im Freien auf Plätzen, auf der Louisenstraße, in den Nebenstraßen und in der Altstadt heiß begehrt. Die Luft war erfüllt vom Duft nach Bratwurst, Pommes Frittes, Kartoffelpuffer, gebrannten Mandelen und exotischen Gerüchen. Auf dem Traditionsfest werden fast alle kulinarischen Wünsche erfüllt. Die Auswahl an Durstlöschern mit und ohne Alkohol war so groß wie das Angebot an Speisen, Snacks, Naschereien und Eis.

Trotz der vielen, gutgelaunten Besucher in Feierlaune, die meist abends in die Stadt strömten, hatten die Verantwortlichen auch die Sicherheit im Blick. Für die Sicherheit auf dem Festplatz sorgten bereits vor dem Betreten Mitarbeiter eines Sicherheitsdienstes. Sie kontrollierten die Taschen, wiesen Besucher auf verbotene Gegenstände wie Glasflaschen und Scheren hin, die nicht mitgenommen werden durften. Fast alle Besucher zeigten Verständnis und kooperierten mit den Frauen und Männern in den gelben Sicherheitswesten. Die Geräuschkulisse aus den Fahrgeschäften war hoch. Ein wilder Mix aus Schlagern und Evergreens mischte sich mit den Ansagen aus den Karussells und den Begeisterungsrufen der Besucher.

Geduld und Stehvermögen wurde den Besuchern entlang der Strecke des Laternenfestzuges abverlangt. Mit einer Stunde Verspätung setzte sich dieser am Samstagabend in Kirdorf Richtung Kurhaus in Bewegung. Der Begeisterung der Zuschauer tat dies jedoch keinen Abbruch. Jubelnd und winkend wurden die festlich und mit viel Fantasie geschmückten Motivwagen, die Fuß-, Tanz- und Musikgruppen, der Jubiläums-Wagen des Vereins zur Gestaltung und Förderung des Bad Homburger Laternenfestes und vor allem der Prunkwagen von Laternenkönigin Annalena I. begrüßt. Es leuchtete, funkelte und glitzerte in der Stadt, und überall feierten die Menschen ein fröhliches Fest. Gefragt waren außer süßer Zuckerwatte und knusprigen Mandeln, bunt leuchtende Laternen zum Anstecken und blinkende Haarkränze sowie bunte Luftballons und Lose für die traditionelle Tombola des Lions Clubs Bad Homburg. Für einen Euro konnten die Besucher eins der 25 000 Lose kaufen. Jedes dritte Los war ein Gewinn. Die Bandbreite der gespendeten Preise reichte vom Restaurant-Gutschein bis zum 3000 Euro teuren E-Bike. Wie immer fließt der Erlös aus dem Losverkauf in ein soziales Projekt. Welches oder welche, geben die Lions noch bekannt. Kurz vor dem Ende des Traditionsfestes fand der Kinderfestzug der Bad Homburger Vereine, Kindergärten und Schulen statt, dem dann die traditionelle Abschlusszeremonie mit Laternenkönigin Annalena I. und die Feuershow folgten.

Weitere Artikelbilder



X